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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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mir auf die Schlafplattform gleiten ließ. Er berührte mich niemals – ein weiterer Bonus –, und ich nahm seine Anwesenheit meist überhaupt nicht wahr.
    So verlief dieser unsichere Waffenstillstand, bis man Gefangene mit deutlichen Zeichen von Misshandlungen auf die Krankenstation schickte.
    Ich behandelte in der letzten Stunde meiner Schicht vier Wesen mit mehrfachen Brüchen und war darüber nicht eben erfreut. Zur Abwechslung war Reever in unserem Quartier, als ich hereinkam, und ich gab’s ihm.
    »Was in Gottes Namen geht im Gefangenentrakt vor sich? Spielen die Zenturons Schockball und benutzen die Gefangenen als Bälle?«
    Er deckte eine Mahlzeit für uns und wies auf den leeren Sitz. »Erzähl mir beim Essen davon.«
    Ich war nicht wild darauf, etwas zu essen, was er zubereitet hatte – er hatte einige sehr seltsame Vorlieben –, aber dann sah ich, dass es eines meiner Rezepte war und setzte mich auf den Stuhl.
    »Heute hatten wir vier Patienten, drei mit Splitterbrüchen von schweren Stoßverletzungen, und natürlich wollten sie mir nicht sagen, wer ihnen das angetan hat.«
    Ich lieferte ihm die restlichen Details der Fälle, dann aß ich meine Gemüse- und Synprotein-Lasagne und ließ uns eine Verdauungstasse Kräutertee zubereiten.
    »Nun?«, fragte ich, als er nichts sagte. »Geht da irgendwas Merkwürdiges vor im Gefangenentrakt?«
    »Zwei der Geflohenen sind noch nicht gefunden worden, und OberFürst TssVar ist mit dem mangelnden Fortschritt der zuständigen OberSeherin nicht glücklich.« Reever dachte darüber nach. »Es kann sein, dass jemand die Sklaven verhört.«
    »Seine zuständige OberSeherin ist die mit dem hübschen Gesicht? Wie heißt sie noch gleich? FurreVa?«
    Er nippte an seinem Tee und nickte.
    »Ja, bei der kann ich mir vorstellen, dass sie Informationen aus den Leuten herausprügelt.«
    »Wenn sie das tut, macht sie es ohne TssVars Genehmigung.«
    Das konnte vielleicht hilfreich sein. Alunthri aus dem Gefängnis zu bekommen, war zu meiner Toppriorität geworden. Ich fütterte Jenner, der hungrig um meine Beine strich, und räumte dann den Tisch ab. »Wirst du es TssVar sagen, oder soll ich das tun?«
    Er stellte seine Tasse ab. »Nach dem Debakel mit Bergwerk Neun interessiert sich der OberFürst nicht sonderlich dafür, was du zu sagen hast.«
    »Tatsächlich?« Ich stemmte die Fäuste in die Hüfte. »Dann sag du es ihm.«
    »TssVar vertraut darauf, dass die Zenturons seinen Befehlen folgen.« Seine langen Finger trommelten auf den Tisch. »Ich könnte nur deine Anschuldigungen weitergeben.«
    »Ich kann ihm eine Menge Patienten mit Prellungen und Brüchen zeigen.«
    »Das sind Sklaven. Er würde ihnen nicht glauben.« Er stand auf, zog sich um und ging zur Tür. »Leg dich nicht mit OberSeherin FurreVa an, Cherijo.« Und damit ging er.
    Guter alter Reever. Versuchte immer den unter Tyrannei Leidenden zu helfen. Diese hartherzige Schlange. Ich dachte über seine Worte nach, und langsam schälten sich zwei Fakten heraus.
    Wenn sie das tut, macht sie es ohne TssVars Genehmigung.
    TssVar vertraut darauf, dass die Zenturons seinen Befehlen folgen.
    »Tut er das?« Ich dachte darüber nach. »Dann ist es vielleicht an der Zeit, dass er herausfindet, wie falsch er damit liegt.«
    Ich brauchte die halbe Nacht, aber ich schaffte es, einen Wärmesensor im Gefängnistrakt so zu programmieren, dass er Alarm auslöste, sobald die Umgebungstemperatur nennenswert sank, und einen anderen im Verhörbereich, dass er ein Signal gab, wenn die Temperatur stieg.
    Körper erzeugten Wärme und nahmen sie mit sich, wenn sie sich bewegten.
    Beide Alarme erklangen nacheinander, als ich mich gerade von meiner Schlafplattform wälzte. Ich zog mich in Lichtgeschwindigkeit an und rannte zur Krankenstation hinunter.
    Da Dchem-os Dienst hatte, rief ich sie zur Hilfe. »Schnappen Sie sich einen Notfallkoffer und kommen Sie mit. Wir gehen zum Gefängnistrakt hinunter.«
    Sie nahm den Translator ab. Ich bemerkte, dass der Zahn, den sie sich für die improvisierte OP im Gefängnis ausgeschlagen hatte, schon fast wieder nachgewachsen war. »Sie zu begleiten, ich habe kein Interesse daran. Jemand anderen, bitten Sie.«
    »Wer bittet hier? Bewegen Sie Ihren Schwanz und holen Sie das Medkit. Sofort «, wies ich sie an. »Oder ich lasse Sie für den Rest der Reise zur Reinigungsmannschaft versetzen.«
    Ihr Schwanz ließ zuckend einen hektischen Klatschrhythmus erklingen. »Dafür zahlen, Sie werden,

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