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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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es nicht«, protestierte sie und wischte sich mit geballten Fäusten, wie Kinder das tun, die Augen. »Ich … ich meine …«
    »Doch, das ist es schon«, sagte er mit sanfter Stimme. »Ich habe mir Ihre Unterlagen angesehen, Commodore. Ehrenschwert. Jüngster Captain in der Kampfflotte. Sternenkreuz. Aufs Kriegscollege abkommandiert, wenn da nicht die gegenwärtigen … Unannehmlichkeiten wären. Und das ist nur die offizielle Akte. Und da wäre auch noch Ihre Crew.«
    »Meine – Crew?« Das platzte unwillkürlich aus ihr heraus, und sie biss sich auf die Zunge, verwünschte ihre immer noch unzureichende Selbstkontrolle.
    »Die Überlebenden belagern unser Besucherpult, seit man Sie hier eingeliefert hat. Wenn ich nicht ein Machtwort gesprochen hätte, hätten Sie sich vor Besuchern nicht retten können – und da ich möchte, dass Sie bald genesen, werde ich das nicht zulassen! Aber ich wollte Folgendes sagen: Ihre Akte und dieses Maß an Loyalität sprechen Bände über Ihre Persönlichkeit.« Plötzlich wurde seine Stimme sanft. »Sie sind es nicht gewohnt, hilflos zu sein, nicht wahr?«
    Han wandte sich ab. Was er da sagte, war ihr schrecklich peinlich, aber seine Frage verlangte eine Antwort. Und die schuldete sie ihm, allein schon, weil er dafür gesorgt hatte, dass sie überlebte.
    »Nein«, erklärte sie knapp.
    »Dachte ich mir. Und das erklärt auch, weshalb Sie so reagieren«, sagte er schlicht, und Han drehte sich wieder zu ihm herum.
    »Vielleicht«, sagte sie schlicht, »aber dass Sie mir nicht alles gesagt haben, ist auch nicht hilfreich, Doc.«
    Llewellyns Gesichtszüge erstarrten bei diesem Vorwurf, und seine Augen verengten sich.
    »Weshalb glauben Sie das, Commodore?«, fragte er schließlich mit ausdrucksloser Stimme.
    »Ich weiß nicht«, gestand sie bitter, »aber es stimmt doch, oder?«
    »Ja.« Die knappe Antwort überraschte sie, sie hatte damit gerechnet, dass er ihr ausweichen würde. Aber sie hatte den kleinen Konzernwelter ungerecht beurteilt, er war ebenso wie sie einfach nicht imstande, einer direkten Frage auszuweichen.
    »Und was haben Sie mir verschwiegen?«
    »Ich denke, das wissen Sie bereits«, sagte er mit leiser Stimme. »Sie haben es sich bloß nicht eingestanden. Ich hatte gehofft, dass es noch eine Weile dauern würde. Aber Sie sind ein härterer Brocken, als ich dachte«, fügte er hinzu. Und bei diesen Worten ging in ihrem Bewusstsein eine Tür auf – eine Tür, gegen die sie sich mit aller Gewalt gestemmt und auf die sie doch mit einem anderen Teil ihres Wesens mit den Fäusten eingehämmert hatte.
    Er hatte recht, dachte sie distanziert. Sie wusste es. Ihre Hand kroch über die Decke, wanderte über ihren Bauch. Er nickte.
    »Ja«, sagte er sanft, und ihre Zähne gruben sich so tief in ihre Unterlippe, dass das Blut hervortrat.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte sie schließlich mit ausdrucksloser Stimme.
    »Nicht gut«, erklärte er ehrlich. »Ein großer Prozentsatz Ihrer Eizellen sind steril, andere sind schwer beschädigt. Einige sind allerdings auch ganz normal, Commodore. Sie können also noch gesunde Kinder bekommen.«
    »Und wie sind die Chancen?«, fragte sie bitter.
    »Nun ja, nicht besonders gut.« Er sah ihr gerade in die Augen. »Aber Sie kennen das Problem. Es wäre nicht schwierig, die Embryonen zu prüfen und Defekte in einem sehr frühen Stadium abzutreiben.«
    »Ich verstehe.« Sie sah weg, und Llewellyn begann die Hände auszustrecken, hielt dann aber inne, als ihm klar wurde, was in ihr vorging. Sie versank nicht tiefer in Depressionen, sie verdaute nur das Gehörte.
    Er starrte hilflos auf sie hinab, spürte ihre Qual und sehnte sich danach, sie trösten zu können. Doch er spürte unter ihrer geschwächten kranken Oberfläche etwas mehr als nur Qual, etwas Reines, in seiner unschuldigen Stärke fast Kindliches, etwas wie eine stählerne Feder in ihrem Kern. Dies war eine Frau, die sich selbst gut kannte, so unvollkommen ihr dieses Wissen auch selbst scheinen mochte.
    Er sank in den Sessel, wusste, dass sie sich gleich wieder ihm zuwenden würde, dass es sie beschämen würde, wenn er jetzt ging, und sah zu, wie ihre knochigen Schultern sich allmählich entspannten. Und wie er so zusah, wie ihr gequälter Körper sich lockerte, wurde ihm bewusst, dass er sich in Gegenwart einer großen Friedlichkeit befand, als wäre diese Frau nur das letzte Glied einer endlosen Kette, jemand, der von allen, die vor ihr gewesen waren, Kraft gewinnen konnte. Die

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