Stardoc 03 - Die Flucht
der Schwestern, die ich gerettet hatte, hatten sich heimlich durch die Menge der Gefangenen gearbeitet. Jetzt stürmten sie und alle, die sie hatten überzeugen können, in den inneren Kreis und forderten mit lauten Rufen meine Begnadigung. Gleichzeitig sprang Alunthri über eine Reihe von Köpfen und landete praktisch in meinem Schoß. Dort blieb es und brüllte jeden an, der auf einen halben Meter an mich herankam.
Ich versuchte, die Chakakatze aus der Schusslinie zu bugsieren. »Alunthri, verschwinde hier!«
»Wohl kaum, Cherijo.« Sie grinste, dann wirbelte sie herum und fauchte ein sich näherndes Mannschaftsmitglied an.
Jetzt schützte mich ein Verteidigungsring aus Körpern und trotzigen Rufen. Der krallenbewehrte Lieutenant segelte durch die Luft, als ihn jemand von mir wegschleuderte. Der Major trompetete vor Wut, aber die kleineren Mannschaftsmitglieder behinderten ihn so sehr, dass er nicht mal zucken, geschweige denn sich selbst auf mich stürzen konnte.
Die Leute machten, was sie in solchen Situationen immer taten: Sie fingen an, sich zu prügeln.
Dchem-os arbeitete sich zu mir durch und fauchte Alunthri an, das ihr zögerlich erlaubte, näher zu kommen. »Dich selbst zu schützen, kannst du nicht wenigstens versuchen? Göttern, bei allen.«
»Das liegt an diesem lächerlichen Schwur, den ich getätigt habe«, sagte ich und zuckte zusammen, als ich zwei Mannschaftsmitglieder entdeckte, die nur ein paar Zentimeter entfernt wild aufeinander einschlugen. »Warum machst du dir Sorgen? Er beendet nur die Arbeit, die du angefangen hast.«
»Von der Droge gegeben, ich habe dir anscheinend nicht genug«, sagte Zella und ihr Schwanz peitschte ungeduldig.
»Was für eine Schande, hm?«
Zwei weitere Schwestern schälten sich aus den kämpfenden Massen, zerzaust und schwer atmend. »Wir holen Sie hier raus, Doktor«, sagte Ptnohhi.
»Wenn wir die Türkontrollen nicht kurzschließen können, ist das eher unwahrscheinlich.«
»Nein, wir haben einen anderen Weg …«
»Achtung, Gefangene!«, rief eine Droidenstimme plötzlich. »Alle gewalttätigen Handlungen sofort einstellen.«
Niemand achtete sonderlich darauf, denn sie waren zu sehr damit beschäftigt, Spaß zu haben. Doch der verwandelte sich schnell in Schmerzensschreie, als ihre Gefangenenschellen ihnen Elektroschocks verpassten. Seltsamerweise wurde ich verschont.
Eine Einheit bewaffneter Hsktskt kam in den Gefangenenbereich, angeführt von niemand Geringerem als Duncan Reever. Ich schob die Chakakatze von meinem Schoß, duckte mich hinter einige Gefangene, die versuchten, ihre Schellen abzureißen, und wollte mich verstecken. Reever entdeckte mich binnen Sekunden und schickte die Zenturons in meine Richtung.
»Da kommen die wirklich bösen Jungs«, sagte ich zu Dchem-os, die sich zusammenkrümmte und an ihrer Schelle zerrte. »Beweg dich.«
Ich zog die sich windende Zel auf die offene Eingangstür zu und hoffte, dass wir an Reever und seinen Freunden vorbei wären, bevor sie uns einholten. Noch ein paar Schritte, dann wären wir auf dem Gang …
Cherijo. Reevers Stimme hallte in meinem Kopf wider.
Ich gab einen erstickten Laut von mir, als mein Körper sich praktisch abschaltete. Die Hände hingen mir an der Seite herunter. Dchem-os fiel auf den Boden und erhob sich mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder.
»Da rum … Doktor … steh nicht einfach …«
Es ist bereits zu spät, dachte ich verzweifelt. Bist du gekommen, um mich persönlich zusammenzuschlagen, Reever ?
Reever kam näher und wies die Zenturons an, die dunkelfellige Schwester festzuhalten. Er hob mich auf die Arme und stellte durch die telepatische Verbindung sicher, dass ich mich nicht wehren konnte.
Die Chakakatze sprang Reever an, aber einer der Hsktskt-Zenturons verpasste ihr einen schweren Stromschlag, und sie fiel ohnmächtig vor die Füße der Wache.
Alunthri!
Es ist unverletzt, Cherijo.
Das hier kann dir nicht viel Spaß machen, OberHerr, dachte ich spitz. Wo ist die Herausforderung dabei?
»Sei still«, sagte Reever deutlich in mein Haar. Den Zenturons befahl er: »Bringt die Schwestern wieder auf die Krankenstation. Ich kümmere mich um die Terranerin.«
Ach, und was bist du? Kein Terraner? Wollte ich wissen, als er mich auf den Gang hinaustrug.
Ich bin deine einzige Hoffnung, antwortete er ruhig. Warum warst du im Gefangenentrakt?
Ich habe den drei Schwestern geholfen, von denen ich dir erzählt habe. Du erinnerst dich, die, um die du dich nicht geschert hast?
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