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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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intergalaktischen Chirurgen. Vielleicht hätte ich auf Dhreen hören und ein Restaurant auf K-2 eröffnen sollen. »Steriles Feld aktivieren.«
    Auf das statische Summen folgte das wispernde Saugen der Luftfilteranlage. Ich zog den Laser zu mir herunter und überprüfte die Einstellungen. Der Strahlregulator musste dringend ausgerichtet werden, und ich fummelte eine Minute an dem Strahlinjektor herum, bis er eine akzeptable Bandbreite zur Verfügung stellte. Mein Arm schmerzte, aber nicht so stark, dass ich Schwierigkeiten mit den Instrumenten bekommen würde.
    »Verratet mir eins«, verlangte ich zu wissen. »Wie kommt es, dass die Liga unzählige Millionen Credits darauf verschwendet, eine einzelne Terranerin zu jagen, aber nicht einmal einen Bruchteil davon investiert, um ihre medizinische Ausrüstung auf dem neuesten Stand zu halten und zu warten?«
    Niemand antwortete.
    »Lebenszeichen.« Als ich keine Antwort erhielt, funkelte ich die Schwester an, die sich um die Anästhesie des Colonels kümmerte. »Na? Machen Sie da ein Schläfchen, oder was?«
    »Er ist gerade so stabil«, murmelte sie unter ihrer Maske. »Das sollten Sie wissen.«
    Ich schaltete den Laser aus und schob ihn auf die Seite. Das Sklavenbrandzeichen pochte im Gleichklang mit den unsichtbaren Hämmern, die gegen meine Schläfen schlugen.
    Eigentlich hatte ich keine Zeit für so etwas, dachte ich, während ich die zahlreichen Augen musterte, die mich ungehorsam anstarrten. Aber das war die eine Sache, die ich in meinem ersten Jahr als Assistenzarzt gelernt hatte: Wenn man das Sagen haben wollte, musste man auch so auftreten.
    »Na gut, Kinderchen«, sagte ich und beleidigte damit die Gruppe als Ganzes. »S o läuft das hier: Ich bin der Chirurg. Ihr seid das Team, das mich bei der OP unterstützt. Ich stelle Fragen. Ihr antwortet mir. Ich schneide. Ihr wischt das Blut auf. Wenn ihr das nicht tun wollt, dann verschwindet hier und schickt mir jemandem, der dazu bereit ist.«
    Die Liga-Mediziner tauschten Blicke aus. Einer der Assistenzärzte räusperte sich.
    Es gibt immer einen Wagemutigen. »Möchten Sie einen Kommentar abgeben, Assistenzarzt?«
    »Sie haben die Flotte an die Hsktskt verraten«, sagte er und schaute nervös auf den OberFürsten. »Warum sollten Sie jetzt das Leben des Colonels retten wollen?«
    TssVar gab einen unangenehmen Laut von sich.
    Wagemutig und möglicherweise lebensmüde. »Wenn ich mich richtig erinnere, wart ihr bereit, eine ganze Welt zu zerstören, um mich zu kriegen. So wie ich das sehe, sind wir also quitt. Verstanden?«
    Anscheinend verstanden es alle.
    »Gut. Also, können wir jetzt weitermachen, oder sollen wir zusehen, wie er stirbt?« Ich wartete einen Herzschlag lang. »Werte.«
    Die Schwester schaute wütend drein, aber sie rasselte die entsprechenden Werte herunter. Die Schwester, die für die Instrumente zuständig war, brachte ihr Tablett in Position. Die Assistenzärzte kamen näher, um zu assistieren.
    Hey, es hatte geklappt.
    Ich stieß leise die Luft aus, die ich angehalten hatte, schaltete den Laser wieder ein und zog das Laserskalpell zu mir herunter. Die hellen Lichter ließen Shropanas haarigen Torso aufgedunsen und rötlich erscheinen.
    »Los geht’s.« Ich nahm den ersten Schnitt vor und zog den Strahl die Mittellinie entlang, von der Brust über den Bauch bis zu seiner Seite. »Klammern Sie das subkutane Gewebe zur Seite. So. Modifizieren Sie den Rippenspreizer so, dass er nur die linken Bögen bewegt.«
    »Erkläre mir, was du da tust, SsurreeVa«, sagte TssVar.
    Ich schneide diesen Mann auf, um den Schaden zu reparieren, den du angerichtet hast. »Standard-Traumaprozedur: die Lunge zum Arbeiten bringen, innere Blutungen stillen und dann alles reparieren, was sein Herz bedroht. Es ist bereits stark angegriffen, darum muss ich vorsichtig vorgehen. Danach werde ich, falls nötig, eine Laparotomie durchfuhren – also eine Öffnung des Abdomens.«
    Ich führte die Sache nicht weiter aus, sondern schnitt weiter und sprach meine beiden Assistenzärzte an. »Wir werden die zahlreichen Wunden in der Höhle zuerst verschließen und uns dann um die Drüsengruppe und die Rippen kümmern.« Zur Schwester sagte ich: »Geben Sie mir einen Zweier-Brusttubus. Mehr absaugen. Ja, genau so.«
    Ich musste mich beeilen. Der Pneumothorax drückte auf das kranke Herz des Colonels, darum entfernte ich die Luft aus dem Raum zwischen seiner Lunge und seinem Brustbein und verschloss den Riss. Nachdem ich damit fertig

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