Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
ragten aus den Ausstiegstüren, und unter den Tragflächen hingen Raketengondeln, aber die eigentliche Waffe des Vertols war sein Sensor-Array. Damit tastete er den dichten Wald unter ihnen mit Thermoelektronik- und Magnetdetektoren ab. Die angekoppelten Laserprojektoren »bemalten« dann Ziele für die Kampfflieger ihrer Begleitung. Nicht, dass Lantu damit rechnete, etwas zu finden.
Die Guerillas wussten ganz genau, was sie taten, und es war eine Aufgabe für den Satan-Khan höchstpersönlich, zwischen diesen verdammten Bäumen etwas zu erkennen, ganz besonders dann, wenn die Guerillas sich in kleine Grüppchen aufspalteten. Aber zumindest zwangen seine Sensoren sie, sich aufzuteilen und auch aufgeteilt zu bleiben … hoffte er zumindest.
Es war ein frustrierendes Problem. Wie konnte er wissen, dass er gewann? Feindliche Leichen zu zählen war eine Sache, aber den Guerillas schien dank Colonel Huark und dem verblichenen Erzbischof eine unerschöpfliche Zahl an Rekruten zur Verfügung zu stehen. Dass es in letzter Zeit zu weniger Überfällen gekommen war, war vielleicht ein gutes Zeichen – vorausgesetzt, ihre größeren Angriffstrupps gewannen an Feuerkraft nicht hinzu, was sie an Häufigkeit verloren hatten und erwiesen sich auf diese Weise als noch unangenehmere Gegner für die wenigen Eingreifteams, die es schafften, wenigstens ein paar von ihnen zu stellen.
Lantu seufzte. In der ursprünglichen Struktur des Dschihad hatte man den Bedarf an Bodentruppen erheblich unterschätzt, und die zunehmenden Verluste der Flotte zu ersetzen, hatte den Vorrang gegenüber der Verstärkung von planetarischen Streitkräften. Und wie es schien, war New Hebrides, seit die allgemeine Lage sich verschlechtert hatte, trotz all seiner spirituellen Bedeutung in der Priorität zurückgestuft worden. Sie bekamen zwar etwas mehr Ersatz, als sie Verluste erlitten hatten – Fraymaks Kommando war im Prinzip eine Division in Unterstärke –, aber sie hatten nie genug Soldaten, denn die Bemerkung des Colonels über Fische in schlammigem Wasser hatte sich in mehr als einer Hinsicht als korrekt erwiesen.
Musteranalysen hatten Lantu überzeugt, dass die aktiven Kader der Guerillas klein waren, und Befragungen von Gefangenen schienen das zu bestätigen. Aber solange sie nicht über mehr Truppen verfügten, konnte er die besetzten Gebiete nicht ausweiten, und außerhalb der Besatzungszonen tauchten die Guerillas einfach in der spärlichen allgemeinen Bevölkerung unter. Selbst innerhalb der Besatzungszonen waren sie schwer auszumachen, und Fraymak konnte ja nicht überall Checkpoints errichten. Und trotz Huarks Vorschlägen konnte er auch nicht genügend Wachen zur Verfügung stellen, um sämtliche Einheimischen in Lagern unterzubringen. Außerdem musste er diese Leute irgendwie füttern – und auch die eigenen Leute –, und die land- und wasserwirtschaftliche Infrastruktur war zu weit verteilt, als dass man zentralisierte Arbeitstrupps hätte einsetzen können.
Er wusste, dass er ihnen Schaden zufügte, aber wie viel Schaden? Ganz sicherlich nicht genug, um sie aufzuhalten; die Zerstörung der Büttel-Garnison von New Perth, die der Anlass für seine augenblickliche Mission war, war Beweis dafür. Aber wenigstens hatte es im Anschluss daran nur noch zwei Überfälle auf zivile Wohngebiete gegeben, und Manak reichte das als Verbesserung bereits aus, um seine weniger drakonische Umerziehungspolitik fortzuführen.
Lantu lehnte sich zurück, und sein Blick wanderte über die Baumwipfel. Er schmunzelte, ohne wirklich erheitert zu sein. Da saß er jetzt und jagte Guerillas, in der Hoffnung, ein paar von ihnen auszuschalten und so zu rechtfertigen, dass ihre Kameraden in den Lagern der Inquisition nicht getötet wurden! Holy Terra – falls es wirklich Holy Terra gab, und er begann daran zu zweifeln – musste einen höchst eigenartigen Humor haben.
Angus MacRory schwitzte unter dem Thermodach und beobachtete den Vertol mit dem Feldstecher. Das altmodische Glas verfügte nicht über einen elektronischen Scanner, der vielleicht auch hätte angepeilt werden können, und er hoffte, dass keinem seiner SAM -Teams die Finger juckten und sie ihre Position verrieten. Fünf oder sechs Männer und Frauen waren vielleicht kein zu hoher Preis für ein mit Sensoren und schweren Waffen voll gepacktes Flugzeug … wenn man genügend Leute hatte, um sich einen solchen Preis leisten zu können.
Er senkte das Glas und kaute auf seinem buschigen Schnurrbart
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