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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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stürmten auf mich ein. Alun, der sich im Untersuchungszimmer meldete, voller lilafarbener Blätter.
    Die Baustelle, umgeben von Gnorrabäumen.
    Ecla, die mir über ihre Gemeindearbeit erzählte – Arbeit in den Wäldern. Ich sah, wie sie beim Beschneiden der Bäume nieste.
    Der Pfleger, wie er an der Absturzstelle neben den Bäumen nieste.
    Die Bäume.
    »Cherijo!«
    Ich verstand jetzt: Der Kern war keine pflanzenartige Lebensform; er lebte in einer. Wie Fische im Meer lebten diese Wesen in der schwerelosen Umgebung von flüssigem Harz. Dem Harz der Gnorrabäume.
    Hier? Ich stellte mir einen der Bäume vor.
    Die Stimmen dröhnten in meinem Kopf. Die Unterkünfte bring uns zurück die Unterkünfte dort dort …
    Ich bekam keine Luft mehr. Etwas umschloss mich, erstickte mich. Ich ließ Reevers Hand los, stolperte rückwärts, fiel. Als die Stimmen verstummten und die Bilder dahinschmolzen, wurde ich ohnmächtig.
    Beim Aufwachen lag ich flach auf dem Rücken und starrte an die Decke der improvisierten Klinik.
    »Cherijo. Halt still«, sagte Ana. Ich hustete, rollte mich auf die Seite und spukte eine Mund voll der Flüssigkeit aus. Während sie mir aufhalf, sah ich, dass ich von einer dicken Schicht bernsteinfarbener Flüssigkeit überzogen war. Ich war von Kopf bis Fuß damit bedeckt.
    »Es kam aus den Patienten«, beantwortete Ana meine unausgesprochene Frage. »Alle um uns herum haben es explosionsartig ausgestoßen. Zur gleichen Zeit. Es schoss aus ihren Öffnungen, strömte aber an mir vorbei, immer weiter auf dich zu.«
    Sie riss ein Stück von ihrer Uniform ab und streckte die Hand aus, um mein Gesicht damit zu reinigen. Reever erschien plötzlich neben ihr und packte ihr Handgelenk. Sie stieß einen spitzen Schrei aus.
    »Nicht abwischen«, sagte er.
    Ich schaute von Reever zu Ana. »Wie?« Bevor einer von beiden mir antworten konnte, wurde ich erneut ohnmächtig.
     
     
    Als ich wieder zu mir kam, standen Duncan Reever und Ana neben mir. Ich runzelte die Stirn, denn er hatte kein Recht darauf, so verdammt gesund auszusehen.
    »Cherijo.« Die Verwalterin lächelte erleichtert.
    Ich schaute mich um und sah, dass ich wieder in der Öffentlichen Klinik war und in einem unserer Flüssigkeitstanks lag, in denen wir Wasserlebensformen behandelten. Ich war außerdem völlig nackt.
    »Nicht bewegen«, sagte Reever.
    »Ich bin nicht unbedingt in der Stimmung für einen Schwimmausflug«, sagte ich. »Würde einer von euch bitte die Güte haben, mir zu erzählen, was passiert ist?«
    »Die Krankheit breitet sich seit deinem Kontakt mit dem Kern nicht weiter aus. Keine neuen Fälle.« Ana seufzte. »Die Epidemie ist vorbei.«
    Der Kern. Ich erinnerte mich jetzt an alles. »Nicht für lange. Ich muss hier raus.« Ich war desorientiert, meine Glieder fühlten sich wie Gummi an. »Hilf mir, Duncan.«
    »Versuch, die Flüssigkeit so wenig wie möglich aufzuwühlen«, sagte er, während er sich über den Tank beugte. Ich bemerkte, dass er seine Augen abwandte, als er seine Hand nach mir ausstreckte. Es war ein bisschen spät, um Schamhaftigkeit zu zeigen.
    »Pass auf, dass du mich nicht fallen lässt.«
    Reever hob mich vorsichtig heraus, und sobald ich stand, half mir Ana beim Abtrocknen, und Reever versiegelte den Tank.
    Verwundert fragte ich: »Warum machst du das?«
    »Um diejenigen aus dem Kern zu bewahren, die noch leben. Der Tank muss in die Wälder gebracht und dort ausgeleert werden.«
    »Ich würde die Erklärung dafür gerne hören, aber das muss warten.« Ich erschauderte und schaute mich um. »Ich brauche Kleidung und dann muss ich mit den Überresten der kolonialen Sicherheit sprechen.«
    »Wir haben ihnen bereits Bescheid gegeben. Sie haben sich mit der Miliz zusammengetan und warten draußen auf dich.«
    Ana fand den Kittel eines Pflegers, und ich zog ihn an. Ich schritt aus dem Behandlungsraum, die nassen Haare klebten an mir, und Reever und Ana folgten mir. Die Männer und Frauen, die in der Eingangshalle warteten, waren müde, schmutzig und am Ende ihrer Kräfte.
    »Ich bin Doktor Grey Veil«, sagte ich mit Blick auf diese Versammlung. Ich gab meine Imitation von Joseph Grey Veil zum Besten, und dadurch hatte ich ihre volle Aufmerksamkeit. Ich wette, keiner von ihnen bemerkte, dass ich klein, nass und barfuß war. »Wir haben Kontakt mit dem Erreger aufgenommen. Er ist keine Krankheit, sondern eine mikroskopisch kleine, intelligente Lebensform, die auf diesem Planeten einheimisch ist.«
    Die Reaktionen

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