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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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falsch. »Ich lehne ab. Nein, warte.« Ihre Gesetze waren ziemlich kompliziert. »Was passiert, wenn ich ablehne?« Er antwortete nicht. »Sag’s mir!«
    »Ich muss die Erwählung unterbrechen. Mein Leben ist verwirkt.«
    Ich starrte ihn an. »Du sagst mir, dass du dich dann umbringen musst?«
    »Ja.«
    Jetzt verstand ich, warum der Kapitän seine Worte so sorgsam gewählt hatte. »Pnor wusste es, nicht wahr? Ihr beide wusstet es. Das hatten diese seltsamen Gesten zu bedeuten.«
    »Man hat dir Gewalt angetan. Indem ich dich Erwählte, kann ich dich beschützen und der Clan Vater deines Kindes werden.«
    Oh, mein Gott. Wenn ich nicht nur zusammengeschlagen, sondern auch noch vergewaltigt worden war, könnte ich schwanger sein. Ich schob den Gedanken beiseite. Eine Katastrophe nach der anderen.
    »Du wusstest, dass ich nicht zulassen kann, dass du dich umbringst«, sagte ich. »Jeder weiß, wie ich über die rituellen Selbstmorde denke, die ihr Jorenianer so zu lieben scheint. Eher würde ich mir die eigene Kehle aufschlitzen.«
    Er sagte nichts. Das musste er auch nicht. Ich hatte alles erraten.
    »Verschwinde aus meinem Quartier.«
    Am nächsten Tag stand ich mit Reever, Alunthri und einer Gruppe Jorenianer vor der Tür der Shuttlerampe. Xonea wollte lieber an Bord der Sunlace bleiben. Ich hatte ihm vorher gesagt, dass ich der erzwungenen Ehe entweder zustimmen oder ihm einen Kopfschuss verpassen würde. Ich hatte mich noch nicht entschieden.
    Ich glaubte nicht, dass mein ClanBruder Angst davor hatte, seinen Sprecher rufen zu müssen.
    Wir landeten auf Garnot und warteten darauf, dass die letzten Biodekon-Scans beendet wurden. Ich hatte niemandem verraten, dass ich jetzt nach terranischen Maßstäben verlobt war. Und dass der Grund dafür war, dass mich jemand zusammengeschlagen hatte. (Ich war nicht vergewaltigt worden, hatte sich nach Tonetkas gründlicher Untersuchung herausgestellt.) Nur Xonea, Pnor und meine Chefin wussten davon.
    »Keine Viren entdeckt. Ihr könnt aussteigen«, rief Dhreen vom Cockpit aus.
    Am Ende der Anlegerampe erwartete uns ein großes Empfangskomitee aus Mitgliedern verschiedener Spezies. Die meisten waren in bunte Kleidung gehüllt, die bei Künstlern so beliebt schien.
    Die Jorenianer verteilten sich, um ihre traditionellen Willkommensküsse zu verteilen. Reever und ich ließen uns etwas zurückfallen. Alunthri verschwand sofort in einer Gruppe und kam nur noch einmal hervor, um zu uns herüberzuschauen.
    »Wir kommen nach!«, rief ich. Die Chakakatze winkte und stand im nächsten Augenblick vor einer bedrohlich wirkenden Kreatur, die einer riesigen Schlange ähnelte.
    »Tja, was denkst du, Reever?«, fragte ich.
    »Ich bin kein Künstler«, sagte er.
    »Ich auch nicht.« Ich schaute ihn an. »Übrigens: Danke für mein Geburtstagsgeschenk.«
    Er blickte auf mein glattes Haar. »Gern geschehen.«
    Der Planet Garnot selbst war nicht sonderlich beeindruckend. Die Landschaft war beinahe langweilig – nur beigefarbene Erde, unauffällige Pflanzen und düsterer Himmel. Die Neutralität des Planeten beunruhigte mich, bis ich den weit reichenden Raumhafenkomplex sah. Er war aus silberweißem Stein gebaut, der so bearbeitet war, dass er Millionen kleiner Lichtpunkte zurückwarf – das Gebäude war atemberaubend. Und das war nur eines von vielen.
    Wir folgten der Menge in die Hauptsiedlung, in der sich noch einmaligere Gebäude an die Gleiterstraßen und Bürgersteige schmiegten. Alle waren erstaunlich, als hätte man die schönsten Gebäude von eintausend Welten hierher versetzt.
    Die Menge strömte in ein prächtiges Steingebäude in der Mitte. Hinter den kunstvoll verzierten Türen bedeckte eine unglaubliche Kunstsammlung praktisch jeden freien Zentimeter: Bilder und Zeichnungen, Bildgeneratoren, sogar Licht und Ton-Installationen, die scheinbar aus dem Nichts entstanden.
    Im Innern angekommen umringten die Garnotaner Alunthri, als ein wunderschönes Klingen erschallte, und verbeugten sich dann alle vor der Chakakatze.
    »Wir heißen unseren neuesten Kolonisten willkommen, Alunthri von Chakara«, sagte das schlangenartige Wesen. »Garnot freut sich über deine Ankunft!«
    Die nächste Stunde über gingen wir zwischen den Kolonisten umher. Alunthri fand Reever und mich schließlich, während wir eine gigantische Skulptur betrachteten, die sich auf den geistigen Befehl ihres Erschaffers hin veränderte.
    »Cherijo, hast du …« Er verstummte, als er mein nachgiebiges Lächeln sah. »Vergib

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