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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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beiseite. »Erklär mir das.«
    »Meinst du, w a s?«
    »Warum hast du geschworen, mich zu töten?«
    Zella drehte sich um und ging auf die Betten zu, hielt dann aber inne. Ohne mich anzusehen, nahm sie ihren Translator ab. »Acht Mitglieder der Mannschaft getötet, die Hsktskt haben, an Bord der Perpetua kamen, als sie. Mein Erzeuger, einer von ihnen war.« Sie schaute zu mir zurück. »Ihn zu rächen, schwor ich, darum.«
    »Ich verstehe.« Man hatte mir über die Toten nie etwas gesagt. »Es tut mir Leid. Ich wusste nichts davon.«
    »Dich verantwortlich, ich machte.«
    Ich wischte eine Strähne aus der Stirn und versuchte zu ergründen, was ich sagen sollte. Nur die Wahrheit war angemessen. »Ich war es auch.«
    »Warst es, ja, du.« Sie zog sich zu den Betten zurück und maß die Werte der Patienten.
    Ich konnte mich in Schuld wälzen oder arbeiten. Schlussendlich tat ich beides.
    Zu meiner großen Überraschung erkannte ich nach der halben Schicht, dass Noarr Recht hatte. Ein Hsktskt-Zenturon mit einer kleinen Schnittwunde stellte meine Anwesenheit in Frage, akzeptierte aber die plumpe Erklärung anstandslos. Sonst fragte keiner.
    Vielleicht führten die Hsktskt ihr Sklavenlager doch nicht so streng, wie sie dachten.
    FurreVas Kinder hatten jetzt die Kontrolle über zwei Gliedmaßen und wurden in ihrer Kammer eingesperrt. Die Babys krochen und rollten in einem »Laufstall« aus zwei Quarzwänden herum, zwischen die Plastahl-Platten geklemmt wurden. Absperrnetze verhinderten, dass die Kinder herauskrabbelten. Während meines Hausbesuchs überprüfte ich die verheilenden Transplantate auf FurreVas Rücken und fragte dann, ob sie sich die Texte zur Schönheitsoperation schon angesehen hatte.
    »Das habe ich.« Sie reichte mir die Datenakte. »Ich verstehe zwar nichts davon, aber es erscheint mir sehr ehrgeizig.« Sie schaute über das Netz auf ihre Kinder. »Und auch sehr gefährlich.«
    »Du hast mir schon früher dein Leben anvertraut«, sagte ich. »Ich kann diese Operation gefahrlos durchführen. Aber die Entscheidung liegt bei dir.«
    »Ich will nicht für den Rest meines Lebens so aussehen.« Sie berührte ihr Gesicht.
    Ich nahm das als ein Ja. »Dann machen wir es.«
    Sie entnahm ihrer Zubereitungseinheit einige Behälter mit etwas, das wie synthetisches, von Fleischfasern durchsetztes Blut aussah. »Ich muss jetzt meine Brut füttern.«
    Sie setzte die Kinder gut einen halben Meter voneinander entfernt im Laufstall hin.
    Ich wollte nicht dabei zusehen, wie die Kinder dieses Zeug schlürften, darum verließ ich sie und ging in meine eigene Kammer. Jenner wartete auf mich, und ich programmierte für mein »Baby« ein deutlich zivilisierteres Mahl.
    »Getrockneter Seewolf für dich, du Glückspilz.« Ich stellte den großen Teller hin. Ich hatte keinen Hunger, darum ging ich auf meine Pritsche zu. Das Klingeln einer eingehenden Nachricht ließ mich verblüfft innehalten. Ich hatte die neue Kommunikationskonsole nicht bemerkt, die jemand in mein Quartier gestellt hatte. Langsam ging ich hinüber, um zu antworten.
    Und wenn es Reever ist und er wissen möchte, wie ich aus der Grube gekommen bin?
    In Anlehnung an Noarrs Idee beschloss ich, meinem OberHerrn und Meister zu sagen, TssVar hätte mich freigelassen.
    Wenn man vom Hsktskt sprach. TssVars glühende Augen formten sich auf dem Bildschirm, und ich schnappte unfreiwillig nach Luft. »OberFürst?«
    »Dr. Torin. Du meldest dich morgen in der Kommandozentrale der Anlage.«
    »Warum?«
    »Inspektion vor dem Handel.« Er unterbrach das Signal, bevor ich weitere Fragen stellen konnte.
    »Tja, das sagt mir jetzt viel.«
    »Ich könnte dir mehr verraten.«
    Ich wirbelte herum. Reever stand in meiner Tür.
    »Klopf nächstes Mal gefälligst an, ja?«
    »Ich habe Anweisung gegeben, dass man dich vierzehn Umdrehungen in der Isolationsgrube lässt.« Reever kam herein und schloss die Tür. »Wie kommt es, dass du schon nach fünf herausgelassen wurdest?«
    »Offenbar braucht mich OberFürst TssVar für diese Inspektionssache.« Das war nicht mal eine wirkliche Lüge. Und ich könnte wieder aus der Grube herauskommen, wenn er mich erneut hineinwarf. Aber wenn er bemerkte, dass mein KIK schon wieder verheilt war … Die Pritsche krachte mir in die Kniekehle, und ich wich nicht weiter von ihm zurück. »Was willst du?«
    »Die Wahrheit.«
    »Das ist die Wahrheit.«
    »Du hast Angst vor mir«, sagte er, als wäre das eine große Erkenntnis. »Warum? Wegen GothVar? Wegen

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