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Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Titel: Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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für absolut unmöglich gehalten hätte: Er grinste.
    »Und zu viele kapitalistische, kriegshetzerische Yankee-Imperialisten«, tönte er, als er die Gläser – und die Wodkaflasche – zu dem niedrigen Tischchen trug. »Und du bist ein wandelndes – oder besser gesagt torkelndes – Museumsstück dieser Spezies! In den letzten paar Jahren fängst du jetzt tatsächlich an, wie … wie hieß diese mythologische Gestalt doch? Opa Sam? …«
    »Fast«, räumte Anderson seinerseits mit einem Grinsen ein.
    Das war ein alter Witz, und einer mit einem Körnchen Wahrheit. Die Föderierte Regierung der Erde, die unmittelbare Vorgängerin der Terranischen Föderation, hatte sich – nachdem sie nach dem Ende des Großen Ostkriegs an die Stelle der alten Vereinten Nationen getreten war – eine eigene Militärorganisation aufgebaut. Zwanzig Jahre später hatte China den Prozess mit seinem gescheiterten Versuch, sich aus der FRE zu lösen, noch beschleunigt. Der China-Krieg hatte nicht nur den Vorzug gehabt, das letzte organisierte Blutvergießen auf Old Terra gewesen zu sein, sondern hatte die FRE auch noch dazu ermuntert, die alten nationalen bewaffneten Streitkräfte auf rein symbolische Formationen zurückzustutzen … und zwar schnell.
    Da das chinesische Militär nicht mehr existiert hatte, hatten die Russische Föderation und die Vereinigten Staaten von Amerika die größten Militärorganisationen besessen und demzufolge auch die größte Zahl plötzlich arbeitsloser Berufsoffiziere. Und so war es unvermeidbar gewesen, dass die paramilitärischen Dienste, aus denen später die Föderations-Navy, kurz TFN , geworden war, in ihren oberen Rängen eine unverhältnismäßig große Zahl von Russen und dem »amerikanischen« ethnischen Gemisch beschäftigen. Selbst jetzt, nachdem zweieinhalb Jahrhunderte kultureller Mixtur die alten nationalen Eigenheiten in großem Maß auf eher affektierte Unterschiede zurückgeführt hatte – zumindest auf den inneren Welten –, waren in den Familien, in denen der Dienst für die Föderation Tradition war, die Nachkommen jener beiden Gruppen überrepräsentiert.
    »Allmählich fühle ich mich so alt wie eine mythologische Gestalt«, fuhr Anderson fort. »Aber du siehst gut aus.«
    Das stimmte. Wie andere Navyangehörige, die die Absicht geäußert hatten, später auf eine der Außenwelten auszuwandern, hatte Antonow von früher Jugend an Zugang zur kompletten Antigeron-Behandlung gehabt. Er war jetzt zweiundsiebzig Standardjahre alt, physiologisch aber ein Mann Anfang der vierzig. Er zuckte die Achseln und ließ sich auf dem Sessel nieder, der dem von Anderson gegenüberstand.
    »Ich halte mich in Form. Oder versuche es zumindest. Für einen Admiral ist das etwa ebenso schwierig wie für diese verdammte Friedensflotte.« Einen Augenblick lang verfinsterten sich seine Züge, dann warf er Anderson einen tadelnden Blick zu. »Aber wir vergeuden hier wertvolle Zeit, in der wir besser trinken sollten! Komm schon, Howard! Ty schto mumu jebjosch? « Er hob sein Glas. »Sa vasche zdrowje!«
    Sie tranken. Antonow kippte seinen Wodka, Anderson nippte etwas vorsichtiger an seinem Bourbon und murmelte dann etwas Unverständliches über Ärzte.
    »Das ist auch so eine Gewohnheit von euch Russen … wenn ihr jemanden zum Trinken auffordern wollt, weshalb sagt ihr das nicht einfach? Warum müsst ihr da eine Kuh vögeln? Also, ich muss schon sagen! Nun, eines muss man euch lassen, eure Sprache ist wirklich reich an farbenprächtigen Ausdrücken!«
    »Reich in jeder Hinsicht!«, prahlte Antonow und schenkte sich nach. »Ah, Howard, wenn du nur den Glanz unserer großen und unvergleichlichen Literatur kennen würdest …«
    »Ich hab einmal einen russischen Roman gelesen«, fiel Anderson ihm mürrisch ins Wort. »Leute mit unaussprechlichen Namen haben über siebenhundertdreiundachtzig Seiten nichts getan, und dann ist schließlich die Tante von einem von ihnen gestorben.«
    Antonow schüttelte betrübt den Kopf. »Du bist hoffnungslos njekulturnij , Howard!«
    »Ich werde schon noch kulturnij , du, du junger Spund!«, konterte Anderson, und in seinen Augen blitzte es. Für den Augenblick schwanden die Jahrzehnte dahin, und es war wieder die Zeit des Zweiten Interstellaren Kriegs, als Commodore Nikolai Borisowitsch Antonow, sein Einsatzoffizier, am Vorabend der Zweiten Schlacht von Ophiuchi Junction die Nachricht erhalten hatte, dass ihm ein Sohn geboren worden war.
    An dem Abend hatten sie alle ein wenig

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