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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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darauf.
    Vielleicht musste ich das aber auch nicht. Ich ging zu dem Quartier, das die Liga mir zugewiesen hatte, damals, und nachdem ich rasch geprüft hatte, dass niemand darin war, schloss ich mich ein.
    So, dachte ich. Meinem Ex-Bundesgefährten nicht ins Gesicht schauen, sein Essen nicht essen und nicht in seinem Bett schlafen zu müssen, stellte sich als sehr entspannend heraus. Trotzdem fühlte ich mich zum Heulen, als ich an die Zubereitungseinheit ging und automatisch Hühnernudelsuppe auswählte.
    Hühnernudelsuppe war das erste terranische Gericht gewesen, das ich Reever zubereitet hatte.
    »Also nehme ich stattdessen Spargelsuppe«, sagte ich und änderte die Auswahl entsprechend.
    Als ich fertig war, trug ich das Tablett zum Tisch und setzte mich. Jetzt sah ich mein Gesicht im Wandspiegel. Der blaue Fleck von Reevers Hand war dunkel und hübsch lila geworden. Mein Appetit verschwand umgehend, und ich rührte in der Suppe, bis sich meine Tür öffnete.
    »Cherijo.« Natürlich war es Reever. Es war ja nicht so, als würde Schwester Dchem-os auf einen Tee und ein Pläuschchen herüberkommen.
    Ich schaute auf die dünne Haut, die sich auf meiner kalten Suppe gebildet hatte. »Ich muss die Schlösser umprogrammieren.«
    »Du wirst dich in meinem Quartier einfinden, wenn du deine Schichten auf der Krankenstation beendet hast.«
    Ich hob den Löffel und ließ die angedickte grüne Flüssigkeit zurück in die Schale tropfen. »Nein, das werde ich nicht.« Ich stützte meine schmerzende Wange auf die andere Hand und fragte mich, warum ich mich wie zerschlagen und so erschöpft fühlte. »Verschwinde.«
    Er blieb. »Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich dich geschlagen habe.«
    »Das hat auch keiner verlangt. Geh.«
    »Ich habe etwas, das dir gehört.«
    Das hatte er auf jeden Fall. Es hätte ein großes, tropfendes Loch in meinem Brustkorb geben sollen, das seine Aussage bestätigte. »Behalte es.«
    Er setzte sich neben mich. »Du bist wütend.«
    Der Mann war so stumpf, dass er nicht mal Licht durchtrennen konnte. »Warum verschwindest du nicht einfach endlich?«
    »Nun gut.« Er versuchte nicht mich anzufassen. »Soll ich das Haustier den Hsktskt übergeben? Sie haben angedeutet, dass sie ihn als Delikatesse ansehen würden.«
    Ihn? jetzt erst schaute ich ihn an. Sein blauer Fleck war nicht so spektakulär wie meiner und es besserte meine Laune nicht, ihn zu sehen. »Alunthri ist ein › Es‹ und, so vermute ich, sehr sehnig und zäh. Denk also nicht mal daran.«
    »Ich spreche nicht von Alunthri. Ich habe dein anderes Haustier. Das kleinere.«
    Das kleinere?
     Ich sprang so schnell auf, dass der Tisch umfiel, der Teller in hundert Stücke zersprang und kalte Spargelsuppe über den Boden spritzte. »Sag das noch mal.«
    Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Ich habe den terranischen Kater.«
    Ich hielt mich nicht damit auf, über das Wie und Warum nachzudenken. »Wo? Wo ist er?«
    »In meinem Quartier.« Er bewegte sich schnell und fing mich ab, bevor ich die Tür erreichte. »Wo er bleiben wird, genau wie du.«
    Ich befreite mich aus seinem Griff und rannte, wich LigaGefangenen und Hsktskt auf jedem Deck aus, bis ich keuchend Reevers Tür erreichte. Ich schlug mit der Faust auf den Öffner und rannte hinein. Dass Reever irgendwie mit mir Schritt gehalten hatte und die Tür schweigend hinter uns schloss, ignorierte ich.
    Einen Moment lang befürchtete ich, dass es nur wieder eines seiner Spiele gewesen war. »Jenner?« Es wurde ein Flüstern daraus. Dann, so laut ich konnte: »Jenner!«
    Etwas Kleines, Dünnes und Pelziges flog mir in die Arme. Ein harter dreieckiger Kopf stieß gegen mein Kinn, und große blaue Augen schauten mich mit großer Entrüstung an.
    Undenkbar, dass du mich zurücklassen wolltest, du undankbares Frauenzimmer. Jenner schnupperte vorsichtig an mir. Und das nach all der Aufmerksamkeit, mit der ich dich überschüttet habe.
    Ich lachte; weinte; versenkte mein Gesicht in das weichste, seidigste Fell im Universum. »Hallo, Kumpel. Oh, Gott, ich habe dich vermisst.«
    Meine Burmakatze warf einen Blick zu Seite auf Reever. Tja, nun, dieser Traumprinz hier wollte mich nicht rauslassen, sonst hätte ich dich schon längst gefunden.
    Das erinnerte mich an etwas. Ich setzte ihn auf der nächsten Oberfläche ab und schaute Reever mit einer Mischung aus Wut und Verwunderung an, während ich mein Haustier streichelte.
    »Er war die ganze Zeit an Bord, und du hast es

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