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Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Titel: Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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    Dass ein Sternenschiff ein anderes rammt, ist in Hinblick auf die hohe Manövrierfähigkeit der reaktionslosen Antriebe praktisch unmöglich. Selbst wenn ein Kapitän den selbstmörderischen Versuch machen sollte, könnte das als Ziel ausersehene Schiff die Kollision mit Leichtigkeit vermeiden. Und in den seltenen Fällen, in denen sich so etwas trotzdem bewerkstelligen lässt, führt das nahezu unweigerlich bei beiden Schiffen zur totalen Vernichtung, es sei denn, das Antriebsfeld eines der beiden Schiffe wäre dem anderen in außerordentlichem Maße an Leistung überlegen. Und eine kosteneffektive Taktik ist es keineswegs, denn ein Kriegsschiff, das schwer genug ist, um im Anflug das Feuer des Verteidigers auszuhalten und ein kapitales Schiff zu zerschmettern, ist zu wertvoll, als dass man es für einen einzigen noch so tödlichen Angriff opfern würde.
    Doch die Thebaner hatten eine Lösung für diese Probleme gefunden. Zwar unter einigem Verzicht an Geschwindigkeit und Energieeffizienz, aber dafür konnten sie das Antriebsfeld selbst manipulieren und eine »Bugwelle« erzeugen, gleichsam einen Rammsporn, auch wenn der nicht körperlich, sondern elektromagnetisch war. In der Navy der Terranischen Föderation hatte man sich nie mit solchen Überlegungen befasst, denn selbst mit einem solchen Rammsporn war der Schaden an Bord des Angreifers gewaltig, weil die so missbrauchten Maschinenräume der Vernichtung geweiht waren und mobile Einheiten einem solchen Angriff immer noch ziemlich leicht ausweichen konnten.
    Aber die Festungen des »Walls« waren nicht beweglich.
    Die Mannschaften der Kreuzer der thebanischen Rammflotte gehörten zu den allerfanatischsten Mitgliedern der Kirche von Holy Terra. Mit Ausnahme der Mammutmaschinen, die es brauchte, um ein Antriebsfeld zu deformieren, trugen diese Schiffe nur geringe Last … dafür waren sie mit Angriffsschlitten beladen, die nach dem Rammen automatisch abgesetzt wurden.
    »Admiral«, sagte Tsuschewski eindringlich, »diese Rammstöße haben den Festungen schwere Schäden zugefügt, und ihre Marines befinden sich erneut im Kampf mit Enterkommandos. Unsere zweite Welle kommt gerade in Angriffsbereich … man könnte sie gegen die Rammschiffe einsetzen, die ihre Ziele noch nicht erreicht haben …«
    Antonow schnitt ihm mit einer knappen Handbewegung das Wort ab. »Nein«, sagte er laut genug, dass sein ganzer Stab es hören konnte. »Genau das wollen die Thebaner. Die Festungen werden sich so gut sie können selbst verteidigen müssen. Unsere erste Priorität müssen nach wie vor deren kapitale Schiffe sein. Wir werden mit jedem einzelnen von ihnen, das entkommt, eines Tages wieder kämpfen müssen.« Die letzte Manifestation rassischen Wahnsinns der Thebaner hatte ihn ebenso erschüttert wie alle anderen, aber er durfte sich das nicht anmerken lassen. »Die Mission der Kampfjets bleibt unverändert.«
    Kthaara warf ihm einen seltsamen Blick zu; offensichtlich fand er, dass der Admiral einen guten Orioner abgegeben hätte. Antonow wusste, dass seine menschlichen Offiziere exakt dasselbe dachten.
    Es war vorbei. Die restlichen Thebaner hatten ihren taktisch geschickten Rückzug aus dem System beendet, und die Zweite Flotte hatte sich nach besten Kräften bemüht, den Festungen zu helfen. Antonow blickte mit starrer Miene auf die vor ihm über den Bildschirm laufenden Listen der Gefallenen … so vielen Tote! Auch Commodore Antonio Lopez y Sandoval war darunter, gefallen auf seiner Gefechtsstation, als ein thebanischer Schlachtkreuzer seine Kommandofestung mit einem Speer purer Energie aufgefetzt hatte.
    Er hörte aus der Gruppe von Stabsoffizieren hinter ihm eine Stimme und drehte sich um. »Was gibt’s, Commander Trevayne?«
    »Ich habe gerade an etwas gedacht, das einer meiner Landsleute vor Jahrhunderten gesagt hat«, erwiderte der Nachrichtenoffizier mit ruhiger Stimme. »›Mit Ausnahme einer verlorenen Schlacht gibt es nichts so Schreckliches wie eine gewonnene Schlacht.‹«
    Antonow gab einen unartikulierten Laut von sich und wandte sich wieder den Namen auf dem Bildschirm zu.

12 Wie in der guten alten Zeit
    Der Wagen senkte sich, als der Luftdruck der Tragedüsen nachließ, und die Passagiertür wurde entriegelt. Howard Anderson stieg ohne fremde Hilfe aus und humpelte auf seinen Stock gestützt an Ensign Mallory vorbei, erfreut, dass der humorlose junge Mann endlich gelernt hatte, ihm keine Unterstützung anzubieten. Selbst ein Adjutant mit einem

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