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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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erschien. »Ich brauche eine Kryo-Einheit, um das hier frisch zu halten«, sagte ich. »Sorg dafür, dass mir die Krankenstation sofort eine schickt.«
    Erschöpft und nun heftig blutend katapultierte sich TssVar vom Ringboden hoch und schlang das verbleibende Glied um GothVars Körper. Er stellte die riesigen Füße auf und zog, spannte die Glieder an, und Knochen brachen. GothVar schrie.
    Ich hatte genug davon, dachte ich, und wollte in den Ring klettern. Reever zog mich wieder zurück.
    Als ich zu streiten anfing, wies er auf das ringende Paar. »Sieh hin. Er wird es jetzt beenden.«
    TssVar umklammerte seinen Gegner fester, GothVar schrie weiter. Die Menge wurde seltsam still. Ich machte einen Schritt zurück, als ich zwischen den Hsktskt Gewebe reißen und Blut fließen hörte. Es gab ein lautes, endgültiges Krachen, und dann sackte GothVar schlaff und bewegungslos in TssVars tödlicher Umarmung zusammen.
    Der OberFürst ließ die Leiche los, die wie ein Beutel voll Scherben auf den Boden fiel. »Es ist vollbracht.«
    Ich hatte keine Zeit zum Applaudieren. Ich rannte unter den Seilen hindurch und zu dem torkelnden Hsktskt, der jetzt in einer Pfütze aus GothVars Blut schwankte, zu der auch sein eigenes Blut einiges beitrug.
    »Glückwunsch.« Ich riss einen Ärmel von meinem Kittel und verwendete ihn als improvisierten Druckverband für den gezackten Stumpf. »Du bist im Eimer.«
    »Ich werde die Reparaturen dir überlassen«, sagte er, dann setzte er sich schwerfällig.
    »Das sagen sie alle.« Ich bewegte meinen Fuß, um nicht in einen Strom von GothVars sich verteilender Körperflüssigkeit zu treten, dann musterte ich sie genauer. Hsktskt hatten, wie Terraner, rotes Blut. Es gab also keinen Grund, warum GothVars Blut schwarze Schlieren haben sollte … es sei denn …
    Ein dünner Streifen Schwarz hob sich aus dem gerinnenden roten See und verlängerte sich auf TssVar zu.
    Ich sprang von der Pfütze weg und versuchte den Hsktskt mit mir zu ziehen, dann rief ich den nächsten beiden Zenturons zu: »Helft mir!«
    Ohne zu zögern halfen mir die Wachen dabei, den OberFürsten vom verseuchten Blut wegzuziehen.
    Die schwarzen Fäden zogen sich zurück und kristalisierten.
    Ich hatte keine Zeit, mich über meine Entdeckung zu freuen. Der Zustand des OberFürsten machte eine sofortige Operation notwendig. Ich rannte vor seiner Trage her zur Krankenstation, schrie einem OP-Team zu, sich schneller als das Licht zu bewegen, und überprüfte das immer noch zuckende Glied in der Kryo-Einheit.
    »Ich brauche alle Informationen über Gliedtransplantationen bei Hsktskt«, sagte ich, während ich mich wusch. »Wenn sie sich nicht in unserer Datenbank befinden, sagt dem Kommando Bescheid, dass sie die Informationen sofort schicken sollen.«
    Als ich die OP-Kluft anlegte, brachte mir eine Schwester die Angaben auf einem Datenpad, und ich las die Daten aufmerksam. Wenn GothVar TssVar den Schwanz abgerissen hätte, wäre es kein Problem gewesen – der wuchs bei einem Hsktskt auf natürliche Weise nach. Aber bei dem Glied war sehr spezielles, kunstvolles Schnippeln nötig, vor allem in den Bereichen, wo die gerissenen Gefäße nicht leicht zugänglich waren, in der Umgebung des Hauptschultergelenks.
    »Nehmt euch in den nächsten Stunden nichts anderes vor, Leute«, sagte ich, als ich in den OP kam, die Hände gehoben, um eine versehentliche Kontamination zu verhindern. TssVars Lebenszeichen waren schwach, aber dankenswerterweise stabil. »Schaltet den Laser ein und entfernt den Druckverband. Klammer.«
    Die Mikrochirurgie stellte sich als knifflig heraus. GothVar, der augenscheinlich ein Profi darin gewesen war, einen Gegner in Stücke zu reißen, hatte großen, umfassenden Schaden angerichtet.
    Ich klemmte die blutenden Adern ab, bereitete den Stumpf und dann das Ende des Gliedes auf die Verbindung vor. Blutgefäße und Nerven mussten sorgfältig wieder verbunden werden, damit eine Regeneration stattfinden konnte, darum arbeitete ich während der restlichen Operation mit einer Lupe vor dem Gesicht.
    Zuerst verband ich die Enden der größten Adern, dann beobachtete ich auf der Scanneranzeige, wie der Kreislauf sich wieder stabilisierte. »Okay, sechs Adern fertig, bleiben noch vierundzwanzig.«
    Sieben Stunden später zog ich die Maske aus und deaktivierte das sterile Feld. »Wir sind erst mal fertig. Bringt ihn in den Aufwachraum.« Ich drehte mich um und rannte beinahe gegen Duncan Reever, der ebenfalls in OP-Kluft

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