Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
beschädigt, aber sie hatten zuvor noch den größten Teil ihrer Kampfjets absetzen können. Und es hatten genügend von ihnen überlebt, um jeden Kampfjet der Ungläubigen im System mit frischer Munition zu versorgen.
Er hatte verloren. Er hatte Holy Terra im Stich gelassen und starrte jetzt mit brennenden, hasserfüllten Augen auf die fliehenden Flottenträger und die Schlachtkreuzer, die ihre Flanke schützten. Er war so auf sie konzentriert, dass er das Trio aus dem Sprungtor austretender Superdreadnoughts der Ungläubigen überhaupt nicht sah, deren Zielsysteme die zerbrochene Hülle der CHARLES P. STEADMAN erfassten.
Zum ersten Mal seit viel zu vielen Stunden hatte David Berenson nur wenig zu tun – gelegentlich einen Bericht über einen weiteren zerstörten thebanischen Nachzügler entgegennehmen, Antonow über die Fortschritte auf dem Laufenden halten, die sie in der Verfolgung des Feindes machten –, dass er auf der Flaggbrücke der BEARHOUND sitzen und sich in dem System umsehen konnte, das so lange Zeit ihr Ziel gewesen war.
Achtern lag der Asteroidengürtel mit seiner geradezu unheimlich regelmäßig freigelegten Zone, wo Antonow die letzten Reste der thebanischen Schlachtflotte vernichtet hatte. ICH MUSS COMMANDER TREVAYNE SAGEN, ALS WIE EXAKT SICH IHRE HOLOSIMULATION ERWIESEN HAT, dachte er mit einem schiefen Lächeln. Vor ihm leuchteten die primären stellaren Komponenten des Systems, ein G0-Stern, der etwas heller und heißer als Sol war und dessen vierten Planeten jener außergewöhnliche Schweinehund Alois Saint-Just Theben genannt hatte. Der stellare Begleiter, ein Roter Zwerg, der sich dem Periastron näherte, aber immer noch über neunhundert Lichtminuten entfernt war, war nur als schwacher rötlicher Lichtpunkt zu erkennen.
»Wieder ein Bericht, Admiral.« Mendoza wurde von Adrenalin und Stimpillen wach gehalten, aber Berenson brachte es nicht übers Herz, ihm zu befehlen, sich etwas auszuruhen. »Vernichtung der letzten Kampfjet-Schute bestätigt.«
Berenson nickte, und ein schwaches Lächeln kroch über sein Gesicht. Die Vernichtung der verbliebenen thebanischen mobilen Streitkräfte war vollkommen. Der thebanische Raum wurde jetzt uneingeschränkt von der Navy der Terranischen Föderation beherrscht. Die Geschöpfe, die die Macht über den Planeten ausübten, der vor ihnen lag, hatten jetzt nicht mehr die geringste Hoffnung und würden sicherlich kapitulieren. Oder doch nicht?
28 Eine Welt unter Blockade
Feuer peitschte den Himmel von Theben, als die orbitalen Festungen des Planeten starben.
Iwan Antonow hatte nicht die Absicht zuzulassen, dass jene Festungen bei den Maßnahmen gegen den Planeten, die er schließlich treffen würde, eine Rolle spielten – Maßnahmen, die seine politischen Vorgesetzten von ihm verlangten. Ebenso wenig hatte er die Absicht, seine von der Schlacht verschonten kapitalen Schiffe in Reichweite jener Festungen und des Planeten zu bringen, den sie umkreisten. Selbst wenn man davon ausging, dass die planetarischen Verteidigungsanlagen nicht verstärkt worden waren, seit Lantu in Ungnade gefallen war – und Antonow hielt nichts von so törichten Annahmen –, musste man sich Theben am besten selbst als eine Festung vorstellen, eine Festung von Planetengröße, gepanzert von Gigatonnen Felsgestein und Ozeanen, um die Abwärme zu kühlen, die ihre titanischen Batterien erzeugten.
Also hielt die Zweite Flotte Abstand und setzte den orbitalen Festungen massiv mit SBM s zu. Hinzu kamen ständige Einsätze von Kampfjets, deren Salven kleinerer Lenkwaffen mit den SBM s koordiniert waren und den thebanischen Verteidigern nicht die geringste Verschnaufpause ließen. Einige Verluste durch AFHAWK s mussten die Belagerer hinnehmen, aber die Festungen verfügten über keine Kampfjets, die sie ihnen entgegenschicken konnten. Die im All treibenden Trümmerhaufen, in die die Zweite Flotte die gewaltigen thebanischen Orbitalwerften verwandelt hatte, würden auch keine Kampfjets mehr bauen, und was von der ohnehin beschränkten Zahl von Kampfpiloten Theben noch verblieben war, war auf die eroberten Träger und Schuten verteilt worden … und mit ihnen gestorben.
Winnifred Trevayne gegenüber betonten das praktisch alle mit großem Nachdruck: Die Zahl der Kampfjets der Knochenschädel war schließlich doch beschränkt gewesen. Das half aber nichts. Gelegentlich mochte sie in qualvolle Unschlüssigkeit versinken, wenn unmittelbar Leben auf dem Spiel stand – ihr schmerzhaft
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