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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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bittet, sie zu verteidigen. Als ihr Kommandant kann TssVar in loco parentis handeln und wird gegen GothVar um das Recht kämpfen, FurreVa beschützen zu dürfen.«
    Was bedeutete, dass einer oder beide meine Dienste sofort danach benötigen würden.
    Ich musste die Überreste von siebenunddreißig toten Gefangenen auf die Krankenstation transportieren, wo ich eine improvisierte Leichenhalle eingerichtet hatte. Ich nahm fünf Scans vor, bis ich genug DNS-Beweise beisammen hatte, um GothVar und die anderen beiden Wachen der Fraktionsrechtsverletzung überführen zu können. Als ich dem Kommandanten das mitteilte, befahl mir TssVar, ich solle mich in der Arena melden.
    »Ich will nicht dabei zusehen«, sagte ich. »Ich muss noch einunddreißig Autopsien durchfuhren.«
    »FurreVa hat keine Freunde. Niemanden, der als Zeuge auftreten kann.« Der OberFürst musterte mich einen Augenblick. »Außer dir.«
    »Schon gut, schon gut.« Er wusste wirklich, wie er mich überzeugen konnte. »Ich komme.«
    Jeder verfügbare Hsktskt stand in der Arena, um den OberFürsten FurreVas Ehre verteidigen zu sehen. Ich schaffte es, mich hinten zu halten, bis Reever mich sah und zwang, mich nach vorne zu drängen.
    »Ich will das wirklich, wirklich nicht sehen«, sagte ich ihm.
    »FurreVa …«
    »Ich weiß, FurreVa braucht eine Freundin.« Die große Frau stand neben dem Ring und wirkte offensichtlich einsam. Niemand ging zu ihr – wahrscheinlich wieder so ein komisches Tabu –, also schob ich mich in ihre Richtung. Als ich dort ankam, sah ich sie vor Wut und Sorge leicht zittern.
    »Hi.« Ich stellte mich neben sie und betrachtete die blutbespritzte Sichtscheibe vor uns. »Sollen wir uns Popkorn holen?«
    Sie drehte sich zu mir um. »Was holen?«
    »Popcorn. Das essen die Terraner, wenn sie Holofilme schauen. Gehört zur Unterhaltung.«
    »Ich glaube nicht.« Ihr perfekt proportionierter Kopf drehte sich wieder zum Ring herum. »Sogar jetzt scheinst du entschlossen, mich zu provizieren.«
    »Nein. Ich bin entschlossen, deine Freundin zu sein.«
    »Du bist Terranerin. Ich bin Hsktskt. Wir sollten keine Freundinnen sein.«
    »Sollten wir nicht?« Ich bemerkte, dass die Menge sich zu beiden Seiten der Arena teilte. »Hier kommt der Hauptkampf.«
    TssVar und GothVar betraten den Ring. Beide trugen nur wenig Kleidung und präsentierten einen ziemlich beeindruckenden Körperbau. TssVar hatte den Größenvorteil, aber GothVar war massiver. Es sah nach einem ziemlich ausgewogenen Kampf aus.
    Die Menge wurde still, als TssVar in die Mitte des Ringes trat und zwei seiner Glieder hob.
    »Meine Leute. Ich bin hierher gekommen, um das Recht des Erzeugers wahrzunehmen und OberSeherin FurreVa zu verteidigen.« Er wies auf GothVar. »Dieser Mann hat ihr Gewalt angetan, hat versucht, sie zu töten, und will ihr jetzt die Verbindung aufzwingen. Er ist ein Feigling, der die Ehre des Brutvaterrechts nicht verdient.«
    Jetzt war Flachkopf an der Reihe. »Meine Kameraden. Ich will nur die Verbindung mit meiner Gefährtin eingehen. Sie hat die Brut, die ich zeugte, zur Welt gebracht. Von Rechts wegen muss sie mein werden. OberFürst TssVar fordert das Recht des Erzeugers, obwohl es unnötig ist. Sie wird mein sein.«
    »Und jetzt prügeln sie sich die Grütze aus dem Kopf?«, flüsterte ich FurreVa zu.
    »Ja.«
    Und das taten sie dann, ohne jedes weitere Wort und ohne jede Zeremonie. Ich hatte schon vorher Nahkämpfe gesehen, sogar an welchen teilgenommen, aber im Vergleich zu dem hier verblassten sie alle.
    Hsktskt benutzen im Ring all ihre Gliedmaßen – die oberen, die unteren und sogar ihren beweglichen Schwanz. Das Ergebnis reichte von Knochen brechenden Haltegriffen bis zu heftigen Treffern an Torso oder Kopf. TssVar streckte GothVar wieder und wieder im Ring zu Boden. GothVar riss große Stücke aus TssVars Haut.
    Das Blut und die Brutalität verursachten mir Übelkeit. »Wie lange werden sie das machen?«, brüllte ich FurreVa über die Rufe der Menge hinweg zu.
    Sie hielt den Blick auf den Ring gerichtet. »Bis einer von ihnen stirbt.«
    Einen Moment lang dachte ich, das würde TssVar sein. Flachkopf rammte die Zähne in eine der oberen Gliedmaßen des OberFürsten und ließ nicht wieder los, riss und zerrte am Gelenk, bis TssVar mit einem schrecklichen Schrei zusammenbrach.
    Das Glied blieb jedoch dabei in GothVars Mund zurück, bis er es herausnahm und aus dem Ring warf.
    »Nein.« Ich rannte dorthin, wo es gelandet war, und hob es auf. Reever

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