Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl

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was? Gekauft?«
    »Ich weiß nicht, ob Credits den Besitzer gewechselt haben. Hsktskt-Zenturons holten mich aus den Sklavengruben und brachten mich direkt nach Joren und zur Perpetua. Als wir dort ankamen, hatten Reever und die Hsktskt die Kontrolle über die Liga-Flotte übernommen.«
    Wobei ich ihnen geholfen hatte; freiwillig; freudig.
    »Du lädst dir viel Schuld für die Handlungen anderer auf, Cherijo. Was mit mir auf Garnot geschah, ist nicht deine Schuld. Genauso wenig wie der Betrug von jemandem, den du für einen Freund gehalten hast.«
    »Ich habe keine Freunde außer dir.« Ich lachte bitter. »Ist das nicht schrecklich? Aber es ist wahr. Ich kann niemandem trauen; nicht Reever, nicht Noarr.«
    Ich wischte mir die letzten Tränen aus dem Gesicht, als Reever zur Tür hereinkam.
    »Ein blendendes Beispiel für mein lausiges Urteilsvermögen.«
    »Ich bitte um Verzeihung?«, sagte Reever.
    »Schon gut.« Ich stand auf und trottete zu meiner Schlafplattform hinüber. »Alunthri bleibt heute Nacht bei uns.« Ich schaute zur großen Katze zurück. »E s macht dir doch nichts aus, auf dem Sofa zu schlafen, oder?«
    Es wusste, dass ich jetzt nicht mit Reever allein sein wollte. »Ganz und gar nicht, Cherijo.«
    Ich weinte mich in dieser Nacht leise in den Schlaf und in den folgenden Nächten ebenfalls. Reever kommentierte das gelegentlich, ließ mich aber ansonsten in Ruhe. Noarr versuchte nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen. In dem Moment, wo er das tat, würde ich seinem Gesicht ein paar Wirbel hinzufügen.
    Haut der verletzten Wache zu ziehen, rief man mich, damit ich eines der Teams begleitete, das die Reihungen nach weiteren versteckten Tunneln durchsuchte.
    Ich wollte nicht mitgehen. Wollte nicht sehen, wie die Hsktskt Noarr aus einem Versteck zerrten. Ich landete in Reevers Team, was die Sache nur noch schlimmer machte.
    Er blieb an meiner Seite und beobachtete jede meiner Bewegungen. Es war eine echte Herausforderung, meinen Gesichtsausdruck ausdruckslos und gleichgültig zu halten, während ich den Wachen dabei zusah, wie sie die Kolben ihrer Waffen gegen die Gefängnismauern schlugen.
    FurreVas Team gesellte sich zu uns. Dann GothVar und seine Einheit. Niemand schien sonderlich glücklich, die anderen zu sehen. Etwas Schlimmes würde geschehen; etwas wirklich Schlimmes; ich konnte es wie eine Kraft spüren, die sich um mich herum verdichtete.
    Direkt vor meinen Augen zeigte sich ein weiterer Tunnel. Ich entdeckte die kaum wahrnehmbaren schwarzen Adern und versuchte keine Reaktion zu zeigen. Der Zenturon musste sie auch bemerkt haben. Er schlug seinen Gewehrkolben genau in die Mitte der mit einem dünnen Netz durchzogenen Oberfläche. Die verspiegelte Platte brach nicht, sie zersplitterte vielmehr und verstreute kleine, schwarz gescheckte Scherben zu unseren Füßen. Mehrere Zenturons verschwanden auf der Suche nach versteckten Gefangenen in dem kleinen Tunnel.
    Reever starrte mich an. Ich schüttelte einige Scherben von meinen Schuhen. GothVar trottete herüber und baute sich vor mir auf.
    »Sie wusste davon«, sagte er und streichelte den Abzug seines Impulsgewehrs mit zwei Fingern.
    »Glaubst du?« Ich schenkte ihm ein schmales Lächeln. »Beweise es!«
    Die Zenturons riefen aus dem Tunnel nach Reever, und er funkelte mich ein letztes Mal an, bevor er durch den Eingang trat.
    Einen Moment später kam er wieder heraus und winkte nach mir. »Cherijo, du musst dir das hier ansehen.«
    War es Noarr? Mein malträtiertes Herz drehte sich in meiner Brust. War er verletzt, hatte jemand … »Sicher, ich komme.«

Reever verschwand in der Dunkelheit vor mir. Weitere Adern durchzogen die Oberfläche der Tunnelwände, schufen Schatten, die einige Meter weiter den Gang hinunter dichter wurden, bis sie schließlich eine undurchdringliche Weite völliger Schwärze formten. Ohne Licht tastete ich mich mit einer Hand an der Wand weiter. Ein Zenturon, dessen Silhouette ich im Rahmen eines weiteren zerschlagenen Eingangs sah, winkte mir, und ich ging in seine Richtung.
    Der Tunnel führte in einen Lagerraum für Ausrüstung, und ein seltsames Déjà-vu-Erlebnis erfasste mich, als ich Reever neben etwas Kleinem und Weißem knien sah.
    Sofort erinnerte ich mich an den Vorfall auf der Perpetua. Deck Achtzehn. Der scharfe, giftige Gestank von Ammoniak. Ein Haufen, der wie geschmolzene Kreide wirkte.
    Ich holte langsam meinen Scanner hervor, führte ihn über die Rückstände und gab die Ergebnisse zum Besten: »Wasserstoff,