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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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korrekt las. »Was für andere, Doktor?«
    Ich war der einzige erwartete medizinische Profi. »Schon gut, ich werde hier warten.«
    Ich brachte einige Minuten damit zu, den Inhalt meiner Versetzungsdiscs in das Terminal hochzuladen. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, stellte ich mich an die äußeren Sichtfenster und beobachtete die Shuttles bei ihren Starts und Landungen.
    Ich versuchte nicht, nach Dhreen Ausschau zu halten.
    »Cherijo Grey Veil?«
    Ich zuckte beim Klang einer menschlichen Stimmte zusammen – ich hatte bisher noch keinen Terraner hier gesehen – und drehte mich um.
    Ich nahm das Bild des größeren, ernsten Mannes in mich auf: steinharte Züge unter einem dünnen Kranz weißen Haars, stechende dunkle Augen, die wie die Spitze eines Laserskalpells blitzten. Der tadellose Arztkittel über einer sehnigen, durchtrainierten Figur. Schlanke, wunderschöne Hände.
    Ein beeindruckender Mann, dachte ich sofort. Einer, mit dem man es sich nicht verscherzen sollte. »Ja, ich bin Doktor Grey Veil.«
    »Doktor William Mayer«, sagte er. Seine Stimme war dunkel und gleichmäßig, trug aber keine Spur von Willkommen in sich. Das automatische Terminal war im Vergleich zu diesem Typen herzlich gewesen.
    »Erfreut, Sie kennen zu lernen«, sagte ich und reichte ihm meine Hand. Doktor Mayers Griff war kurz und gleichgültig.
    »Ich bringe Sie zu Ihrer Unterkunft, Doktor Grey Veil«, sagte er. »Nachdem Sie sich dort angemeldet haben, werden wir zur Klinik weiterfahren.«
    Welche Freude. »Danke schön.« Ich bildete mir die Spannung nicht ein; er schlug sie mir förmlich auf den Kopf. Da er nicht wie jemand wirkte, der sich als Kofferträger anbot, nahm ich meine Sachen auf.
    »Hier entlang.« Er wies mich mit einer abrupten Geste an, ihm zu folgen, dann wandte er sich um und ging davon. Ich folgte ihm und fühlte mich dabei wie ein abgestrafter Medizinstudent.
    Meine Unterkunft lag etwa einen halben Kilometer vom Raumhafen entfernt. Es war eine sehenswerte, aber stumme Fahrt in Doktor Mayers Gleiter. Mayer sagte nichts und reagierte auch nicht auf meinen einzigen Versuch, eine Konversation zu beginnen.
    Nach dieser Abfuhr ignorierte ich ihn und konzentrierte mich auf meine Umgebung.
    Den Daten zufolge, die ich vor meiner Versetzung studiert hatte, war ein Großteil der örtlichen Vegetation biologisch mit der Terras im vorindustriellen Zeitalter vergleichbar. Doch ich konnte hier nichts entdecken, was auch nur vage an die sorgfältig gestalteten Landschaften meines Heimatplaneten erinnerte.
    Grünes, blaues und goldenes Blattwerk durchdrang sich im Kampf um das reichlich vorhandene Licht der Zwillingssonnen. Die Flora bildete einen Spitzensaum entlang der großen, offenen Flächen gerodeten Landes. Überall gab es Farbexplosionen, von strahlend roten Kristallblumen bis zu hoch aufragenden, farnähnlichen Gewächsen, von denen ganze Kaskaden dünner, langer gelber Wedel Dutzende Meter bis zum Boden hingen.
    Ein grünes Meer, durchdrungen von einem Regenbogen des Lebens.
    Ich war überrascht, etwas, das aussah wie ein dichter Busch mit Stacheln, parallel zur Flugbahn des Gleiters torkeln zu sehen.
    »Was ist das ?«
    Doktor Mayer antwortete nicht. Zu spät fiel mir ein, dass diverse einheimische Pflanzen eine nomadische Natur hatten und von einem Ort zum nächsten wanderten, um die Nährstoffe im Boden zu nutzen. Das hätte er mir ruhig sagen können. Wäre ihm kein Zacken aus der Krone gefallen.
    Die Kolonie hatte offensichtlich wenig Einfluss auf die natürliche Biosphäre. Die errichteten Gebäude wurden bereits von der Natur vereinnahmt; wilde grüne Läufer umarmten die künstlichen Unterkünfte und nahmen sie auf.
    Ich verglich dieses Bild mit der mir gewohnten geometrischen Perfektion und fand den Unterschied fast komisch. Terra war von menschlicher Hand kaltherzig geformt worden, K-2 nahm die Kolonisten in eine warme, wohl riechende Umarmung. Doktor Mayer lebte auf dem falschen Planeten.
    Der Gleiter hielt vor einem Gebäude im Zentrum des Wohngebietes.
    »Ihre Versetzungsunterlagen, Doktor Grey Veil?«
    Ich hob die Augenbrauen, zog aber die Discs hervor und reichte sie ihm. Er schaute darauf und starrte dann wieder mich an, diesmal mit offenkundiger Abneigung.
    Dieser Mann mochte mich definitiv nicht , aber warum? »Stimmt etwas nicht, Doktor Mayer?«
    Er ignorierte die Frage. »Ich erwarte sie in einer halben Stunde.«
    Es gab keinen Grund für sein Verhalten, also musste ich hoffen, dass es einfach

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