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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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gedämpfte Stimme des Terraners drang unter dem Bett hervor. »Lass dich nicht auf die Palme bringen.«
    »Auf die Palme?«
    »Sauwütend machen.«
    »Zu spät.« Ich war bereits über die Palme hinaus und schoss in die Atmosphäre.
    OberFürst TssVar und ich bekamen in der improvisierten Arena Ehrenplätze, und ich saß eisig schweigend neben ihm. GothVar, so bemerkte ich, suchte eifrig aus, welche Sklaven gegeneinander kämpfen sollten, und amüsierte sich offensichtlich prächtig.
    Reever war nicht zu sehen.
    »Der erste Kampf sollte interessant werden.« TssVar lehnte sich zurück, als jemand eine riesige Gestalt aus einer anderen Kammer führte.
    Devrak.
    Jemand schob eine sanft aussehende humanoide Frau aus einer Gruppe von Sklaven, die GothVar gerade terrorisierte. Sie würde gegen den Trytinorn nicht lange durchhalten, dachte ich und lehnte mich vor, umklammerte die Sitzfläche des Stuhls. »OberFürst, versucht überhaupt jemand, diese Kämpfe gleichwertig zu gestalten? Sieh sie dir an, sie ist zu klein. Dieser Riesentrampel wird sie in zwei Sekunden plätten.«
    »Das äußere Erscheinungsbild ist oft trügerisch, SurreVa.« TssVars Zunge schoss hervor. »Beobachte.«
    GothVar und die Wachen schoben alle aus dem Ring, und jemand rief den Kämpfern zu, dass sie anfangen sollten. Devrak stand dort und schaute die kleine Frau an, augenscheinlich nicht willens, auf sie zu treten.
    Gut zu wissen, dass er kein vollständiger Bastard war, dachte ich etwas verwundert.
    Devraks Gegnerin hingegen wartete nur einen Augenblick, dann sprang sie den Trytinorn knurrend an. Sie musste selbstmörderisch veranlagt sein, dachte ich, bis ich die beiden peitschenartigen Gliedmaßen sah, die aus ihrem Oberkörper schossen und über Devraks Wahrnehmungsorgane schnitten. Sie beendete ihre Attacke mit einem perfekten Salto auf seinen Rücken, wo sie ihre kräftigen Beine um den Hals des Trytinorns schlang.
    Der Liga-Major trompetete vor Schmerz und Wut und fing an, im Ring herumzustampfen, um sie abzuschütteln.
    »Oh, oh.« Jetzt lehnte ich mich zurück. »Das wird nicht gut ausgehen.«
    TssVar zischte zustimmend.
    Der Major und seine winzige Gegnerin kämpften weiter. Ich krümmte mich zusammen, als die Peitschenglieder der Frau in die dicke Haut des Trytinorns schnitten. So sehr ich Devrak auch verabscheute, ich krampfte die Hände trotzdem um die Sitzkante, bis meine Knochen weiß hervortraten.
    »OberFürst.« Ein Zenturon erschien neben uns. »Wir haben eine Nachricht von UnterHanar HssoVar erhalten.«
    »Entschuldige mich, Doktor.« Der Hsktskt schlenderte mit dem Zenturon aus der Arena und ließ mich allein zurück.
    Nach zehn Sekunden stand ich leise auf und schob mich durch die rufende und jubelnde Echsenmenge, bis ich am Rand des Rings stand. Devrak wurde bereits schwächer und seine schlurfenden Schritte wurden langsamer. Ich wartete, bis die beiden auf der anderen Seite der Arena waren, dann kletterte ich unter den Plastahl-Seilen hindurch in den Ring.
    »Hey. Hey.« Ich winkte mit den Armen, um die Aufmerksamkeit der Frau zu erregen. Ein reptilischer Arm wollte nach mir greifen, und ich huschte vorwärts, um ihm zu entgehen. »Hier unten.«
    Die Frau hielt lang genug inne, um über Devraks gewaltigen Schädel hinwegzulinsen. Sie schrie etwas, das klang wie: »Ich bin noch lange nicht fertig mit ihm«, nur in einer völlig fremdartigen Sprache.
    Ich schob mich näher heran. »Devrak, geht es dir gut?«
    »Sieht es so aus, als ginge es mir gut, Terranerin?« Der Trytinorn hob sein langes Nasenglied, hielt aber inne, bevor er die Frau erreichte. »Ich will sie nicht verletzen.«
    Das war mein Stichwort, um mutig und entschlossen zu sein. Ich ging zu ihm und legte vorsichtig eine Hand auf Devraks Schnittwunden, dann schaute ich zur Gefangenen hinauf.
    »Er braucht medizinische Hilfe«, sagte ich und untermalte die Bedeutung meiner Worte mit Gesten. Ich zeigte auf das Mediziner-Emblem auf meinem Kittel. »Ich bin Arzt. Lass mich ihm jetzt helfen.«
    Die Zenturons fanden das gar nicht komisch. Einer von ihnen schoss mit seinem Impulsgewehr einen Warnschuss neben meine Füße. »Raus aus dem Ring, Terranerin.«
    Devrak senkte den Kopf und kniete sich vorsichtig in den Ring. Ich setzte mich und hielt den Atem an, als seine Gegnerin bewegungslos dasaß. Dann glitt sie mit einem leisen Seufzen vom Rücken des Majors und setzte sich neben mir in den Ring.
    Ich hob die Handflächen zu der ultimativen Geste des Friedens. »Gut

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