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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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die Tauschhändler. Kein Handel für dich.«
    Ich legte eine Hand auf mein Herz und spielte einen Herzinfarkt. »Ich bin am Boden zerstört.«
    Der Sicherheitsbeamte machte eine kurze Geste mit der Waffe. Der Tauschhändler zog die Kapuze über den Kopf und gesellte sich wieder zur Gruppe.
    »Noch nicht«, sagte der Tauschhändler. Im schwarzen Abgrund seiner Robe glühten seine Augen auf. »Aber bald.« Dann gingen sie vor der Sicherheitswache her. Als ich mich der aktuellen Krise zuwandte, waren die Tauschhändler und ihre dunkle Vorausdeutung bald vergessen. Ich würde keine Zeit haben, ein Gegenmittel aus meinem Blut zu synthetisieren, nicht hier. Genau wie Dloh und Crhm lief ich zwischen den Betten herum, scannte und intubierte, so schnell ich konnte.
    »Doktor, ich brauche Sie hier …«, rief eine Schwester, die mit einem Patienten rang, der sich heftig gegen ihren Griff wehrte. Gleichzeitig kam Doktor Dloh vorbei und bat mich, ihm bei einer schwierigen Beatmung zu helfen.
    Ich kümmerte mich zuerst um die Schwester.
    Als ich bei Doktor Dloh ankam, zog er gerade ein Tuch über das Gesicht seines Patienten. Ich hielt seine Gliedmaße für einen Moment fest und erkannte die schmerzverzerrten Gesichtszüge des Patienten: Es war Akamm, der Whump-Ball-Experte, nun leichenblass.
    »O nein.«
    »Der Kehldeckel war blockiert, ich konnte den Tubuz nicht einführen«, sagte Dloh und hustete. »Doktor Grey Veil, daz hier gerät auzzer Kontrolle.«
    »Es tut mir Leid.« Ich berührte die sich abkühlende Wange des Jungen, dann deckte ich ihn selbst zu. »Verdammt. Wir müssen etwas unternehmen.«
    »Waz für eine Wahl haben wir?« Dloh stieß einen hoffnungslosen Laut aus. »Wir können ez ihnen nur zo angenehm wie möglich machen, biz daz Ende kommt. Aber …« Er hustete erneut, so heftig, dass seine Gliedmaßen durchgeschüttelt wurden. »Ich kann nicht zuzehen, wie zie alle zterben.«
    Ich konnte das auch nicht. Die Erforschung meines Blutes würde zu lang dauern. Ich musste mich von der Hoffnung auf einen Impfstoff verabschieden und etwas Direkteres probieren.
    »Hören Sie mir zu, mein Freund, vielleicht haben wir eine Alternative.« Ich beschrieb die Ereignisse und Umstände, die mich auf den Gedanken gebracht hatten, dass der Erreger intelligent sein könnte. Dloh schien skeptisch, hörte mir aber weiter zu. »Ich muss Reever noch einmal aufwecken. Er ist der Einzige, der uns sagen kann, was wir tun sollen.«
    »Der Chef hat angeordnet, dazz er betäubt bleiben zoll.«
    Ich schaute ihn an. »Haben Sie eine bessere Idee?«
    Dloh dachte darüber nach und machte dann eine resignierende Geste. »Wenn zie zo etwaz verzuchen wollen … werde ich zicherztellen, dazz ich beschäftigt bin und ez nicht bemerke …«
    »Danke, Doktor.« Ich schaute mich um, bis ich Reevers Bett entdeckte. »Ecla«, rief ich die Schwester, die zu mir geeilt kam. Leise sagte ich: »Bereiten Sie alles dafür vor, den Obersten Linguisten Reever aufzuwecken.«
    Reever erwachte diesmal augenscheinlich langsamer als vorher aus der Narkose. Ich hatte zur Vorsicht eine Druckspritze griffbereit. Schließlich kam er zu sich, und seine Lippen bewegten sich, aber es kam kein Ton heraus.
    »Reever.« Ich beugte mich herunter. »Wir stecken in Schwierigkeiten. Kannst du Verbindung zum Kern aufnehmen?«
    Ecla behielt seine Lebenszeichen mit ihrem Scanner im Auge. »Nicht gut«, riet sie mir. »Höchstens noch ein paar Minuten.«
    »Duncan!«, sagte ich, da packten seine Hände plötzlich meine. Diesmal drang er nicht in meinen Geist ein.
    Ich ging in seinen.
    Ich fand mich in einem Tunnel aus Wind und Licht und stechendem, unbarmherzigem Schmerz wieder. Reever zog mich weiter hinein, sein Bewusstsein blieb jedoch immer gerade außerhalb meiner Reichweite. Reever, hilf mir!
    Nicht genug Zeit. Ich konnte seine Gedankenmuster kaum verstehen. Muss zurückkehren … Behausungen.
    Wovon sprichst du?
    Bring den Kern zurück … Cherijo … beeil dich …
    Weit entfernt, jenseits der Verbindung, ging etwas schief. Ich hörte Ecla schreien, spürte, wie man mir die Druckspritze entwand. Dann brach die Verbindung plötzlich ab.
    Das Nächste, was ich sah, war Ecla, wie sie den sich verkrampfenden Reever betäubte. Offensichtlich hatte sie mich von ihm weggestoßen, denn ich fand mich auf dem Boden wieder, auf meinen schmerzenden Pobacken. Die Psyoranerin schnallte den zuckenden Körper des Obersten Linguisten fest, dann drehte sie sich zu mir um.
    »Hätten Sie die

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