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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Holo-Schiffe krochen nun in diagonalen Wellen durch das Doppelsternsystem. Ich hatte schon vorher Hsktskt-Planeteninvasionsstreitkräfte gesehen – etwa dreihundert Sternenschiffe im Orbit von Joren –, aber diese Flotte bestand aus fünfzigmal so vielen Schiffen. Ich beugte mich vor, um die winzigen Holos zu betrachten, und biss mir auf die Lippe, bevor ich mich aufrichtete.
    »Liga-Truppentransporter.«
    »Ja. Siebzehntausend, schätzen wir, aus mehr als dreißig verschiedenen Systemen.«
    TssVar drückte eine andere Fläche, die Sternkarte schrumpfte und zeigte nun einen größeren Ausschnitt der Galaxis. Die Lichtpunkte der Flotte waren nun kaum noch zu erkennen.
    »Achte auf ihren Kurs, Doktor.« Er hob einen kleinen weißen Punkt an der anderen Seite der Karte hervor. »Catopsas augenblickliche Position.«
    Ich musste nicht erst mit dem Finger eine Linie ziehen, um zu erkennen, dass diese unerhörte Flotte direkt auf uns zukam. »Du solltest besser darüber nachdenken, in eine andere Gegend zu ziehen, OberFürst.«
    »Hsktskt ziehen sich nicht zurück, Doktor.« Er schaltete die Simulation ab und betrachtete mich ruhig. »Du wirst mir jetzt alles erzählen, was du über die Bewegungen der Liga-Truppen und ihre Taktik weißt.«
    Ich erinnerte mich daran, dass er das Gleiche gesagt hatte, nachdem er mir von Josephs Nachricht berichtet hatte, und atmete erleichtert aus. »Das ist praktisch nichts.«
    Ich dachte darüber nach, was ich beobachtet hatte, während ich an Bord der Perpetua gewesen war und verriet ihm die harmlosesten Details. Am Schluss sagte ich: »Sie werden wahrscheinlich ihre erfahrensten Kommandanten und Truppen schicken. Man führt nicht mit Rekruten gegen die Fraktion Krieg.« Jeder Idiot hätte ihm das Gleiche sagen können. »Alles, was ich dir sonst noch erzählen könnte, ist bestenfalls reine Spekulation.«
    »Wie passt Joseph Grey Veil in diese Gleichung? Er fordert eine Invasion, dann informiert er die Hsktskt darüber. Ich kenne Warmblüter und ihre Neigung zum Verrat, aber dieser Mann verfolgt ein eigenes Ziel.«
    Wusste er, dass er ihm gegenübersaß? »Joseph Grey Veil ist manipulativ, aber das ist, als würde man betonen, dass Catopsa schimmert.« Ich beschloss, teilweise ehrlich zu sein. »Er ist ein wahnhafter Perfektionist, hat keine Moral und kein Gewissen und wird alles tun, um zu bekommen, was er will. Das schließt auch ein, die Liga im einen Moment zum Krieg aufzustacheln und im nächsten mit der Fraktion zusammenzuarbeiten. Sein Ziel ist für mich ebenso ein Geheimnis wie für dich.« Nein, war es nicht. »Aber was auch immer er will, er bekommt es.«
    »Außer dir.«
    Ich erlaubte mir ein Lächeln. »Ich glaube nicht, dass sogar Joseph mehr als dreißig Welten überzeugen könnte, so viele Schiffe wegen einer Person auszuschicken. So eine wichtige Laborratte bin ich nicht.«
    »Vielleicht doch.«
    Ich fing wieder an zu schwitzen.
    TssVar hielt mich für den Rest des Tages an der Konsole fest, indem er mir mögliche Angriffsszenarios zeigte und mich über Joseph, die Liga und darüber befragte, was meiner Meinung nach passieren würde. Ich versuchte mich dumm zu stellen, ohne mich zu offensichtlich dumm zu stellen, und prägte mir alles, was ich sah und hörte, genau ein. Ich durfte den Hsktskt nicht helfen, aber vielleicht könnte Noarr die Informationen dazu verwenden, der Invasion zu helfen und die Gefangenen zu befreien.
    Ein Zenturon unterbrach uns schließlich mir der dringenden Bitte, ich möge zur Krankenstation zurückkehren.
    »Der geflohene Liga-Kommandant ist gefunden worden.«
    Die Überreste von Shropana waren auf ein Bett geschnallt. Sein allgemein irrsinniger Zustand machte mir nicht so viele Sorgen wie der Status seines kranken Herzens. Ich würde ihn bald operieren müssen, mit oder ohne seine Erlaubnis. Ich führte die restlichen Scans durch, während er unzusammenhängend vor sich hin schimpfte. Er schrie etwas darüber, dass jemand seine Augen ausgeschaltet hatte.
    Ich überprüfte das natürlich. Sie waren immer noch intakt, aber es hatten sich milchige Schlieren auf seiner Hornhaut gebildet.
    »Patril. Patril.« Ich umfasste seinen wild zuckenden Kopf mit den Händen. »Was ist mit deinen Augen passiert?«
    »Konnte nichts sehen, sie haben mich geblendet, sie haben mir aus allen Richtungen ins Gesicht geschossen …«
    »Das sind keine Impulsverbrennungen.« Als er nicht antwortete, atmete ich genervt aus und drehte ich mich zu dem wartenden Zenturon

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