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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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dir? Dafür hast du mich doch trainiert.«
    »Ich bin dein ClanBruder.« Jetzt packte er mich am Oberarm. »Ich kann nicht erlauben, dass dir ein Leid geschieht.«
    »Das hier ist mein Kampf, großer Bruder.« Ich biss die Zähne aufeinander, damit sie nicht knirschten. »Und nur fürs Protokoll: Ich brauche deine Erlaubnis nicht dafür.«
    »Wenn er dich verletzt, werde ich …«
    Ich schüttelte seine Hand ab. »Wirst du überhaupt nichts tun, Kumpel.« Er hatte diesen Fass-meine-Familie-nicht-an-oder-du-stirbst- Ausdruck im Gesicht. Ich pochte ihm mit dem Finger auf die Brust, um meine Worte zu unterstreichen. »Über … haupt … nichts.«
    Xonea fluchte und stapfte dann zu den Sitzreihen. Reever sprach mit ihm. Beide schauten zu mir und schienen bereit, mich selbst herauszufordern. Schön zu wissen, dass meine Freunde sich Sorgen machten. Alle setzten sich. Reever nahm seine Position ein paar Meter neben mir ein.
    Ich wartete, während Squilyp die Programmsequenz für die Herausforderung beendete. Die Bildgeneratoren summten, und die Darstellung des Umweltsimulators um uns herum veränderte sich.
    Das war dann wohl ein Stück der Omorr-Heimatwelt. Kobaltfels-Hügel erhoben sich um uns herum. Durchsichtige, federige Pflanzen wuchsen in dünnen Büschen. Über uns kreisten vogelartige Wesen und teilten mit ihren pinkfarbenen Flügeln die kalte Luft. Die Geier hatten perlenartige schwarze Augen und große scharfe Schnäbel, umrahmt von kurzen Tentakeln.
    Vielleicht Verwandte von Squilyp?
    Ein weiterer Omorr hüpfte zwischen uns und erschreckte mich für einen kurzen Moment. Er trug zeremonielle Gewänder und war für eine programmierte Simulation sehr realistisch. Bis zu dem Omorr-Schnauben, das er in meine Richtung ausstieß, als die Regeln verkündet wurden.
    »Ein Satisfaktionsangebot wurde ausgesprochen«, sagte der computergenerierte Omorr. »An Squilyp von Maftuda, durch die Terranerin Cherijo Grey Veil. Unser geliebter Sohn hat das Angebot angenommen. Ganz Maftuda lobpreist Squilyp, der noch nie besiegt wurde, der …«
    »Das ist genug Ego, um eine Frachtrampe zu füllen«, sagte ich. »Können wir anfangen?«
    Die simulierten Tentakel des Omorrs sträubten sich in simulierter Wut. »Es sind keine Waffen erlaubt. Es darf keine Hilfe von außen in Anspruch genommen werden. Die Herausforderung ist beendet, wenn einer der Kämpfer aufgibt, bewegungsunfähig ist oder stirbt.«
    Squilyp rieb sich die Membranen, während er mich anstarrte. Er freute sich ohne Zweifel darauf, mein Blut über sein schönes Programm zu verteilen.
    »Möchte der Herausforderer sein Angebot zurückziehen?«, fragte der simulierte Omorr. Ich schüttelte den Kopf und er wandte sich an Squilyp. »Möchte der Herausgeforderte die Annahme zurückziehen?« Mein Gegner machte eine knappe, verneinende Geste. Die Omorr-Simulation verneigte sich vor uns beiden. »Nehmt eure Plätze ein. Auf mein Signal beginnt der Kampf.«
    Ich stellte mich auf meine Markierung. Squilyp hüpfte zu seiner, die einige Meter entfernt lag. Damit stand ich direkt vor den Zuschauerrängen. Ich sah, dass Reever die Arme vor der Brust verschränkt hatte und etwas bleich aussah. Meinen großen Bruder Xonea hielt es kaum auf dem Sitz.
    All dieses Vertrauen in meine Fähigkeiten war ja überwältigend.
    Aus Übermut drehte ich mich den Zuschauern zu und streckte eine Faust in die Luft. »Morituri te salutant.« Die Todgeweihten grüßen dich.
    Jetzt wirkte Reever bleich und etwas abgestoßen.
    »Was bedeutet das?«, rief Squilyp. Sein Vocollier hatte es nicht übersetzt, denn altes terranisches Latein war nicht in der Datenbank des Schiffes gespeichert.
    »Das bedeutet, dass ich dies hier genießen werde«, rief ich zurück.
    Ein hoher flötenartiger Laut vibrierte in der Luft. Ich ging nach vorne und Squilyp hüpfte auf mich zu.
    Wir trafen uns schneller als erwartet in der Mitte. Ich duckte mich unter einer seiner langen Gliedmaßen hindurch, die auf meinen Kopf gezielt hatte und wirbelte herum, nur um erkennen zu müssen, dass er schon fast auf mir war. Ich ging in die Hocke und rammte meinen rechten Ellenbogen gegen seinen Thorax. Zu hoch. Ich traf die untere Hälfte seines Brustknochens und es fühlte sich an, als hätte ich gegen eine Plastahlwand geschlagen.
    Zischend sauste eine weitere Gliedmaße knapp an meinem Gesicht vorbei, schwang dann zurück und traf mich mit einem kräftigen Schlag. In meinem rechten Wangenknochen explodierten Schmerzen. Ich fiel, rollte

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