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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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großen Händen des Mannes, die er nach mir ausstreckte. Das Rohr wurde entfernt, und ich öffnete meinen kleinen Mund, um den ersten eigenen Atemzug zu tun und ihn zu einem Schrei zu benutzen.
    Der Traum verschwamm, veränderte sich plötzlich. Ich wurde aus dem vertrauten Labor an einen anderen mir bekannten Ort gebracht. Jetzt war ich wieder in der angenehmen und komfortablen Kammer. Das Licht war gedämpft, und die Luft lag sanft auf meiner Haut. Etwas Warmes zog mich vorwärts, führte mich in die Schatten.
    »Ausgestoßene«, sagte eine wunderschöne Stimme. Hände streichelten mein Haar und mein Gesicht. »Zu niemandem gehörend.«
    Plötzlich spürte ich den Schmerz meiner Einsamkeit und Isolation zehnfach. Lippen berührten meine. Als ich zurückweichen wollte, hielten mich die Hände fest. »Nein, lass mich dir den Weg zeigen.«
    Die Hände wurden bestimmter, als sie an meinem Körper hinabfuhren. Die fremdartige Berührung erregte mich nicht. Ich bekam eine Gänsehaut und schob die Hände weg.
    Die Finger wurden zu einer Faust. »Du wagst es?«
    Etwas schlug mich, wieder und wieder und wieder …
    »Aufhören!«
    Ich saß aufrecht im Bett und schrie.
    Jenner starrte mich unter »unserem« Lieblingsstuhl hervor an. Jetzt hör schon auf zu schreien! Seine Augen waren groß und furchtsam. Ich sitze doch gar nicht mehr drauf.
    Der Realismus des Albtraums erschütterte mich und bereitete mir Übelkeit. Ich kletterte aus dem Bett und krümmte mich in Erinnerung des Schmerzes. Ich musste mich erneut säubern, den Albtraum wegwaschen. Ohne auf etwaige Prellungen zu achten, stolperte ich in meine Reinigungseinheit und schrubbte mich gründlich.
    An meiner Tür klingelte es mehrmals, was mich zwang, die Dusche zu verlassen. Ich trocknete mich rasch ab und zog einen Bademantel an.
    Vor der Tür stand Xonea. »Cherijo.«
    Ich knotete den Gürtel meines Bademantels sicher zu und überprüfte, ob auch nichts hervorlugte. »Was machst du …«
    »Man hat dich schreien hören.«
    »Oh. Entschuldigung, ich hatte einen Albtraum.«
    »Darf ich reinkommen?«
    »Sicher.« Ich trat beiseite und erschrak, als Kapitän Pnor hinter ihm hereinkam. »Kapitän?« Was machte der hier? Ich wartete unruhig darauf, dass sie mir sagten, was sie wollten. Xonea starrte fortwährend mein nasses Haar und meine spärliche Bekleidung an. Er wirkte beinahe abgestoßen.
    Ich fing bei Pnor an. »Gibt es ein Problem?«
    »Heilerin«, sagte Pnor mit ernstem Ausdruck. »Du weißt, dass ich deine Privatsphäre niemals stören würde.«
    Meine Privatsphäre?
    »Wir wollten mit dir sprechen und trafen auf dem Weg hierher Hado Torin. Er berichtete, dass er dich mehrmals laut hat schreien hören, als er an deinem Quartier vorbeiging.« Der Kapitän schaute sich um, als würde er noch jemanden suchen.
    »Mir geht es gut.« Nein, ging es nicht.
    »Pnor, du siehst doch, in welchem Zustand sie ist«, sagte Xonea. Wilde weiße Augen starrten auf mich herunter. »Du fühltest dich beschmutzt, nicht wahr? Darum hast du den Drang verspürt, dich zu reinigen?«
    »Ja, aber …« Ich starrte auf meine nackten Zehen. Ich wusste nicht, warum ich mich so schämte. Es war ja nun nicht so, als wäre es illegal, eine Dusche zu nehmen. Das ergab alles keinen Sinn. Warum konnte ich mich nicht konzentrieren?
    Mein ClanBruder gab nicht auf. »In diesem Albtraum von dem du sprachst, Cherijo, was ist dir da geschehen?«
    »Ich weiß es nicht genau. Ich spürte sechs Finger …«
    »Mutter aller Häuser.« Pnor wandte sich ab. »Das kann nicht sein.«
    Xonea zischte etwas, das mein Vocollier lieber nicht übersetzte.
    Pnor drehte sich zu ihm um. Sie sahen aus, als wollten sie aufeinander losgehen, was noch weniger Sinn ergab.
    »Könnte mir vielleicht mal jemand erklären, was hier los ist?« Als keiner der Männer antwortete oder das Starren unterbrach, rieb ich mir die Augen. »Passt auf, es war nur ein böser Traum …«
    »Jemand hat sie misshandelt.« Xonea ballte seine großen Hände zu noch größeren Fäusten. »Aus unserem Haus, Pnor.«
    Der Kapitän schüttelte den Kopf.
    Ich starrte Xonea an. »Wen missbraucht?«
    Er schaute zu mir. »Hat dich verletzt, während du bewusstlos warst.«
    »Einen Moment mal.« Ich bemerkte seine steife Haltung, dann, wie Pnor die Fäuste ballte; um die Krallen nicht auszufahren, vermutete ich. Was zur Hölle war hier los? »Mich verletzt? Wie?«
    »Es muss körperliche Zeichen geben«, sagte der Kapitän. »Vielleicht eine

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