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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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irgendeinen von ihnen fälschlicherweise als arbeitsunfähig einzustufen, Doktor, oder ich schließe deine Klinik.«
    So viel zu Strategie Nummer eins. »Und wenn ich diese Inspektionen nicht durchführen will?.«
    »Dann werde ich die Klinik schließen, bis du es tust.«
    Und das war Nummer zwei. »Wie viele Gefangenen verkauft ihr heute?«
    »Eine kleine Gruppe. Fünfzig.«
    Es warteten mehr als fünfzig Händler in den großen Räumen, als wir hereinkamen. Es gab jedoch keine Spur von der Ware. TssVar befahl der Wache, mich in eine andere Kammer neben dem Hauptraum zu bringen, wo die Gefangenen darauf warteten, verkauft zu werden. Die Wache reichte mir einen Scanner und ein Datenpad.
    »Inspiziere sie und schicke die raus, mit denen du fertig bist. Halte die zurück, die nicht verkauft werden können.«
    Der Zenturon ging wieder hinaus in den Gemeinschaftsraum. Die Sklaven schauten mich mit unterschiedlichen Abstufungen von Verzweiflung, Abscheu und offenem Hass an.
    Ich richtete mich auf. »Wisst ihr, was mit Sklaven passiert, die nicht verkauft werden können?«
    Einige in der Gruppe machten zustimmende Gesten.
    »Gut. Fangen wir also an.«
    Da anscheinend niemand wild darauf war, den Anfang zu machen, wies ich auf mehrere Gefangene. »Du, du und du. Und ihr beiden da drüben. Kommt bitte einer nach dem anderen her.«
    Der Erste kam herangeschlurft. Er war ein whelikkianischer Albino und wirkte eher dünn. Der Scan offenbarte leichte Mangelerscheinungen, aber keine Krankheit. »Okay.« Ich vermerkte die Ergebnisse auf dem Datenpad. »Wie heißt du?«
    »Ska Gruv«, sagte der Mann trübsinnig. Seine weiße Haut wurde leicht rosa. »Aber was macht das für einen Unterschied?«
    »Ich werde mir notieren, wie ihr heißt und an wen ihr verkauft worden seid.« Ich schaute zum Eingang und riskierte es dann, meinen Translator auf dem Kopf zu lassen. »Ein genaues Verzeichnis ist wichtig. Ich brauche eure Namen, Heimatplaneten, eure letzte Anstellung und alles sonst, was euch eurer Meinung nach identifizierbar macht. Man weiß nie, wer einmal eine Gelegenheit erhält, sich diese Daten anzuschauen.«
    Mehr konnte ich nicht sagen, aber der Whelikkianer verstand, was ich meinte, als ich das vorher versteckte Datenpad aus der Tasche zog und die Daten daraufkopierte.
    »Whelikkia, Aca-Nok-Territorium. Ich wurde während einer Reise in den Hutillo-Quadranten gefangen genommen«, erzählte er mir. »Mein Schiff war die Ral Ber. Alle vierzig Mannschaftsmitglieder überlebten und wurden hierher gebracht.«
    Ich schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. »Danke.«
    Ich brauchte zwei Stunden, bis ich alle inspiziert und alle Daten aufgenommen hatte. Ich bat zwei der Gefangenen, an der Seite zu warten, bis ich mit den anderen durch war. Sobald ich mit ihnen allein war, benutzte ich das Datenpad, um meine terranische Diagnose in ihre Sprache zu übersetzen.
    Ich nehme an, ihr wisst, was los ist, tippte ich ein. Ich habe eure Akten verändert und euch als fit eingestuft. Es tut mir Leid, aber die Wahrheit ist, dass ihr höchstens noch ein paar Umdrehungen zu leben habt.
    Die rotgesichtigen Isalthio-Humanoiden schauten sich an, dann nahm einer das Datenpad und tippte eine Frage ein. Warum sagst du es den Bestien nicht?
    Ich arbeite nicht für sie, tippte ich. Ich dachte mir, dass ihr sicher nicht auf diesem Felsen sterben wollt.
    Beide nickten, legten ihre zarten Hände auf meine und gingen auf die Verkaufsplattform hinaus. Für das ungeübte Auge sahen beide ausgesprochen gesund aus. Das waren sie nicht, auch wenn sie es früher gewesen waren, beinahe vierhundert Jahre lang, die volle Länge der natürlichen Lebensspanne ihrer Spezies. Bald -sehr bald – würden sie beide an einer natürlichen Ursache versterben: an hohem Alter.
    Ich speicherte die Daten auf meinem Zusatzdatenpad und folgte ihnen. Der Anblick, der sich mir daraufhin bot, ließ mich in der Tür erstarren.
    Alle fünfzig Sklaven standen auf einer erhöhten Grav-Plattform, die einen Meter über dem Boden schwebte. Die riesige Bühne bewegte sich langsam durch die Kammer, und die Händler schauten gierig auf die dort stehenden Gefangenen.
    Die Warenschau vor der Versteigerung. Der Anblick weckte Abscheu in mir und ich wünschte mir, dass ich hätte weggehen können. Aber ich konnte nicht. Ich musste Interesse vortäuschen, damit ich bleiben und die Zielorte der Sklaven mitbekommen, aufzeichnen und an die nächste Liga-Behörde weitergeben konnte. Die Liga wollte sich

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