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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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Schwerkraftverhältnisse und eine teilweise extreme Umwelt beeinträchtigten die Fruchtbarkeit – es dauerte Generationen, bis die biologischen Prozesse sich dem in vollem Maße anpassen konnten, und keine Frau von Hangzhou würde je in Betracht ziehen, ein Kind mit potenziell tödlichem genetischen Erbgut zu empfangen. Für sie waren Babys etwas unsagbar Wertvolles, waren sie doch die Garantie für die Zukunft, nicht etwa eine Bürde für die Ressourcen einer übervölkerten Welt. Intellektuell konnte Han akzeptieren, was Llewellyn gesagt hatte; emotional war es ihr unerträglich.
    Sie schüttelte langsam den Kopf und fühlte, wie der Schmerz allmählich verebbte, als sie sich der Entscheidung stellte. Wenn sie sich und ihrer Kultur treu bleiben wollte, gab es nur eine einzige richtige Entscheidung, dachte sie, und dieses Wissen half ihr, den Schmerz zu besiegen.
    Aber nichts würde je ihren Kummer verdrängen.
    Im Krankenhaus verstrich die Zeit träge. Die Tage an sich vorbeigleiten zu sehen, ohne sie mit irgendwelcher Tätigkeit füllen zu können, war für Han ein neues Erlebnis, und sie fühlte, wie die Ereignisse sie hinter sich zurück ließen. Ihre Kampfgruppe wurde aufgelöst, die BAYONET und die SAWFLY , ihre beiden letzten überlebenden Einheiten, wurden repariert und anderen Staffeln zugeteilt. Selbst ihr überlebender Stab stand auf der Versetzungsliste. Tsing Chang würde nur kurz vor Han selbst wieder dienstfähig sein, Esther Kane hatte die Vernichtung der LONGBOW nicht überlebt. Robert Tomanaga würde überleben, aber er würde in den nächsten Monaten lernen müssen, mit einer RoboProthese zu gehen.
    Nur David Reznick hatte unverletzt überlebt. Er war der einzige Besucher, den sie vor zwei Wochen empfangen durfte. Ihn wiederzusehen war vielleicht die bedrückendste ihrer wenigen Pflichten, denn wenn er auch körperlich unversehrt war, seine jungenhafte Leichtigkeit war dahin. Er war auf eine besonders widerwärtige Weise gezwungen worden, schnell zu reifen, und sie war dankbar dafür, dass es ihn nicht verbittert hatte. Tatsächlich spürte sie in ihm eine ganz besondere Art subtiler Stärke, die Stärke eines Mannes, der solche Angst ausgestanden hat, dass nichts ihn jemals wieder in Angst versetzen konnte. Sie hoffte, dass es echte Stärke war und nicht nur eine letzte zerbrechliche Eisschicht über einer eklatanten Schwäche. Als er zu ihr kam, ging es ihr nicht besonders gut, und sein Besuch war so kurz, dass sie sich später kaum daran erinnern konnte. Dennoch war sie überzeugt, ihn richtig beurteilt zu haben.
    Aber die Verluste in ihrem persönlichen Stab waren ein Spiegel der Verluste ihrer Besatzung im Ganzen, und das bekümmerte sie zutiefst. Allein die LONGBOW hatte über vierhundert Gefallene zu beklagen. Han hatte ihre ganze Willenskraft aufbieten müssen, um sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass beinahe fünfhundert der ihr anvertrauten Menschen überlebt hatten.
    Von der BARDICHE und der YELLOWJACKET hatte niemand überlebt, und nur zwanzig von der FALCHION . Vermutlich würden Historiker das Gefecht später als brillanten Erfolg bezeichnen, aber zweitausendachthundert ihrer Leute waren gefallen, und es war schwer, Triumph zu empfinden, während sie in den langen, einsamen Stunden über den Verlust ihrer Toten brütete.
    Doch so endlos ihr die Tage auch vorkamen, ihr Zustand verbesserte sich. In der dritten Woche ihrer Rekonvaleszenz erhielt sie dafür einen konkreten Beweis. Eine Glocke schlug an, die Tür ging auf, und ihr schmales Gesicht blühte unwillkürlich zu einem Lächeln auf, als sie von ihrem E-Book aufblickte und Commodore Magda Petrowna sah.
    »Han!« Magda streckte ihr die Hand entgegen, und ihr besorgter Blick musterte die Verwüstungen, die die Wunden an Han angerichtet hatten. Aber ihr Blick blieb ruhig, und Han erkannte eine verwandte Seele, die auf sinnlose Floskeln verzichtete.
    »Sie sind wohl gekommen, um sich die beinahe Verblichenen anzusehen, Magda?«
    »Genau das. Macht es Ihnen etwas aus?«
    »Natürlich nicht. Setzen Sie sich zu mir und erzählen Sie mir, was da draußen geschieht. Hier jemanden dazu zu bringen, mir irgendetwas zu erzählen, ist so, als müsste man ihm einen Zahn ziehen!«
    Magda legte die Dienstmütze auf den Tisch und strich sich das Haar zurück. im Licht der Nachmittagssonne, das durchs Fenster hereinfiel, blitzten die weißen Strähnen wie echtes Silber. Einen Augenblick lang empfand Han bitteren Neid angesichts von

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