Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
nichts mit ihnen Vergleichbares, und es beunruhigte ihn, dass ihm somit jeglicher Vergleichsmaßstab fehlte.
»Ich denke, mit denen sollten wir uns zuerst befassen, Kurnash«, sagte er schließlich. »Schaffen wir es, Salven dorthin durchzubringen?«
»Sicherlich, Sir. Wir werden nicht gleich in Strahlreichweite kommen, aber wenn die sie wirklich schützen wollten, hätten sie sie außer Lenkwaffenreichweite lassen sollen.«
»Dann sollten Sie Holy Terra für Ihre Gunst danken und den Angriffsplan überarbeiten. Oh, und schicken Sie eine Drohne mit denselben Anweisungen zur Reserve.«
»Nähern uns Rendezvous-Punkt«, meldete Commander Christine Gianelli. »Abstand zum thebanischen Flaggschiff fünfzehn Lichtsekunden. ETA bis Kontakt sechs Minuten.«
»Status der Thebaner?«, fragte Li scharf.
»Schilde abgeschaltet, ebenso wie die unseren. Wir empfangen reichlich primäre und sekundäre Sensoremissionen – hauptsächlich Ortungsstationen ihrer Verteidigungssysteme, aber die Nachrichtenzentrale glaubt, dass einige davon auch Zielerfassungssysteme sein könnten –, aber jedenfalls keine Erlicher-Emissionen, also lassen sie wenigstens keine Disruptorstrahler oder Primarys warm laufen.«
»Danke.« Li drehte endlich seinen Sessel zu Aurelli herum. »Herr Gesandter, wir sind jetzt gleich an Ort und Stelle«, sagte er mit kalter Förmlichkeit. »Ich schlage vor, Sie rufen die Vertreter der Thebaner an.«
»Danke, Admiral, ich denke, das ist eine ausgezeichnete Idee«, sagte Aurelli selbstgefällig, und Li nickte knapp seinem KomOffizier zu.
»Die Ungläubigen rufen uns an, Heiligkeit.«
Fleet Chaplain Manak warf seinem Assistenten einen Blick zu und nickte.
»Sind die Computer bereit?«
»Ja, Heiligkeit.«
»Dann werden wir antworten.« Manak sah zu Admiral Lantu hinüber. »Bist du bereit, mein Sohn?«
»Das sind wir.« Manak registrierte Lantus angespannten Blick und lächelte. Er kannte den Admiral schon lange, hatte sein Heranwachsen verfolgt und wusste, wie stark er war, aber selbst den Stärksten musste man es nachsehen, dass solche Augenblicke sie belasteten.
»Keine Sorge, mein Sohn«, sagte er sanft, »bereite die Kurierdrohne vor. Wir werden den Ungläubigen eine letzte Chance geben, uns zu beweisen, dass sie Holy Terras würdig sind. Wenn sie das nicht sind, wird Sie, unsere Mutter Terra, die in deine Hände ausliefern. Halte dich bereit.«
»Halte mich bereit, Heiligkeit.«
»Ich grüße Sie, Mister Aurelli. Mein Name ist Mannock.«
Die Stimme war klar, auch wenn das Bild auf dem Bildschirm zu wünschen übrig ließ, und Victor Aurelli fragte sich, was für ein Gemisch aus den Dialekten der Kolonisten diesen Akzent erzeugt hatte. Er sprach klares Standardenglisch, aber die Vokale klangen irgendwie hart, und bei den Zischlauten war ein leichtes Lispeln wahrzunehmen. Nicht unangenehm, aber entschieden ein wenig seltsam. Und dieser Mannock war ein gut aussehender junger Bursche – oder hätte das zumindest sein können, wenn diese hartnäckigen technischen Probleme sein Gesicht nicht ständig verschwommen erscheinen ließen.
»Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Sir«, erwiderte er, »und ich freue mich schon darauf, Ihnen persönlich zu begegnen.«
»Ganz meinerseits.« Die schlechte Signalqualität verhinderte, dass Aurelli bemerkte, wie die Lippen des computergenerierten Bildes sich nicht ganz synchron mit seinen Worten bewegten.
»Dann wollen wir beginnen, Mister Mannock.«
»Selbstverständlich. Wir bereiten gerade das Andocken an Ihrem Flaggschiff vor. Aber vorher würde ich Ihnen gerne noch eine Frage stellen.«
»Aber selbstverständlich, Mister Mannock. Nur zu.«
»Akzeptieren Sie« – die Stimme klang plötzlich eindringlicher – »die Wahrheit der Lehre des Propheten, Mister Aurelli?«
Aurelli blinzelte und sah dann mit gefurchter Stirn auf den KomSchirm.
»Die Lehren welches Propheten, Mister Mannock?«, fragte er … und in diesem Augenblick explodierte das Universum in sein Gesicht.
»Wir bekommen Beschuss!«, schrie jemand, und Captain Nadine Wu, Kommandantin der TFNS DEERHOUND starrte entsetzt auf ihr Display. Da kamen Lenkwaffen auf ihren Träger zu – nicht eine oder zwei oder ein Dutzend, eher hundert!
»Einschlag in achtzehn Sekunden – Mark!«, rief ihr Geschützoffizier. »Waffen frei. Punktverteidigung bereithalten.«
»Alle startbereiten Kampfjets starten!«, befahl Captain Wu, ohne den Blick vom Display zu wenden. Vielleicht schafften die es
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