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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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sie. Was für ein Gesicht. Aber sie ist nicht so schlimm. Sie hat uns auch letztes Mal da rausgezogen.«
    Ich hörte auf zu schneiden und hob den Kopf. »Wollen Sie mir sagen, dass die Frau, die Sie zurück zum Gefangenentrakt gebracht hat, nicht die war, die Sie verhört hat?«
    »Nein. Es war der mit der flachen Stirn und den schmutzigen Zähnen.«
    Ich beendete die Arbeit an dem Gefangenen und ging zur Shuttlerampe. Reever wartete an der Tür auf mich.
    »Ich muss mit TssVar sprechen«, sagte ich. »FurreVa hat gelogen. Sie hat die Gefangenen nicht verhört.«
    Er sah nicht glücklich aus. »Sie hat es gestanden. Du kannst nichts mehr tun.«
    Ich ging durch die Tür. »TssVar wird mir … Was ist denn hier los?«
    Ich ging hinein und sah nichts als Echsen, von einer Wand zur anderen. Eine schlechte Vorahnung erfüllte mich und sammelte sich als Knoten in meinem Magen. »Reever? Stecke ich wieder in Schwierigkeiten?«
    »Nein. Bleib hinten und sei still«, sagte er und führte mich durch die Menge der wartenden Hsktskt.
    Warum sollte ich bei irgendwas dabei sein, das diese Monster taten, fragte ich mich, dann sah ich FurreVa, erkannte die Position, an der sie sich befand, und blieb stehen. »Moment. Die werden sie doch nicht etwa …« Die Vorahnung verwandelte sich in Furcht. »Ich will mit TssVar sprechen. Sofort.«
    Reever zog mich einfach weiter an der Reihe entlang, bis wir nur ein paar Meter von TssVars Zenturons entfernt standen.
    Sie zogen FurreVa bis auf die Schuppen aus und hängten sie kopfüber an einen Plastahl-Pfosten, wobei ihr Rücken nach vorne zeigte. Es gab nur einen Grund für so was.
    TssVar kam mit gemessenen Schritten herein, blieb stehen, um mit einigen der leitenden Monster zu sprechen, und nahm dann erst seinen Platz vor dem Pfosten ein. Er schaute die kopfüber hängende OberSeherin nicht an; sie hätte auch unsichtbar sein können.
    Er hob vier Gliedmaßen, woraufhin jeder Habachtstellung einnahm. »Mitglieder der Fraktion. OberSeherin FurreVa hat sich einer Bestrafung unterworfen.«
    Die anderen Hsktskt zischten und klickten, vermutlich zustimmend. Reever ließ meinen Arm endlich los, und ich war kurz versucht, ihn zur Strafe auf den Fuß zu treten. Aber dann fuhr TssVar fort und lenkte mich ab.
    »FurreVa hat Sklaven ohne Genehmigung verhört. Niemand darf sich über seinen Rang oder meine Autorität erheben. Eine Bestrafung ist notwendig. Eine Bestrafung wird durchgeführt.«
    »Was für eine Art von Bestrafung?«, fragte ich Reever leise.
    Er packte mich erneut, diesmal um die Taille. »Sei still.«
    Jemand brachte TssVar etwas, das ich zuerst für einen Energieemitter hielt. Als ich es näher betrachtete, stockte mir der Atem. Reever fasste mich fester.
    Ich wand mich, um ihn anzuschauen. »Er will doch nicht ernsthaft dieses Ding bei ihr anwenden.«
    »Kein Wort mehr«, sagte Reever und hob die Hand, offenbar bereit, sie mir über den Mund zu legen.
    TssVar stellte das Ding auf den Boden, genau vor FurreVa. Ich wusste, was es war – ein biologischer Seperator. Auch als Drescher bekannt. Ich hatte gesehen, wie Botaniker sie auf K-2 benutzt hatten. Das Gerät gab einen Strom hochenergetischer Wellen ab, die bei frisch geerntetem Getreide die Spreu vom Korn trennten und Erstere in eine gehäckselte Masse verwandelte, die man als Mulch benutzen konnte.
    Richtete man diese Wellen auf das ungeschützte Fleisch eines hilflosen Wesens …
    »Fünf Minuten Bestrafung für jeden beschädigten Sklaven«, sagte TssVar.
    Ich vergaß Reevers Warnung und warf mich gegen seinen Arm. »Das wird sie in Stücke schneiden.«
    »Sie ist Hsktskt, Cherijo, sie wird es überleben«, sagte Reever in mein Ohr. »Versuche nicht, einzugreifen.«
    Fünf Minuten pro Gefangenen. Ich schrie so laut ich konnte. »Nein! Hört auf! Sie hat sie nicht verletzt.«
    Todesstille breitete sich vor der Shuttlerampe aus, und alle gelben Augen vor Ort richteten sich auf mich.
    So wie die des Kommandanten. »HalaVar. Bring die Terranerin zu mir.«
    Reever musste mich nicht ziehen, im Gegenteil. Er rannte mir nach und zog mich zurück, bevor ich mich auf den OberFürsten stürzen konnte.
    »Sie ist unschuldig. Du kannst das nicht tun!«
    TssVar ging um den Pfosten herum und schaute FurreVa an. »Hast du die Gefangenen ohne Genehmigung verhört, OberSeherin?«
    Sie zögerte keinen Augenblick. »Ja, OberFürst.«
    »Sie lügt!« Ich kämpfte gegen Reevers Griff. »TssVar, um Himmels willen, du wirst sie umbringen!«
    TssVar

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