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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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als sie uns sahen, aber die dicken Wände der Zellen dämpften den Schall.
    In dieser Reihung befanden sich nur Männer, wie ich feststellte. »Warum werden die Geschlechter getrennt gehalten?«
    Das Monster antwortete mir nicht.
    Wir durchquerten die erste Reihung und bogen in einen anderen Gang ab. Weitere exotische Lebensformen bevölkerten diese Zellen, aber sie waren ebenso unhöflich wie die Männer. Der einzige Unterschied bestand in einer erkennbaren Inaktivität, nach der ich ebenfalls fragte.
    Er ignorierte die Frage, und ich bemerkte, dass ein Aufruhr weiter vorne in der Reihe der Zellen seine Aufmerksamkeit gefesselt hatte. »Warte hier.«
    Er ließ mich vor einer Zelle mit einer Yturi darin stehen. Ich schaute hinein, versuchte ein zögerliches Lächeln. Das Wesen betrachtete mich mit traurigen Augen.
    Ich ging näher zur Zellenwand und legte instinktiv die Hand auf die kühle Oberfläche. »Bist du krank? Hast du Schmerzen?«
    Die Yturi brauchte einen Augenblick, um sich ihren Translator aulzusetzen, bevor sie antwortete. Ihre normalerweise durchdringende Stimme drang kaum durch die dicken Mineralienwände. »Bist du ein Arzt?«
    »Ja, ich bin Dr. Torin.« Ich runzelte die Stirn, als ich ihre Haut betrachtete. Sie wirkte sehr kränklich. »Isst du nicht?«
    »Doch, aber die Hemmstoffe, die sie in unsere Nahrung mischen, sind widerlich.«
    »Hemmstoffe?«
    »Chemikalien, die eine Eigenfortpflanzung unterdrücken.« Sie presste eine blattförmige Hand auf ihren Bauch. »Sie machen die meisten von uns krank – ich hätte schon vor Monaten brüten sollen.«
    Das meinte das Monster also mit Bevölkerungskontrolle.
    Mittlerweile war der Hsktskt zurückgekehrt, und ich wirbelte zu ihm herum. »Ihr verabreicht ihnen Drogen, um sie unfruchtbar zu halten?«
    Er wies auf den nächsten Gang. »Wir gehen jetzt weiter.«
    Ich schaute zur Yturi. »Ich komme wieder.«
    Die ganzen Reihungen des Gefängnisses abzulaufen, dauerte eine Weile. Ich versuchte fortwährend abzuschätzen, wie viele Wesen hier eingesperrt waren, gab dann aber auf. »Wie viele Insassen gibt es im Moment?«
    »Zu dieser Stunde 15 921, die neuen Gefangenen, die von OberFürst TssVars Flotte mitgebracht wurden, nicht eingerechnet.«
    Das war eine beeindruckende Zahl. Aber überraschender waren noch all die leeren Zellen, die ich sah – die Hsktskt könnten hier locker dreimal so viele Gefangene unterbringen.
    Jede Reihung besaß eine eigene Verwaltungskammer und eigene Serviceeinheiten, die von überwachten Gefangenen bemannt wurden. Mein Begleiter informierte mich darüber, dass Hsktskt-Wachen routinemäßig in den Gängen patrouillierten, sodass man tägliche Zählungen für überflüssig hielt. Abgesehen davon, wohin sollte jemand fliehen? Während wir weitergingen, beschäftigte mich eine Frage besonders.
    Schließlich musste ich sie einfach stellen. »Wo sind die medizinischen Einrichtungen?«
    Mein Begleiter wandte mir ein gelbes Auge zu. »Es gibt keine.«
    »Keine?« Ich war schockiert. »Was tut ihr, wenn jemand krank wird oder sich verletzt?«
    Statt einer Antwort fasste er an seine Waffe.
    Als ich das verarbeitete, schlich sich Schmerz in meine Schläfen. »Okay. Bring mich zu OberHerr HalaVar.«
    Reevers Kammern lagen in einem Abschnitt in einem abgeschlossenen und schwer bewachten Bereich, hinter den Gefangenentrakten. Ich fand ihn dort vor, tief in eine Diskussion mit OberFürst TssVar versunken.
    »Wo ist mein Kater?«
    »Er wartet in deinem Quartier auf dich.«
    Nachdem ich nun wusste, dass es Jenner gut ging, kam ich gleich zur Sache. »Es gibt hier nicht mal eine Analyseeinheit, aber ihr setzt eure Gefangenen unter Drogen. Warum?«
    »Wie ich sehe, hast du deine Tour durch die Anlage beendet«, sagte Reever.
    »Ja, das habe ich.« Ich schob einen Stuhl aus dem Weg. »Wisst ihr nicht, was für Nebenwirkungen bei einer Langzeitbehandlung mit chemischen Hemmstoffen auftreten können?«
    TssVar schaute von mir zu Reever, der damit beschäftigt war, eilig Daten in eine Konsole einzugeben.
    »Ich erinnere dich daran, HalaVar, ihre Erziehung nicht weiter zu vernachlässigen.«
    »Ins All mit meiner Erziehung.« Ich fuhr mir wütend mit der Hand durchs Haar. »Ihr sterilisiert sie!«
    Der große Hsktskt schaute mich mit dem bereits zur Genüge bekannten toleranten Gesichtsausdruck an.
    »Das muss aufhören.«
    Mein Ex-Bundesgefährte wies auf den einzigen anderen Stuhl ihm Raum. »Setz dich, Cherijo.«
    »Nein danke.« Ich lief vor

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