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Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Titel: Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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einer zweiten und Kinder in einer dritten –, und das Weinen der Kinder hatte den hünenhaften Sergeant Major wütend gemacht und er war ausgerastet. Seit dem Tode von MacIntosh war Angus der ranghöchste überlebende Unteroffizier, und er gab sich alle Mühe am Leben zu bleiben, indem er sich klarmachte, dass andere von ihm abhängig waren.
    Im Gegensatz zu den Zivilisten hatte man die militärischen Gefangenen nicht nach dem Geschlecht aufgeteilt. Ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, wusste er nicht, aber wie er den anderen erklärt hatte – wenn die vorgehabt hätten, sie alle zu erschießen, hätten sie das auf New Lerwick tun können, statt sie quer über die Sea of Forth zu transportieren.
    Er senkte den Blick auf Caitrin MacDougalls Schultern, die vor ihm dahintrottete, und versuchte das selbst zu glauben.
    »Willkommen, Euer Gnaden.« Father Waman beugte sich vor und küsste Tanuks Ring.
    »Danke, Father, aber wir wollen keine Zeit mit Förmlichkeiten vergeuden. Für uns gibt es im Dienste von Holy Terra viel zu tun.«
    »Ich habe schon angefangen, Euer Gnaden, wenn Sie meinen Bericht lesen möchten …?«
    »Eine kurze Zusammenfassung mit deinen eigenen Worten genügt für den Augenblick.« Tanuk wies den Priester auf einen Stuhl und lehnte sich hinter seinem Schreibtisch zurück.
    »Selbstverständlich, Euer Gnaden. Die Anführer der Ketzer sind bereits exekutiert worden.« Waman machte eine angewiderte Geste. Er hatte gestaunt, wie verblüfft Priester und Regierungsmitglieder geblickt hatten, als man sie aufgereiht hatte, um sie zu erschießen. Die Militäroffiziere hatten weniger überrascht gewirkt.
    »Selbstverständlich«, sagte Tanuk leicht ungeduldig. »Und die anderen?«
    »Das wird einige Zeit dauern, Euer Gnaden. Die Ungläubigen sind nicht in großen Städten versammelt, sondern in Dörfern verstreut. Fast die Hälfte von ihnen lebt in Gehöften oder auf Aquakulturanlagen, die jeweils von ein oder zwei Familien bewirtschaftet werden. Aber den Anfang haben wir gemacht. Und die Kinder werden von ihnen getrennt, wie Sie das angewiesen haben.«
    »Ausgezeichnet. Wenn wir an sie herankommen, solange sie noch jung sind, können wir sie vielleicht der Ketzerei ihrer Eltern entwöhnen.«
    »Ganz wie Sie sagen, Euer Gnaden. Die Gesandten der Inquisition haben die ersten Umerziehungslager bereits fertiggestellt. Mit Ihrer Erlaubnis habe ich Father Shamar angewiesen, mit dem gefangenen Militärpersonal zu beginnen.«
    »Tatsächlich?« Tanuk rieb sich die Schnauze. »Warum?«
    »Ich glaube, die stecken am tiefsten in ihrem Irrglauben, Euer Gnaden. Ich fürchte, dass nur wenige ihm abschwören werden, aber ich hoffe, dass wir von ihnen lernen und uns dann davon leiten lassen können, wenn wir uns den Zivilisten zuwenden. Und wenn wir einige Schafe verlieren müssen, dann am besten aus deren Mitte.«
    »Ich verstehe.« Tanuk schien zu überlegen, nickte dann aber. »So sei es. Du hast richtig gehandelt, Father, und ich werde das lobend der Synode berichten. Fahre fort wie geplant und informiere Father Shamar, dass ich seine ersten Berichte erwarte.«
    Wenigstens gab es Betten. Zum ersten Mal seit über einer Woche musste Angus nicht auf dem Boden schlafen. Er war auch sauber, denn man hatte die Kriegsgefangenen bei ihrer Ankunft im Lager in Gemeinschaftsduschen getrieben. Ihre Bewacher machten immer noch keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen, und Angus hatte seinen winzigen Waschlappen mit Bedacht eingesetzt, als er und Caitrin unter dem Wasserstrahl aneinanderstießen. Er war acht Jahre älter als sie und kannte sie schon seit ihrer Kindheit, aber bevor sie nach New Athens gegangen war, war er vier Jahre weg gewesen, und sie war erst im letzten Frühjahr zurückgekehrt. Sie war keine Halbwüchsige mehr und sah auch nicht mehr wie eine Bohnenstange aus, und sein Körper hatte zu verraten versucht, dass er die Veränderung wahrgenommen hatte.
    Doch wie er jetzt so auf seiner harten, schmalen Pritsche lag, fiel es ihm schwer, sich an diese angenehme Aufwallung von Peinlichkeit zu erinnern. Sämtliche überlebenden Unteroffiziere teilten sich eine Hütte, und Caitrin lag zwei Pritschen weiter, aber er hatte nur für das Gedanken, was er von dem Lager gesehen hatte.
    Es befand sich in der Nähe der zerstörten Stadt New Selkirk, am Fuße der New Grampians, der schroffen Bergkette von Aberdeen. Pseudo-Korallen-Ablagerungen hatten vor Äonen die Inseln von New New Hebrides gebildet, aber

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