Stardoc 03 - Die Flucht
Sauerstoff, Stickstoff, Kalzium und Phosphor. Winzige Mengen von Desoxyribonukleinsäure.«
Reever schickte den Großteil der Wachen weg, damit sie ihre Durchsuchung fortführten. »Das Gleiche, was wir auch auf der Perpetua gefunden haben.«
GothVar kam herüber und schaute auf die Überreste. »Das ist Dreck, mehr nicht.«
»Nein, OberZenturon.« Ich schaltete das Gerät aus. »Das war eine Person.«
»Genau wie das hier.« FurreVa kam in die Kammer und brachte die Überreste eines anderen Gefangenen mit, die sie neben die Skelettrückstände legte. Ihr Fund war grausig, nur ein Teil des Torsos und einer Gliedmaße. Alles war in ein durchsichtiges Material eingewickelt, das ich nicht kannte.
»Ich habe es in einem angrenzenden Raum gefunden.«
GothVar trat beiseite, als würde ihn der Anblick des Bündels beleidigen.
Ich öffnete das Material und untersuchte die blutleeren Überreste. »Das hier war anscheinend eine Tingaleanerin.« Ich beugte mich weiter vor, um die ungewöhnlichen Streifen zu begutachten, die auf ihrer unteren rechten Gliedmaße zu sehen waren. »Sie wurde zerstückelt, aber nicht sehr effektiv. Das hier sieht wie Bissmale aus.« Ich schaute zu GothVar auf, während ich das Material vorsichtig wieder darumwickelte. Es war interessant, wie er auf die Leiche reagiert hatte. Warum nur?
»Da sind noch Dutzende solcher Überreste.« FurreVa legte die Waffe auf der Schulter ab. »Alle tot. Alle entkommenen Gefangenen, wie es scheint.«
»Sie sind nicht weit gekommen. Die Muster dieser Wunden legen einen großen Angreifer mit scharfen Zähnen nahe.« Ich drehte mich zu Reever um. »Ich muss eine Obduktion vornehmen, um sicher zu sein, OberHerr, aber nach diesen Abdrücken zu schließen, ist einer deiner Freunde hier hungrig geworden. Und das hier«, ich wies auf den kreidigen Haufen, »ist das, was nicht verdaut werden konnte.«
»Hsktskt verzehren geringer entwickelte Wesen nicht mehr«, sagte FurreVa, die raue Stimme beinahe sanft und nachdenklich. Sie sprach nicht mit mir, wie ich bemerkte. Sie starrte GothVar unverwandt an.
»Ich habe gehört, wie diverse Hsktskt damit gedroht haben, Gefangene zu verspeisen«, sagte ich, obwohl mir auffiel, dass ich noch niemals einen Hsktskt etwas anderes hatte essen sehen, als den synthetischen Schleim, mit dem FurreVa ihre Kinder gefüttert hatte.
»Wir drohen damit, ja. Eure ignoranten Annahmen zu unterstützen, stellt eine ausgezeichnete Kontrollhilfe dar.« FurreVa trat zu GothVar. »Kein Hsktskt würde ein lebendes Wesen verspeisen. Das würde gegen das Fraktionsgesetz verstoßen.«
»Jemand hat es gebrochen. Ich muss sehen, wo du sie gefunden hast, FurreVa. Bei so vielen Leichen gibt es jede Menge Speichelreste, mithilfe derer ich den Mörder dieser Gefangenen überführen kann.«
Aber wir wussten bereits, wer es war.
Für einen Moment war ich wieder auf der Perpetua, mein Arm wurde von dem Drescher zerfetzt. Er war hinter mich getreten und sagte mir, was er mit mir vorhatte.
»Ich werde dich in die Reihungen bringen, Terranerin. Stück für Stück werde ich dich verzehren. Immer ein kleines Stück von dir auf einmal. Erst deine Finger … dann deine Ohren …«
Er hatte mir genau erzählt, wie er plante, mich zu verspeisen. Ich sog erschrocken den Atem ein, als ich daran dachte, was diese armen Wesen erlitten hatten, dann drehte ich mich langsam herum und starrte den an, der dafür verantwortlich war.
GothVar musste bemerkt haben, dass ich mich erinnert hatte, denn er wählte diesen Moment, um völlig durchzudrehen.
»An die Wand.« Er winkte zwei der Zenturons, die immer in seiner Nähe zu sein pflegten, und das Trio richtete seine Waffen auf Reever, FurreVa und mich. Reever und ich wichen langsam an die zugewiesene Wand zurück. Die große Frau hielt stand und zischte voller Genugtuung.
»Endlich, du rangloser Sohn eines Wurms, erwische ich dich bei einem Verstoß.«
GothVar hob sein Gewehr und richtete es direkt auf ihr Gesicht. »Dein neues Gesicht wird diesmal nicht so leicht zu reparieren sein.«
»Er hat dir das angetan?«, fragte ich FurreVa in der Hoffnung, dass es Flachkopf lang genug ablenken würde, damit irgendwer irgendwas tun konnte.
»Erzähl es ihr«, sagte GothVar. »Es spielt keine Rolle, wenn sie es erfahren. Keiner von euch wird diesen Tunnel lebend verlassen.«
»Dieser Wurm«, FurreVa hatte große Freude daran, das Wort sehr deutlich zu betonen, »griff mich an, während wir einen Planeten überfielen. Er
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