Stardoc 02 - Der Klon
Team herunter«, sagte er, als ich an ihm vorbeiging. Seine löffelförmigen Finger drückten kurz meine Hand. »Du schuldest mir eine Runde Whump-Ball, das weißt du. Pass auf dich auf, Doc.«
Ich drückte zurück. »Du auch, Kumpel.«
Als sich die Tür in der äußeren Hülle öffnete, hieß uns der Gestank von Tod und Zerstörung willkommen. Unter anderem.
»Mutter aller Häuser«, murmelte ein Mitglied des Personals.
»Monströs.« Der Omorr keuchte das Wort hervor. »Monströs.«
Dieses eine Mal stimmte ich ihm zu. »Sie haben Recht, Squilyp. Es waren definitiv Monster hier.«
Bewegungslose, verstümmelte Körper bedeckten den Boden, abgerissene Körperteile lagen wie Spielzeugtrümmer verstreut. Blut glänzte dunkel und feucht. Es war überall: in Pfützen unter den Körpern; über die zerstörte Ausrüstung verspritzt; mit dem ausgelaufenen Treibstoff vermischt, der an unseren Schuhen vorbeifloss. Das Blut war rot, so wie meines.
Es gab keine Rettungsversuche durch die Einheimischen, keine Lebenszeichen. Außer dem auf einer warmen Brise dahinschwebenden Rauch bewegte sich nichts. Der Rauch kam von Feuern, die um den Hafen herum, aber auch weiter entfernt brannten. Eine einsame Warnsirene gab ein gespenstisches Wimmern von sich.
Ich rückte meinen Rucksack zurecht, während ich meinen Blick über die erschrockenen Gesichter des medizinischen Teams wandern ließ, dann traf ich den Blick meiner Chefin. Es gab zwischen uns oft Momente des vollständigen Verständnisses. Dieser war so einer.
Zeit zu arbeiten.
»Okay Leute, wir haben viel zu tun«, sagte ich. »Gehen wir den Plan noch einmal durch.«
Meine Ansprache lenkte die Aufmerksamkeit des Teams von dem Massaker ab und riss sie aus dem anfänglichen Schock. Ihre Gesichter und ihr Blick klärten sich, sie richteten sich auf.
Hier übernahm die Oberste Heilerin: »Wir werden unser Lazarett dort aufbauen, wo wir die größte Anzahl an Überlebenden finden. Ich werde mich um die mögliche Verwendung bestehender Einrichtungen kümmern. Falls nötig, werden die Techniker eine temporäre Klinik errichten.« Sie wandte sich an mich. »Cherijo, es hat höchste Priorität, ein Gebiet für die chirurgischen Fälle zu sichern. Squilyp, du überwachst die Reihenfolge der Behandlungen, bis wir sterile Felder aufbauen können. Beeilen wir uns.«
Wer auch immer das hier getan hatte, kannte keine Gnade. Überall um uns herum sah ich die verkohlten Narben von schwerem Pulsfeuer und Verlagerungsschüssen. Was nicht verbrannt war, lag in Schutt und Asche. Ich war von der umfassenden Zerstörung so in den Bann geschlagen, dass ich über eine Leiche stolperte.
Ich schaute nach unten und musste mir auf die Lippen beißen, um nicht aufzustöhnen.
Aus der Nähe waren die Bewohner dieser Welt sogar noch mitleiderregender. Dem Aussehen ihrer bepelzten Körper nach rotblütige Säugetiere. Sie waren kleiner als ich; wohlmeinende Gesichter; wenig Muskelmasse.
Ich erinnerte mich daran, was Dhreen gesagt hatte. Leichte Beute. Diese Schlächter.
»Da drüben«, sagte Tonetka und zeigte hinüber.
Einige kleine, verängstigte Gesichter schauten uns aus dem Schatten eines eingestürzten Hauses an. Während wir darauf zugingen, zeigten wir unsere offenen Hände, damit sie sahen, dass wir keine Waffen trugen.
»Wo zur Hölle ist Reever?«, fragte ich leise.
»Er kommt mit dem nächsten Shuttle. Behalte einen freundlichen Gesichtsausdruck bei«, sagte Tonetka. »Lächele, nicke, winke ihnen zu. Das wird ihre Angst verringern.«
Die Überlebenden krochen langsam aus ihrem Versteck, um uns besser sehen zu können. Wir hielten an und standen still, während sie näher kamen. Tonetka sprach leise mit ihnen und bewegte dabei ihre grazilen Hände in beruhigenden Bewegungen.
»Kommt, wir sind Freunde, gekommen, um euch zu helfen. Kommt, wir haben Medizin, wir werden eure Wunden verbinden, wir werden euch versorgen.«
Sie lächelte weiter, während sie meinen Blick suchte und fand. »Cherijo. Du bist ihnen größenmäßig am ähnlichsten. Gehe auf sie zu, sehr langsam, bitte.«
Ich ging vorsichtig auf den Größten zu, der trotzdem nur halb so groß war wie ich. Diese Überlebenden waren deutlich kleiner als die anderen Opfer, die wir gesehen hatten.
»Hallo, du. Mein Name ist Cherijo. Wir wollen euch helfen.« Ich lächelte weiter. »Komm nur, ich beiße nicht, versprochen.«
Das Wesen zeigte durch ein Lächeln, dass es verstanden hatte, und kam bis auf einige Zentimeter an
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