Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
Vom Netzwerk:
Patientin, die ich aufgerufen hatte, in das Behandlungszimmer schleppte. »Neuankömmlinge müssen sich erst einweisen lassen …«
    Nörgel, nörgel, nörgel. War das alles, was Rogan konnte, abgesehen von schlecht tanzen und empfindliche medizinische Ausrüstung treten? Kein Wunder, dass der Wartesaal so voll war. »Lassen Sie uns die Regeln ein wenig beugen, vielleicht gibt man uns dann eine Gehaltserhöhung«, sagte ich.
    Die weibliche Orgemich mit leichten Schmerzen im Abdomen stellte sich als bärenartige Kreatur heraus, mit riesigen, kräftigen Kiefern voller eindrucksvoller, spitzer Zähne in mehreren Reihen. Diese Patientin wies eine massive Wampe auf, die sie sich mit ihren stämmigen Krallen hielt. Es ging ihr offensichtlich schlecht. Kleine, eng zusammenstehende rosafarbene Augen starrten Rogan und mich an.
    »Weh es tut!«, sagte die Orgemich. »Sterben ich muss!«
    »Auf den Untersuchungstisch du dich setzt«, grummelte Rogan zurück. Die Patientin kam seiner Aufforderung zögernd nach und stöhnte, als sie ihren massigen Körper auf den Tisch zog. »Still du sitzt!« Mit einem veralteten Scanner fuhr mein Kollege einmal schnell über den geschwollenen Bereich des Abdomens.
    Ich hielt mich wohlweislich abseits, um Doktor Rogan bei der Untersuchung der Patientin zu beobachten. Er brauchte nicht lang, um seinen Scan abzuschließen. Ich hatte gerade mal Zeit, zweimal zu blinzeln, dann war er fertig.
    Er übersprang die übliche Patientenbefragung und wartete lediglich darauf, dass die Medsyseinheit eine Diagnose anhand seiner Scannerdaten anfertigte. Ich schaute mir in der Zwischenzeit noch einmal die Krankenakte an.
    »Na bitte«, sagte Phorap Rogan, als er die Empfehlung las, die auf dem Bildschirm der Einheit erschienen war. »Genau wie ich dachte.« Er zog eine Druckspritze aus einer Vorratsschublade und stellte sie ein.
    Ich runzelte leicht die Stirn, als ich mir die Behandlungsvorgaben selber ansah. Es wurde eine starke Verdauungshilfe empfohlen. »Schwere Gastroenteritis?«, verlas ich die Diagnose laut.
    »Orgemichs sind Vielfraße; nur die Sonnen wissen, was sie alles gegessen hat«, antwortete Doktor Rogan ungehalten, als er die Infusion verabreichte. Er schüttelte die obere Brustgegend der Patientin und sprach sie rau an. »In Ordnung kommen wird es damit. Nur noch einzelne Rationen in der nächsten Woche du musst zu dir nehmen. Verstanden du mich hast?«
    Während die Patientin grummelnd bestätigte, dass sie verstanden hatte, schaute ich noch einmal auf die Medsyseinheit. Rogan hatte sich nicht die Mühe eines Scans der einzelnen Organe gemacht. Sicher, der Schmerz war ein typisches Symptom gastritischer Beschwerden, aber warum sollte man das Offensichtliche als wahr hinnehmen?
    »Wollen Sie eine Organsequenz durchführen?«, fragte ich und erntete einen düsteren Blick dafür.
    »Wofür? Die Medsyseinheit hat die Ursache doch gefunden.«
    »Gerätschaften sind oft ungenau.« Ich versuchte, diplomatisch zu bleiben. »Ein paar weitere Scans könnten ausschließen, dass …«
    »Nein, Doktor«, sagte er mit verletztem Stolz. »Ich bin hier fertig.« Er unterschrieb das Krankenblatt und entließ die Orgemich.
    »Doktor Rogan …«
    »Hier drin.« Er winkte mir, damit ich ihm in den angrenzenden Raum folgte. Ich spielte den kooperativen, beratenden Arzt und ging hinter ihm her.
    Anhand des Durcheinanders vermutete ich, dass dies hier ein improvisierter Pausen- und Aufenthaltsraum war. Überall lagen alte Krankenakten, und die Überreste von mindestens drei oder vier Mahlzeiten standen herum. Gab es hier keine offizielle Reinigungscrew? Ich erkannte die Umrisse einer zusammengerollten Gestalt mit zahlreichen Gliedmaßen unter einer metallisch glänzenden Wärmedecke. Das war zweifelsohne Doktor Dloh, den die Schwester vorher erwähnt hatte. Er schnarchte.
    »Sie sind neu, darum werde ich ihre Einmischung übersehen«, sagte Phorap Rogan.
    Ich lächelte. Das würde ich schon hinbekommen. »Auf Terra nennen wir so etwas eine Beratung.«
    »Ich hab einen guten Rat für Sie, Doktor. Sie sollten diese Einstellung besser ganz schnell loswerden, wenn Sie lang genug hier bleiben wollen, dass sich das Auspacken lohnt.«
    Ein unangenehmer Geruch ging von Rogan aus. Besaß seine Spezies Drüsen, die bei starken Emotionen Gift versprühten, fragte ich mich und versuchte unauffällig einen Schritt zurückzugehen.
    Natürlich machte Rogan einen Schritt nach vorne, um das auszugleichen.
    »Mein Vater war

Weitere Kostenlose Bücher