Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
OWP s verblieben waren.
»Da gehen sie hin, Admiral«, sagte Tsuschewski überflüssigerweise.
Antonow gab nur einen unartikulierten Laut von sich und starrte weiter auf das Taktikdisplay der Flaggbrücke. Die letzten SBMHAWK -Trägerkapseln der ersten Welle seines Bombardements zogen in das Sprungtor und verschwanden aus dem geordneten Universum Einsteins und Hawkings, nur um im gleichen Augenblick im Lorelei-System wieder herauszukommen, dessen stellarer Glutrest eines M3-Primärgestirns von Alfred aus nicht sichtbar war. Und dort würden sie begegnen … aber das konnte niemand sagen. Alles sprach dafür, dass die Projektile wie geplant die thebanischen Festungen vernichtet hatten, aber sicher konnte man sich dessen erst sein, sobald lebendes Fleisch sich jenem Sprungtor anvertraute.
Jetzt schob sich der erste Superdreadnought der ersten Welle vor Antonows Augen hinter den letzten SBMHAWK s auf das Sprungtor zur. Ein halbes Dutzend jener monströsen Schiffe war mit zusätzlichen Selbstverteidigungswaffen ausgestattet worden, um damit Minen zu zerstören. Was natürlich bedeutete, dass man im Austausch dafür auf einen Teil der Offensivbewaffnung hatte verzichten müssen. Gegen Lenkwaffen und Minen konnten sie sich gut verteidigen, aber dafür war ihre Fähigkeit beschränkt, sich gegen das zu verteidigen, was auch immer am anderen Ende des Sprungtors auf sie wartete – besonders auf Energiewaffenreichweite, wo die Thebaner stets am stärksten waren. Hinter der ausdruckslosen Maske seiner Züge salutierte Antonow stumm den Mannschaften jener Schiffe.
Angus MacRory starrte auf das Display des Konferenzraums, als die ersten Einheiten der Zweiten Flotte im Sprungtor verschwanden. Er fühlte sich benommen, als wäre in ihm ein Vakuum, und seine Reaktion überraschte ihn. Aber nur einen Augenblick lang. Die Besatzungen jener Schiffe – das war ihm klar – wussten , dass ihnen massiver, feindlicher Beschuss bevorstand und sie dem nur wenig entgegensetzen konnten, und dieses Wissen ließ ihn erstarren.
Sein Blick wanderte zu den beiden Offizieren, die ihm gegenüber am Tisch saßen. Im Gegensatz zum Personal der Zweiten Flotte hatte Angus genügend Knochenschädel gesehen, um deren Ausdruck deuten zu können, auch wenn es Aliens waren. Nicht in vollem Maße und nicht leicht, aber gut genug, um den Schmerz in den Augen von Colonel Fraymak zu sehen und den gequälten Widerstreit schuldbewusster Loyalität mit aus Wissen und Integrität entstandenem Verrat zu spüren, der dahinter stand. Das Gesicht des Colonels war das Gesicht eines gequälten Wesens, aber das des Admirals war das eines Wesens in den Flammen der Hölle.
Angus schauderte über die Leere in Lantus Augen, über die schlaffen Gesichtsmuskeln und die vierfingrigen Hände, die sich in seiner Qual krümmten. Er schauderte … und dann sah er wieder auf das Display. Zu sehen, wie die Lichtpunkte in die Zähne der thebanischen Verteidiger verschwanden, schmerzte weniger, als Admiral Lantus Verzweiflung ansehen zu müssen.
Jahanak biss die Zähne zusammen, als weitere Lenkwaffen abgesetzt wurden – diesmal nicht gegen die Festungen, sondern gegen seine Schiffe. Ein Stöhnen ging durch die Offiziere seines Stabes, als die Superdreadnoughts ELOISE ABERNATHY , CARLOTTA GARCIA und Yurahs altes Kommando HILDEBRANDT JACKSON untergingen, und der Second Admiral fuhr herum und funkelte sie an.
»Ruhe!« Das Wort knallte wie eine Peitsche, ließ ihre Blicke von dem schrecklichen Geschehen auf dem Display zu seinen flammenden, gelben Augen wandern. »Wir sind das Schwert von Holy Terra«, drohte seine Stimme, »keine Schar weinerlicher Kinder! Tun Sie gefälligst Ihre Pflicht!«
Seine Offiziere wanden sich ruckartig wieder ihren Instrumenten zu, und Jahanaks Blick wanderte zum Display zurück; seine Wut hinauszuschreien hatte ihm gut getan. Er sah zu, wie die Schlachtschiffe COTTON MATHER , CONFUCIUS , FRIEDRICH NIETZSCHE und TORQUEMADA zerstört wurden, während die SAINT-JUST unter eigenen Treffern bebte und wankte. Kein einziges seiner Schlachtschiffe war unverletzt – selbst seine Schlachtkreuzer hatte der Feind sich als Ziel ausgesucht –, und der Sturm aus Projektilen begnügte sich nicht damit, Besatzungen und interne Waffen zu zerstören. Er erfasste auch seine externen Werfer, verbrannte Bordsysteme zur Nutzlosigkeit, ehe sie Ziele erfassen konnten, um darauf das Feuer zu eröffnen. Die Schlachtschiffe der Ungläubigen konnten nicht weit hinter diesem
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