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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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ich sie gefunden hatte, setzte mich und fing vorsichtig an, mich zu kämmen. Das würde eine Weile dauern, es gab Knoten über Knoten.
    Reever nahm mir den Kamm und die Schere ab und legte sie beiseite. »Ich will mit dir reden.«
    Er wollte streiten. Dann würde ich das Haar eben ein anderes Mal schneiden. Ich stand auf und ging hinter ihm zur Zubereitungseinheit. Ich hatte keinen Hunger, aber eine Tasse Tee wäre nett.
    Er wirbelte mich grob herum und schüttelte mich. »Cherijo!«
    Ich wand mich aus seinem Griff. Vielleicht sollte ich direkter und höflicher sein. »Bitte tu so etwas nicht.«
    Er gab nicht auf. »Was hat der OberZenturon mit dir getan, bevor ich zur Shuttlerampe kam?«
    Die Shuttlerampe. Nein, ich wollte nicht daran denken, was dort passiert war. Ich trat einen wackeligen Schritt zurück.
    »Cherijo?« Reever kam wieder zu mir. »Antworte mir.«
    »Nichts.« Nichts, an das ich mich erinnern wollte. Der pochende Schmerz in meinem Arm wurde stärker. Auch meine Brust wurde immer enger. Warum musste er mich nur immer so anschreien?.
    »Du lügst. Sag es mir.«
    Etwas sickerte in meine Adern, etwas Heißes und Schnelles. Ich widerstand der unvernünftigen Wut. Ich wollte wieder zurück in diese neblige, sichere Lethargie, und er ließ mich nicht. »Lass mich in Ruhe.«
    Statt mich loszulassen, zerrte er mich zum Fenster. »Schau dir das an.«
    Unter der Perpetua befand sich eine riesige, blitzende weiße Kugel. Zuerst glaubte ich, es sei ein Zwergstern, dann erkannte ich, dass wir niemals unbeschadet so nah an einen herankommen könnten. Ein Mond? Ich schaute von rechts nach links, aber ich konnte keinen Mutterplaneten entdecken. Es zog keinen eisigen Schweif hinter sich her, also war es auch kein Komet. Also ein Asteroid.
    Nur ein weiterer Haufen Weltraumschrott. »Okay. Ich sehe es.«
    »Das ist Catopsa.«
    Korrektur. Nur ein weiteres Sklavenlager.
    »Wir starten mit dem ersten Schiff in einer Stunde zur Oberfläche.«
    Jenner trat zwischen uns, fing an flehend zu miauen und rieb sich an Reevers Schienbein. Meine Katze hatte einen lausigen Männergeschmack. Genau wie ich. Ich hatte genug von dem Ausblick. »Dann packe ich besser.«
    Reever sagte noch einiges, aber ich hörte nicht zu. Ich schwebte vom Fenster weg und konzentrierte mich auf die Frage, was ich für ein Leben als Sklavin einpacken sollte.
    Die Hsktskt packten so viele von uns in einen Shuttle, wie nur hineingingen, dann schickten sie es nach Catopsa herunter. Reever kam mit meiner Gruppe mit, und ich verbrachte mehrere Minuten zwischen ihm und Jenners Transportbox eingeklemmt. Meine Katze schlug mit den Pfoten gegen das Netz, bis ich meine Finger hindurchsteckte und gedankenverloren das Fell streichelte, an das ich herankam.
    »Wir sind fast da, Kumpel«, sagte ich.
    Der Asteroid schien perfekt kreisförmig zu sein, wie ein Planet, aber er war nicht wirklich weiß. Als der Shuttle näher kam, erkannte ich hohe, mit Facetten versehene Strukturen auf der Oberfläche, in denen sich wie bei Prismen das Licht in alle Richtungen brach.
    Ich blinzelte in die zunehmende Helligkeit, die mir in den Augen wehtat, und zerriss den Kokon der Gleichgültigkeit, mit dem ich mich umgeben hatte. »Sie haben dieses Gefängnis gebaut?«
    »Nein. Die Fraktion hat den Asteroiden vor Jahrhunderten bereits so vorgefunden.«
    Von schuppigen Gliedern unberührt. »Warum haben sie diesen Plastball für ihre Unternehmung übernommen?«
    »Catopsa besteht nicht aus Plast. Es befindet sich im Fraktionsraum und in der Nähe der üblichen Handelsrouten.«
    Die Lage war eben alles, sogar im Sklavenhandel. »Wenn es nicht aus Plast ist, woraus dann?«
    »Ein dem Siliziumdioxid ähnliches Mineral, aber hundertmal härter und mit einer höheren spezifischen Dichte.«
    Wir waren nun nah genug heran, damit ich die kleinen Gestalten zwischen den durchsichtigen Säulen erkennen konnte. »Haben sie ihn ausgehöhlt?«
    »Nein. Das Mineral bildet bei seinem Wachstum natürliche Höhlen.«
    »Okay.« Ich wollte keine Lehrstunde in Quarzmineralogie. Ich konnte in der Nähe keine Sonne entdecken. »Woher kommt das ganze Licht, das es spiegelt?«
    »Die Hsktskt glauben, dass es von einem phosphoreszierenden Material in der Nähe des Asteroidenkerns produziert wird. Aber die Natur des Mineralmantels verhindert eine Bestätigung dieser These.«
    Als sich der Shuttle auf die Landung vorbereitete, sah ich eine große Sammlung von Umweltgeneratoren, die meine einzige andere Frage

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