Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

gegenseitig ein wenig unterstützen. Und, machte er sich bewusst, seine Enterkommandos sollten ihre Ziele jetzt jeden Augenblick erreichen …
    Gunnery Sergeant Jason Mendenhall von den Marines der Terranischen Föderation führte seine Gruppe durch die äußersten Räume der Festung. Normalerweise waren diese Gänge zwar das Reich von Service-Bots, aber sie waren für den Notfall auch für menschliche Zugänglichkeit gebaut, also bewegten sich die Marines unter künstlicher Schwerkraft durch Gänge, die groß genug waren, um ihnen Platz zu bieten … einigermaßen.
    In den alten Panzeranzügen hätten sie es nie durch die Innenräume geschafft, überlegte der Sergeant. Im Dritten Interstellaren Krieg hatten die noch gute Dienste geleistet, aber in diese engen Räume konnte man sich in ihnen nicht quetschen. Und genau aus diesem Grund hatte man diese praktischere neue Version entwickelt – dem Himmel sei Dank dafür! Dabei hatten sie bei der Entwicklung nie damit gerechnet, im Tiefraum Enterkommandos abwehren zu müssen, aber jetzt, wo sie wussten …
    Offiziell hießen die Anzüge »Combat Suit, Mark V«, aber allgemein nannte man sie einfach »Nanoanzüge«. Mendenhall war es ziemlich gleichgültig, wie man die Anzüge nannte, etwa ebenso gleichgültig wie es ihm war, dass er in dem seinen stank wie ein Iltis. Er hatte eine Demonstration gesehen, wie Gewehrkugeln von einem solchen Anzug abprallten … und er wusste, was die Waffe in seiner Hand leistete.
    Das dumpfe »Wumm!« einer Explosion hallte um die Ecke; ein Luftschwall heulte durch den Gang und bestätigte, dass die Taktik korrekt vorhergesagt hatte, wo die Thebaner durch die Hülle brechen würden. Sergeant Mendenhall bedeutete seinen Leuten mit einer Handbewegung, sich an die Wand zu pressen. Sie brauchten nicht lange zu warten, bis ihre Helmsensoren die Geräusche der in der schnell dünner werdenden Luft vorrückenden Angreifer aufnahmen. Mendenhall gab befriedigt einen Grunzlaut von sich, bedeutete seinen Leuten vorzurücken und schwang dann seinen im Kampfanzug steckenden Körper mit schussbereiter Waffe um die Ecke.
    Er war auf das Auftauchen des Thebaners vorbereitet, den er vor sich sah, ganz im Gegensatz zu dem Thebaner, der nicht damit gerechnet hatte, plötzlich einem zweieinhalb Meter großen, gepanzerten Titanen gegenüberzustehen. Noch weniger war er auf die Waffe des mächtigen Trolls vorbereitet. In der Mitte der einschüssigen Kammer war ein Wasserstoffpellet in ein supraleitendes Gitter eingebettet, und dieses Pellet heizten jetzt konvergierende Mikrolaser fast auf Fusionstemperatur auf. Der sich dabei ergebende Plasmabolzen wurde elektromagnetisch an einem Laserleitstrahl entlang ausgestoßen und hinterließ einen Schwall superheißer Luft, die jeden geröstet hätte, der nicht von einem Nanoanzug geschützt war. Mendenhall trug einen solchen Anzug, der Thebaner nicht.
    Der Plasmaschwall hüllte den vordersten Angreifer ein, und sein kurzer, gequälter Schrei endete in einem Aufbrüllen sekundärer Explosionen, als die Hitze seine am Körper getragene Munition entzündete.
    Die meisten seiner Kameraden starben beinahe ebenso schnell wie er, ein thermischer Puls, der die Wände bis aufs nackte Metall abbrannte und die Kühlsysteme ihrer Vakuumanzüge ausfallen ließ.Die Überlebenden waren einen Augenblick lang vor Schreck erstarrt, als der Rest von Mendenhalls Gruppe das Feuer eröffnete. Nicht mit Plasmagewehren, aber mit schweren Werfern, die einen schnellen Strom hyperschneller Raketen abfeuerten – genau genommen mit Eigenantrieb versehene Flechettes. Thebanische Vakuumanzüge enthielten etwas schützende Panzerung, aber gegen die Waffen, die die Marines mit den »Muskeln« ihrer Exoskelette trugen, hätten sie ebenso gut in Zivil antreten können.
    Es war ein Massaker, aber die Thebaner starben nicht ganz allein. Einer von ihnen trug einen schultergestützten Raketenwerfer, der dafür bestimmt war, Schottentüren aufzusprengen, und den Anzug von Gunny Mendenhall traf aus nächster Distanz ein Gefechtskopf mit Hohlladung, der dafür gedacht war, einen schweren Tank auszuschalten.
    First Admiral Lantu blickte gequält auf das Taktikdisplay, während er sich Captain Yurahs Bericht anhörte. Kein einziges Enterkommando hatte einen Erfolg berichtet, und die kurzen Wortfetzen, die man von ihnen hörte, sagten ihm genug. Wieder ein Hinterhalt, dachte er bedrückt. Die Erste Flotte war in einen Hinterhalt nach dem anderen gestolpert, und