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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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beantworteten.
    Catopsa war das perfekte Gefängnis – kalt und durchsichtig, mit Glasmauern, die niemand einreißen wollte, selbst wenn es einen Weg gäbe, das zu tun.
    Die Hsktskt zeigten wieder einmal ihre Effizienz, als die LigaGefangenen, jetzt in Gefangenenuniformen in einem widerlichen Gelb, aus den Shuttles in einen beweglichen Gangabschnitt traten, wo die Zenturons einen getönten Sichtschutz an sie austeilten und die KIKs mit einer tragbaren Datenbankeinheit schnell scannten. Die Gefangenen mussten sich in einer Reihe aufstellen und wurden mit Plastahlkabeln an ihren Sklavenkragen aneinander gebunden.
    Reever und ich stiegen als Letzte aus, darum hatte ich Zeit zu verarbeiten, was ich da sah. Ich setzte die Brille sofort auf, denn ich vermutete, dass es zu erheblichen Schäden fuhren konnte, wenn man der natürlichen Lichtquelle zu lange ausgesetzt war.
    Ich betrachtete das Innere, hauptsächlich, damit ich nicht auf die Liga-Gefangenen schauen musste, die wie Tiere aneinander gekettet hereingeführt wurden.
    Der Gang endete in einer riesigen Kammer, die von einem Dutzend massiver Säulen gebildet wurde, die in unterschiedlichen Winkeln zusammengewachsen waren. Hier warteten weitere, in schwere gefütterte Uniformen gekleidete Hsktskt. Trotz der offensichtlichen Umweltverbesserungen war die Luft Catopsas kalt, für einen Terraner gerade noch erträglich.
    Die Echsen machten sich nicht die Mühe einer Gefangeneneinweisung; sie stellten sich einfach um die Liga-Neuankömmlinge und teilten sie in neue, kleinere Gruppen ein, die wieder aneinander gekettet wurden. Männer, Frauen, Hermaphroditen und diverse andere Geschlechter wurden aufgeteilt und durch vom Turm ausgehende Gänge in verschiedene Richtungen geführt.
    Keiner aus den Shuttles ging freiwillig.
    »Und nun?« Ich konnte den Anblick vermeiden, aber das Weinen und die Laute der Verzweiflung, die von den eisigen Gängen widerhallten, waren schwerer zu ignorieren.
    »Zeigst du mir jetzt meine Zelle? Oder …« Ich sah etwas neben meinem linken Fuß hervorsickern und sprang davon weg. »Was ist das?«
    Reever stieß den sich bewegenden, dunkelbraunen Klumpen mit dem Fuß an, worauf er sofort die Richtung änderte und sich von uns wegbewegte. »Lok-Teel-Pilze. Sie sind auf Catopsa heimisch.«
    »Beweglicher Schimmel.« Ich gab einen angewiderten Laut von mir, als ich auf dem schrägen Boden der Halle noch weitere von ihnen entdeckte. »Kann dieser Ort noch abstoßender werden?«
    »Zenturon.« Reever nahm mir Jenners Transportbox ab und wies auf einen der Hsktskt in der Nähe. »Begleite die Ärztin bei einer Inspektion der Anlage, dann erstatte mir Bericht.«
    »Ja, OberHerr.«
    »Wohin bringst du meinen Kater?«, fragte ich, aber er ging einfach weg und ließ mich mit der Echse zurück. Ich schaute zu meinem Führer hoch und seufzte. »Bringen wir es hinter uns.«
    Der Hsktskt führte mich vom Empfangsbereich in den ersten Gang, der nach einigen Metern abbog. Die durchsichtigen Wände erzeugten doppelte Spiegelungen, die mich ein paarmal blinzeln ließen, bis ich mich an diesen »Zwillingseffekt« gewöhnt hatte.
    »Durchzählen ist hier sicher sehr lustig«, sagte ich.
    Mein Begleiter grunzte nur. Wir kamen an einigen Hsktskt vorbei, die in verschiedenen Aufenthaltsbereichen kleine Gruppen gelb gekleideter Gefangener überwachten. Endlich sprach er und benannte jede Kammer, an der wir vorbeikamen. »Vorratslagerverwaltung. Bevölkerungsregulierung. Nahrungszubereitung und -Verteilung. Flüssigkeiten-Recycling. Müllentsorgung unverzehrbarer Stoffe.«
    Wieder hackte die Wirklichkeit Löcher in die Taubheit, die mich umhüllte. Unverzehrbar? Sie verfütterten ihren Müll an die Gefangenen? Und was steckte hinter dieser Bevölkerungsregulierung? Ich wollte eben fragen, aber dann erreichten wir das erste Gefangenenhabitat. Die Reihungen, mit denen GothVar mir gedroht hatte.
    Hundert verschiedene Arten von Augen schauten mich aus kleinen sechsseitigen Zellen an. Fünf Seiten bestanden aus dem quarzähnlichen Material, die sechste wurde von einer großen Plastahltür versperrt. Die natürlichen Wände waren wohl zu hart gewesen, um Löcher hineinzubohren, denn die Zellentüren wurden von ungewöhnlichen Klammermechanismen gehalten.
    Die Gefangenen erschienen größtenteils gesund und sehr unglücklich. Sie trugen die gleiche Kleidung, wie wir sie vor dem Verlassen der Perpetua erhalten hatten. Das schreckliche Gelb stand keinem. Einige riefen böse Worte,

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