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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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die Augen und sah sein Gesicht. Höre auf meine Stimme. Sanft zog der den Tubus aus meinem Mund. »Atme, Geliebte.« Meine gequälte Lunge dehnte sich langsam aus, sog einen flachen Atemzug am geschwollenen Gewebe in meiner Kehle vorbei. Als ich die brennende Luft wieder ausstieß, wusste ich, dass ich weiterleben würde. Jetzt war das Problem, es auch zu wollen.

 8 Catopsa
     
     
    Ein paar Tage nachdem GothVar versucht hatte, mich von meinem rechten Unterarm zu trennen – was fehlgeschlagen war –, erreichte die L.T.F. Perpetua Catopsa. Der OberZenturon war laut Reever für seine Handlungen in der Shuttlerampe gerügt worden. Bestraft hatte man ihn nicht, weil das Standard-Fraktionsprotokoll war.
    Zu schade. Ich hätte gern dabei zugesehen, wie man ihn in Stücke schnitt.
    Reever hatte mir befohlen, in seinem Quartier zu bleiben, aber ich ignorierte ihn. Die Arbeit hielt mich beschäftigt. Ich machte meine täglichen Visiten auf der Krankenstation und im Gefangenentrakt. FurreVa und ihre Neugeborenen wurden in einer Isolationskammer gehalten, und ich vollführte eine etwas verspätete Nachsorgeuntersuchung. Sie würde weitere Hautoperationen brauchen, und zwei der Babys hatten immer noch Atemschwierigkeiten, die ich behandelte.
    »Du willst wohl auch nicht, dass ich mich hierfür bedanke«, sagte die OberSeherin und schaute mich über die verstärkten Brutkästen hinweg an, in denen ihre wütende Brut steckte.
    »Nicht wirklich.« Ein Schatten meines früheren Humors ließ sich kurz blicken. »Immerhin wirst du diese kleinen Monster aufziehen müssen.«
    Ich wurde mit den übrigen Patienten problemlos fertig. Jemand hatte ein zwei Zenturons abgestellt, die mir überallhin folgten, und sie hielten die Liga-Gefangenen in Schach. Es wurde viel hinter meinem Rücken getuschelt, sowohl von den Patienten als auch vom Liga-Personal, und nichts Freundliches.
    Es war mir egal. Ich konnte meine Arbeit erledigen, ohne viel reden zu müssen. Wenn jemand die Grenze überschritt, vollführten die Zenturons die passenden bedrohlichen Gesten. Flachkopf zeigte sein hässliches Gesicht in der Krankenstation nicht. Reever ließ mich in Ruhe.
    So lang das der Status Quo war, wäre alles in Ordnung.
    Warum ich plötzlich Wächter hatte, interessierte mich nicht. Die Gedanken daran, was GothVar getan hatte, trieben sich am Rand meines Bewusstseins herum, aber ich vertiefte sie nicht. Ich funktionierte in einer sicheren, bequemen Benommenheit und hatte nicht die Absicht, sie abzustreifen.
    Ich mochte den Status quo.
    Kurz bevor ich meine Schicht beendete, ging Shropanas früheres Schiff in einen Orbit über Catopsa. Das sagte mir Reever zumindest, als ich sein Quartier betrat.
    »Das ist schön.« Ich ging zur Reinigungseinheit und zog mich aus. Die weiche Schiene an meinem Unterarm war wasserdicht, also brauchte ich sie nicht abzulegen. Die leichten Schwierigkeiten, die ich bei vertikaler Bewegung damit hatte, wiesen auf ein Problem hin, um das ich mich später kümmern würde. Im Moment ließ ich es einfach von selbst heilen.
    Reevers Stimme drang durch das Zischen der Düsen. »Wir werden alle auf die Oberfläche bringen.«
    Ich runzelte die Stirn, etwas angenervt. Konnte ich nicht mal in Ruhe duschen? »Das ist schön.«
    Die heißen Strahlen fühlten sich auf meiner Haut gut an, und ich stand lange unter dem Duschkopf, bevor ich mich mit dem Landgang beschäftigte. Ich stieg hinaus, trocknete mich ab und bemerkte am Rande, dass ich noch mehr Gewicht verloren hatte. Das Gewicht konnte ich wieder zulegen, sobald ich Zeit fand, meinen Arm zu richten. Es spielte keine Rolle.
    Nichts spielte wirklich eine Rolle.
    Reever wartete, bis ich trocken war, dann reichte er mir einen Satz frischer Kleidung. Er tat in letzter Zeit dauernd so kleine, hilfreiche Sachen. Sofern er mich nicht gerade nervte.
    »Cherijo, wir haben Catopsa erreicht und müssen noch in dieser Stunde zur Anlage fliegen.«
    »Ich habe dich gehört.«
    Ich zog mich an, ging zur Zubereitungseinheit und bereitete gedankenverloren Jenners Abendessen zu. Er ignorierte es, strich um meine Fußgelenke und rieb seinen Kopf an mir. Ich schob ihn sanft in Richtung Teller, dann ging ich zu meinem Schminktisch.
    Ich sollte mir das Haar schneiden, dachte ich beim Anblick der dichten, feuchten Strähnen. Es verfilzte wie verrückt, und es war so anstrengend, es jeden Tag zu bürsten und zu einem Zopf zu flechten. Wo hatte ich die Schere hingelegt?
    Ich suchte in meinem Schrank, bis

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