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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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als in der Strahlung unserer Sonne zu baden und meinen Gefährten dazu zu bringen, für mich zu kochen.«
    »Hört sich toll an«, sagte ich. »Vielleicht begleite ich dich.«
    Die Oberste Heilerin schnaubte. »Ich bin nicht wild auf die Wärme von Söldner-Impulsfeuer.«
    Der gedankenlose Spruch schmerzte, aber ich seufzte nur. Wenn ich nicht das meistgesuchte Wesen der Galaxie war, dann lag ich mit Sicherheit zumindest auf einem guten zweiten Platz. »Gute Wahl.«
    »Vergib mir.« Tonetka macht eine beschämte Geste. »Ich habe gesprochen, ohne nachzudenken, Cherijo.«
    »Schon gut. Zudem: Wenn ich das Schiff mit dir verlassen würde, müsste ich mir irgendwann einen neuen Job suchen.«
    Eine Schwester meldete sich von der Station und gab durch, dass Roelm mit Tonetka sprechen wollte.
    »Da habe ich eine Idee«, sagte ich und grinste. »Vielleicht finde ich ja eine neue Beschäftigung. Etwas in der Art von … Korbflechten.«
    »Ich würde an deiner Stelle dabei aber nicht Roelm Torin um Rat fragen«, sagte Tonetka. »Sein Blutdruck würde sonst für immer in den roten Bereich schießen.«
    Jenner weckte mich sehr früh am nächsten Morgen auf seine übliche Weise. Fünfzehn Pfund terranischer Katze landeten auf meiner Brust. Ich öffnete die Augen, und mich traf der kaiserliche Blick. »Hunger, Euer Majestät?«
    Jenners silbernes Fell glitzerte, als er sich jetzt auf meinen Brustkasten setzte. Ich konnte seine angewiderten Gedanken fast hören: Ich habe dich jetzt neun Jahre lang abgerichtet und du musst immer noch fragen?
    »In Ordnung, in Ordnung.« Ich bereitete ihm sein Frühstück zu und machte eine Tasse Tee für mich. Nachdem er seine Portion heruntergeschlungen hatte, trottete mein Haustier herum, um einen bequemen Ruheplatz zu finden. »Hey, ruinier bloß meinen Lieblingsstuhl nicht.«
    Jenner ignorierte mich und sprang darauf. Es war dein Lieblingsstuhl. Jetzt gehört er mir. Er zupfte mit den Krallen am Kissen und bereitete sich auf das erste seiner ungefähr einhundert Schläfchen vor.
    »Übertreibs nicht, Kumpel«, sagte ich. »Sonst stecke ich dich in ein Katzen-Trainingsprogramm. Du wirst fett, weißt du?«
    Seine großen, blauen Augen verengten sich zu wütenden Schlitzen. Das ist kein Fett, das sind Muskeln.
    »Ich sehe es schon vor mir, wie du Runden auf einem Parcours läufst.« Ich grinste. »Verfolgt von terranischen Hunden.«
    Da hatte ich meinen Stuhl wieder für mich.
    Nach einer leichten Mahlzeit zog ich mich an und ging zur Shuttlerampe. Ich verlief mich immer noch in den Spiralwindungen der weitläufigen achtundzwanzig Decks des Schiffes. Irgendein Mannschaftsmitglied fand mich dann immer und schickte mich in die richtige Richtung. Sie behandelten mich, als wäre ich ein kleines Kind. Das war verständlich, denn ich war nur ungefähr so groß wie Fasala Torin.
    Fasala. Beinahe wäre sie in Stücke geschnitten worden. Was war da passiert? Was hatte den Puffer zur Explosion gebracht?
    Während der ganzen Schicht grübelte ich über mögliche Erklärungen nach. Immer noch ganz in Gedanken versunken, lief ich nach meiner Schicht beim Versuch, den Gyrolift zu besteigen, dem einzigen anderen Terraner an Bord der Sunlace in die Arme. Ich wich gegen ein Gangpaneel zurück und stieß mir den Kopf.
    »Reever!« Ich rieb mir die schmerzende Stelle an meinem Schädel. »Das reicht jetzt. Ich werde dir einen Annäherungsalarm umbinden.«
    »Vielleicht solltest du so ein Gerät tragen.« Seine Stimme war so emotionslos wie sein Gesichtsausdruck. »Deine ungenügende Aufmerksamkeit führt unweigerlich zu solchen Zwischenfällen.«
    Duncan Reever war groß, blond, ein attraktives Exemplar der Gattung terranischer Männer, wenn man das gefühllose Gesicht und die kalten Augen ausklammerte. Wie immer trug er einfache schwarze Kleidung. In einer Hand hielt er eine tragbare Datenbank, die er gerade verbesserte, damit unsere Vocolliers auch außerhalb der Sunlace weiter funktionierten.
    Reever, der auf K-2 der Oberste Linguist gewesen war, war nach meiner Rettung an Bord der Sunlace gelangt. Er hatte Kapitän Pnor seine Dienste im Austausch für eine Passage in den Varallan-Quadranten angeboten. Da er ein telepathischer Linguist war, der die Sprache jeder Spezies kannte oder erlernen konnte, hatte Pnor ihn mit offenen Armen empfangen.
    Im Gegensatz dazu war ich von dieser Sache nicht ganz so begeistert gewesen. Reevers Hauptmotivation dafür, sich der Mannschaft anzuschließen, so vermutete ich, war nicht

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