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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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als ich über Pnors Verdächtigungen berichtete und wie man mich unter Drogen gesetzt und geschlagen hatte. »Ich wollte, dass du davon weißt. Wenn mich irgendjemand verstehen kann, dann du.« Als er einen Arm um mich legte, stand ich sofort auf. »Da ist noch mehr.«
    Reever stand ebenfalls auf. »Es ist nicht deine Schuld, Joey.«
    »Was passiert ist, während ich betäubt war, nicht. Aber was passierte, als Pnor ging und Xonea …« Ich machte eine Sägebewegung mit der Hand. »Ich hätte es wissen müssen … wie er sich verhielt … aber ich war immer noch ziemlich aufgewühlt, und …«
    »Cherijo.« Er legte einen Finger auf meine Lippen. »Sag es mir einfach.«
    »Xonea hat mich Erwählt.«
    Er ließ die Hände sinken und machte einen Schritt zurück. Ich erinnerte mich an das letzte Mal, als er so ausgesehen hatte. Da hatte ich ihn in einem Gnora-Wäldchen auf K-2 zu Boden geschickt. Er drehte sich weg.
    »Reever, ich habe ihn nicht darum gebeten. Er denkt, er kann mich auf diese Weise verteidigen oder so was.«
    »Ich verstehe.« Er klang uninteressiert.
    »Das Erwählen kann nur durch Xoneas Selbstmord beendet werden.«
    »Ich weiß.« Immer noch ziemlich teilnahmslos.
    »Ich kann doch einen Mann nicht sterben lassen, nur weil er mich beschützen will!«
    »Natürlich nicht.« Hatte er gar keine Gefühle?
    »Duncan!« Ich packte ihn und drehte ihn zu mir herum. Sein Gesicht zeigte die übliche leere Maske. »Rede mit mir!«
    Vorsichtig löste er meine Hände von seinem Oberteil, dann ging er zurück zur Kolonie.
    Ich setzte mich auf den Baumstamm. So viel dazu, Reever die ganze Sache zu erklären. Langweilige, vertrocknete Blätter fielen um mich herum zu Boden.
    Ich wusste, wie sie sich fühlten.
    Unterm Strich verlief unser Ausflug nach Garnot problemlos, auch wenn Reever mich wie eine Virusinfektion mied. Dhreen bemerkte die Spannung, aber dankenswerterweise sagte er nichts dazu. Bevor wir den Shuttle zurück zur Sunlace bestiegen, nahm mich Alunthri zur Seite und drückte mir etwas in die Hand.
    »Damit du dich an mich erinnerst«, sagte die Chakakatze und legte ein schön eingepacktes Wollknäuel dazu. »Für meinen kleinen Bruder.«
    Ich umarmte Alunthri, streichelte mit der Hand über seinen silbrigen Hinterkopf und rannte dann zum Shuttle. Reever hatte sich, wie ich feststellte, so weit wie möglich von mir weggesetzt, neben einen Händler, der für sich eine Passage in das nächste System arrangiert hatte. Reever schaute mich nicht einmal an, während Dhreen den Shuttle zurück zum Schiff steuerte.
    Ich wusste nicht, warum er so wütend war. Ich wurde hier zur Hochzeit gezwungen, nicht er.
    Ich streifte mit dem Unterarm das Ding in meiner Jackentasche und nahm den kleinen Gegenstand heraus, den Alunthri mir geschenkt hatte. Es war ein Säckchen mit einer Schmucknadel darin. Sie zeigte zwei Gesichter: Alunthris und meines. Ich drehte sie in der Hand und bemerkte, dass sie aus den Lizenz- und Impfchips gefertigt worden war, die man die Chakakatze damals zu tragen gezwungen hatte.
    Ich schloss die Hand um dieses wunderbare Symbol unserer Freundschaft; schniefte oft; versuchte nicht in Tränen auszubrechen.
    Sobald wir wieder auf der Sunlace waren, stieg ich schnell aus und wartete nicht auf die anderen. Ich könnte jetzt aber auch nicht den ganzen Tag in meinem Quartier hocken, ich brauchte etwas zu tun. Also nahm ich den Gyrolift zur Krankenstation.
    Die meisten Patienten von dem Überfall der Söldner waren schon entlassen oder standen kurz davor. Ich machte mit Adaola die Visite und schaute mir die Fälle noch einmal an, die ich bereits im Gedächtnis hatte. Der Omorr-Assistenzarzt sterilisierte eine Reihe von Instrumenten und nickte mir zu, als ich vorbeiging.
    Pnor hatte Recht; ich war bei mehr als einer Gelegenheit zu aggressiv gewesen. Ich dachte an all die Brücken, die ich in den letzten Tagen hinter mir abgerissen hatte. Vielleicht war es an der Zeit, eine davon wieder aufzubauen.
    »Squilyp?« Er schaute von der Biodekon-Einheit auf. »Haben Sie einen Augenblick Zeit?«
    Er hüpfte neben mir her in Tonetkas Büro. Dort zog ich einen Stuhl vor dem Schreibtisch der Obersten Heilerin zu mir heran. Ich war froh, dass er das Gleiche tat. Vielleicht konnte das hier klappen.
    »Sie sind heute nicht zum Dienst eingeteilt«, sagte Squilyp.
    »Nein. Ich fühlte mich rastlos und brauchte eine Beschäftigung.« Ich schaute durch das Fenster zur Station hinüber. »Sie vielleicht auch, so wie Sie

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