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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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verheilt waren.
    »Wenn ich erfahre, dass du auch nur einen Zentimeter aus diesem Geschirr gewichen bist, werde ich dich betäuben und eigenhändig an die Decke hängen«, sagte ich zu Devrak. »Verstanden?«
    Die verabreichten Schmerzmittel taten ihre Wirkung, und er murmelte etwas Böses.
    Wir ließen den Major mit zwei Zenturons als Wache zurück, und ich bestand darauf, dass FurreVa mich ihren Schädel scannen ließ, bevor sie sich auf ihren Posten zurückmeldete. Zum Glück zeigten sich keine Komplikationen, aber ich hielt ihr trotzdem den üblichen Vortrag.
    »Wasch die Transplantate dreimal pro Schicht mit lauwarmem Wasser aus und benutze weiterhin die Feuchtigkeitscreme, die ich dir verordnet habe.«
    »Hsktskt waschen sich nicht täglich.«
    »Soweit es dich angeht, tun sie es jetzt.« Ich legte meinen Scanner beiseite und tätschelte eines ihrer Glieder. »Danke, dass du mich gerettet und diese verdammte Arena geschlossen hast.«
    »Ich habe dich nicht gerettet .« Sie richtete sich zur vollen Größe von drei Meter zwanzig auf und funkelte auf mich herunter. »Ich habe nur Maßnahmen ergriffen, um unsere Ware zu schützen.« Ihr Schwanz rollte sich auf, was – laut Reever – bedeutete, dass sie nicht ganz die Wahrheit sagte.
    Ich sammelte meine Instrumente auf und schüttelte den Kopf. »Was immer du sagst, OberSeherin.«
    Das Ende einer Gliedmaße landete auf der Vorderseite meines Kittels, und ich schaute zu ihr auf.
    »Halte dich von dem OberZenturon fern, Terranerin. Ich kümmere mich um ihn.«
    Bevor ich nach dem Grund dafür fragen konnte, ging FurreVa.
    Ich brütete über den Meningitisfällen, als mein Assistenzarzt durch den Eingang der Krankenstation gestürmt kam. Die Wucherungen an seinen Armen und im Gesicht waren geplatzt.
    »Sie haben gerade weitere gebracht! Hunderte!« Er wies zurück zur Empfangshalle der Gefangenen und bespritze mich dabei mit Flüssigkeit. »Vielleicht sogar mehr als tausend!«
    Ich fing seinen Arm ab, setzte ihn auf den nächsten Stuhl und schüttelte ihn leicht an der Schulter.
    »Hey, Ahrom. Beruhigen Sie sich und atmen Sie einen Augenblick tief durch.«
    Er atmete bewusst ein und aus, während ich uns beide reinigte.
    »Okay, jetzt erzählen Sie mir das noch mal. Dieses Mal im Zusammenhang.«
    Es stellte sich heraus, dass eine neue Gruppe von Hsktskt-Plünderern angekommen war, die Schiffe voll mit unlängst gefangenen Wesen, die vor Ort verkauft werden sollten. Wesen, die in den Grenzterritorien eingefangen worden waren, gerade noch außerhalb des Pmoc-Quadranten.
    Das waren keine guten Neuigkeiten, aber sie hätten schlimmer sein können. »Wenigstens haben sie diesmal keinen ganzen Planeten ausgerottet. Aus welchen Spezies stammen die Gefangenen?«
    »Alles Mögliche – Darmarek, Ramperilii, Caffor, sogar einige Tingaeleaner. Jemand sagte, sie hätten alle an einem neuen Projekt gearbeitet, der Orbitalstation eines Planeten, als die Plünderer angriffen.«
    Ein schreckliches Gefühl der Sorge erfasste mich. Vor zwei Jahren hatte ich einen meiner Nachbarn von diesem Projekt sprechen hören. Damals war es noch in der Planung gewesen.
    »Gab es irgendwelche Terraner unter ihnen?«
    »Ich glaube, ich habe einen gesehen, einen Mann …«
    »Wohin wurden sie gebracht? Dorthin, wo wir waren?« Ich wartete nur, bis er genickt hatte. »Ich komme wieder. Halte hier die Stellung.«
    Ich rannte den Gang entlang, bis ich die riesige leere Kammer erreichte, die unter der Kommandozentrale lag. All diese großen Säulen waren praktisch – ich versteckte mich in einer kleinen Öffnung zwischen zwei von ihnen und sah den Hsktskt zu, wie sie die neuen Gefangenen vorbeiführten. Ich entdeckte das einzige terranische Gesicht, ein männliches, unter den etwa sechshundert gefangenen Bauarbeitern und Technikern. Der Mann war von durchschnittlicher Größe und ebensolchem Gewicht und hatte eine unauffällige Hautfarbe – leicht zu übersehen. Ich erinnerte mich an sein Lächeln und seine Persönlichkeit, aber im Moment war er kein glücklicher Mann. Auch auf dem Gesicht des kleinen, mehrgliedrigen Fremdweltlers neben ihm lag kein Lächeln.
    Nein, dachte ich, und das Herz wurde mir schwer. Nicht beide.
    Die beiden, die ich erkannt hatte, schlossen sich einer von mehreren Männergruppen an – Männer waren anscheinend in der Überzahl – und wurden dann von einem Zenturon zum entsprechenden Gang geleitet.
    Ich konnte nicht einfach untätig dort stehen, also setzte ich mein bestes

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