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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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einmal Freunde in Not, wie sie es schon auf K-2 gewesen waren. Was war diesmal der Grund?
    Paul und Geef fand ich im Aufenthaltsraum mit rund zweihundert weiteren Männern, die man in den Grenzgebieten gefangen hatte. Ich kniete mich neben Paul, lauschte seinem abgehackten Stöhnen und begutachtete die Flecken in seinem Gesicht.
    Er sah schrecklich aus; auf der Schwelle zum Tode. Und ich konnte das Lachen kaum unterdrücken.
    »Gute Arbeit.« Ich zog meinen Scanner hervor und hob eine Hand zu seiner künstlich geröteten Stirn. »Wer hatte diese grandiose Idee?«
    »Ich«, flüsterte er und rollte den Kopf zur Seite, in perfekter Nachahmung eines Fieberdeliriums. »Nicht anfassen, Doc. Das Zeug, mit dem wir die falschen Pusteln gemalt haben, färbt ab.«
    Ich nickte zu den anderen gefleckten, stöhnenden Gefangenen hinüber. »Die auch, hm?«
    »Ja. Ziemlich clever, hä?«
    »Ziemlich leichtsinnig.« Ich spielte die besorgte Ärztin und führte eine völlig überflüssige Untersuchung durch. »Was soll das Schauspiel?«
    »Wir mussten dich aus der Krankenstation herausbekommen, um mit dir zu reden. Wir haben einen deiner Freunde getroffen, als wir hier ankamen.«
    Paul schaute zur Seite, und ich sah Wonlee dort in einem vorgetäuschten Delirium liegen.
    »Er wird die anderen Gefangenen aufrütteln, damit sie uns helfen.«
    »Und bis dahin?«
    »Geef und ich müssen auf die Oberfläche gelangen. Darum haben wir uns diese getürkte Krankheit einfallen lassen. Kannst du uns hier heraus und in den Hauptkomplex bringen. Von da kommen wir allein klar.«
    Ich musste TssVar dazu bringen, mich eine Art Quarantänetrakt errichten zu lassen. »Ich denke schon.«
    Einer der Zenturons näherte sich dem Durchgang zum Aufenthaltsraum, und ich sprang auf. »Nicht reinkommen! Diese Gefangenen sind hochgradig ansteckend. Ich erkläre eine sofortige Ebene-Eins-Quarantäne.«
    Der Zenturon wich sofort zurück und verschloss die Tür.
    »Ich liebe es, wenn sie so springen.« Ich drehte mich wieder zu Paul zurück. »Ihr werdet Hilfe brauchen, um an die Oberfläche zu kommen. Aber zuerst holen wir euch hier heraus.«
    Ich musste eine Menge schreien und mit besorgtem Blick herumrennen, aber dann überzeugte ich TssVar davon, Paul und die anderen zweihundert »ansteckenden« Gefangenen in einen ungenutzten Lagerbereich zu bringen. Während des Umzugs entließ ich Wonlee, der sofort in seiner eigenen Reihung verschwand, um andere Gefangene auf die Sache einzuschwören.
    Ich überließ Zella die Station, nachdem ich ihr die Wahrheit verraten und ihr gedroht hatte, sie – langsam – mit einem Laserskalpell in Stücke zu schneiden, wenn sie davon irgendjemandem auch nur ein Wort verriet. Geef bat mich, die Kunde von den sich nähernden Rettungstruppen zu verbreiten, und ich informierte vertrauenswürdige Gefangene in jeder Reihung darüber, während ich meine Runde durch die ganze Anlage machte, um nach weiteren »Ansteckungsfällen« zu suchen.
    Während dieser Visite berichtete mir ein Gefangener in Gael Kellys Reihung, dass der Terraner versteigert werden sollte.
    Zu eben dieser Versteigerung wurde auch ich am nächsten Tag bestellt.
    »Führe die Standarduntersuchung vor der Auktion durch«, befahl mir TssVar. »Achte besonders auf Mitglieder der Spezies Isalthio. Ein Händler hat sich beschwert, dass er zwei von ihnen nur einen Tag von Catopsa entfernt verloren hat.«
    »Tatsächlich?« Ich schaute ihn mit meinem besten verwunderten Blick an. »Tja, ich frage mich, was da schief gelaufen ist.«
    Als ich den Aufenthaltsraum betrat, entdeckte ich Gael unter den Gefangenen und ging zuerst zu ihm.
    »Hey, Kumpel.« Ich zog ihn in eine abgelegene Ecke der Kammer, weit weg von den Wachen. »Geht es dir gut?«
    »Grausig, Babe, aber man sieht es mir nicht an, oder?«
    »Nein.« Er war dürr, aber ansonsten gesund. Es gab nicht viel, was ich tun konnte, da TssVar mich wegen der beiden Isalthios bereits im Verdacht hatte, und das frustrierte mich. »Ich vermerke, an wen du verkauft wirst, und sobald wir befreit sind, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, dich zurückzuholen.«
    »Befreit?« Gael schaute sich um, flüsterte dann: »Was soll das denn heißen?«
    »Lange Geschichte.« Ich zog meinen Scanner hervor und schaltete ihn ein. »Halt still, es sollte wenigstens so aussehen, als würde ich dich untersuchen.«
    »Ich habe nach einem der größeren Tunnel gesucht, hatte aber kein Glück.« Er kaute auf seiner Unterlippe herum. »Dein

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