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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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verwenden wolltest?«
    Vergangenheit. Wolltest. Eine erneute Erinnerung an meine momentane Lage.
    »Das ist es.« Ich machte mich daran, die verbleibenden unsterilen Instrumente zu säubern. »Jeder braucht regelmäßige medizinische Behandlung, OberFürst. Es ist ein sicherer Job.«
    »Ich übergebe dir die Leitung der Krankenstation dieses Schiffes«, sagte der Hsktskt.
    Wurde auch Zeit. »Das wird Dr. Malgat und die Mannschaft sehr glücklich machen.« Nein, würde es nicht.
    »Wenn der Weichköpfige Einwände hat, gib mir Bescheid.« TssVars Zunge schnellte heraus – wie ich herausgefunden hatte das Hsktskt-Zeichen für Vorfreude –, dann ging er.
    Ich setzte mich neben Shropana und betrachtete seinen Monitor. Innerhalb von einem Tag war ich von einer Gefangenen in Einzelhaft zur befehlshabenden ersten medizinischen Offizierin geworden.
    Was würde wohl als Nächstes geschehen?
    Ich verbrachte die nächsten achtzehn Stunden auf der Krankenstation und überwachte Colonel Shropana. Es brauchte weitere sechs Einheiten Synplasma, um seinen Blutverlust zu kompensieren. Stündliche Dosen Pentazalcine hielten ihn ruhig und machten es ihm so angenehm wie möglich. Der Zustand des LigaKommandanten blieb kritisch, aber er überlebte die Nacht.
    Meine Nachtwache gab mir auch die Gelegenheit, das medizinische Personal bei der Arbeit zu beobachten. Sie waren eine viel beschäftige Truppe.
    Die Nachtschwestern wurden sofort nach ihrem Schichtbeginn gravitätisch von einem Ende der Station angezogen. Dem Ende mit der Nahrungseinheit. Sie beschäftigten sich, indem sie eine Tasse mit heißen Getränken nach der anderen herstellen ließen, dazu Snacks und andere Leckereien. Drei Patienten mussten mehrmals klingeln, bis man sich um sie kümmerte. Zwei von ihnen versorgte ich persönlich.
    Es war aber auch schwer, sich den Bauch voll zu stopfen und gleichzeitig nach Patienten zu sehen.
    Die Assistenzärzte arbeiteten ein bisschen härter, aber einige von ihnen erschreckten mich mehr als die Schwestern. Ich sah unqualifizierte Studenten ohne Anweisungen oder Aufsicht Visite machen, Patienten behandeln und ihnen Medikamente verschreiben. Das war nicht gut. Ich kontrollierte schweigend jede bearbeitete Akte. Niemand war mutig genug, mich daran zu hindern, als ich die Verschreibungen änderte.
    Während ich ihre Katastrophen in Ordnung brachte, fand ich heraus, dass der älteste Arzt ein Assistenzarzt im vierten Jahr war, der die Feinheiten der galaktischen Pharmakologie noch nicht gelernt hatte.
    Im Endeffekt kümmerte ich mich um alle stationären Patienten, dann konfiszierte ich ein tragbares medizinisches Terminal und sah mir die Personalakten an. Nun ja, irgendwas musste ich ja tun, während ich dort saß und Shropanas Konsole beim Piepsen und den Schwestern beim Kauen zuhörte.
    Eine wagemutige Seele wagte sich endlich nach der halben Schicht zu mir. Er war im Großen und Ganzen humanoid, mit einem Arm- und einem Beinpaar. Unzählige herausstehende Hämangiome bedeckten seinen Körper, zweifelsohne wegen der ungewöhnlichen Verteilung der Blutgefäße in der Haut seiner Spezies. Er trug das Zeichen eines Arztes im Praktikum an seinem Kittel. Ob er es verdient hatte, würde sich zeigen.
    »Ich bin aromatisiert«, sagte Erdbeere, der Arzt im Praktikum und hielt mir eine Hand mit drei langen Fingern hin.
    Ich blinzelte. »Da werde ich wohl Ihrem Wort vertrauen müssen.«
    »Sie missverstehen mich, Doktor. Mein Name ist Aromatisiert.« Auf meinen verständnislosen Blick hin tippte er es auf einem Datenpad ein und ließ es in Standardterranisch anzeigen.
    Ahrom Atisird, las ich. »Arzt im vierten Praktikantenjahr?« Er nickte. Er war also der Idiot, der hier eine Überdosis nach der anderen verschrieb. Ich dachte daran, ihm deswegen Ärger zu machen, aber in Wirklichkeit war Malgat daran Schuld. »Okay. Also, was wollen Sie?«
    Ahrom, der Assistenzarzt, erzählte mir, dass er Saksonaner war, der erfahrenste Arzt im Praktikum auf dem Schiff, und versuchte dann prompt, mich in die Schranken zu weisen. »Ich bin der leitende Arzt dieser Schicht, wissen Sie. Darf ich Colonel Shropanas Akte sehen?«
    Ein Arzt im Praktikum als leitender Arzt. Mutter aller Häuser. »Nein.«
    Ich war müde, und wo ich jetzt wusste, wen ich hier befehligte, nicht zu besonderem Taktgefühl aufgelegt. »Verschwinden Sie.«
    Saksonaner, das musste ich erfahren, waren sehr empfindlich.
    »Ich habe mir nur gerade die Krankengeschichten angesehen, und da ging mir

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