Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
entweder New India oder dieses System zu verteidigen. Sie haben eher symbolisch hinhaltend gekämpft und uns damit gezwungen, Munition aufzuwenden. Auf diese Weise haben sie es geschafft, uns, ehe sie sich zurückgezogen haben, in kurzer Zeit maximale Schäden zuzufügen.
Wir haben auch damit gerechnet, dass unser schnelles Vorrücken den Flottentross Flankenangriffen durch Sprungtore aussetzen würde, die zu Sprungtoren in Rebellen-Systemen außerhalb unserer Stoßrichtung führen. Wiederum, keine Überraschung … nur möglicherweise das Gewicht dieser Angriffe und der Umstand, dass sie auch diese Tiefraumstützpunkte benutzen, die nach der Hypothese von Admiral Sanders und Commander Kirilenko innerhalb der von uns neu besetzten Systeme operieren. Und dann haben wir natürlich nicht mit der Zahl von Begleitträgern gerechnet – oder was auch sonst es sein mag –, die sie eingesetzt hatten.«
Er hielt inne und ließ den Blick in die Runde schweifen. »Und jetzt frage ich Sie, was bedeuten diese Fakten, wenn man sie zusammen betrachtet? Mir ist bewusst, dass gewisse Leute der Ansicht sind, unser schnelles Vorrücken würde dazu führen, dass die Rebellion wie ein Kartenhaus in sich zusammenbricht. Ich bin sicher, dass Captain Waldeck so denkt«, fügte Trevayne mit einem schiefen Lächeln hinzu. »Aber ich glaube nicht, dass es so ist. Diese Angriffe lassen zu viel Planung erkennen und werden zu aggressiv vorgetragen; wir kämpfen also ganz sicher nicht gegen einen bereits geschlagenen Feind. Ich glaube, die Entscheidungsschlacht wird bei Zapata stattfinden, ganz gleich was andere glauben, aber bis dahin müssen wir bei Sagebrush weiterhin damit rechnen, dass es wie bisher weitergeht.
Und deshalb«, schloss er, »müssen wir den Begleitschutz für den Flottentross weiter verstärken. Commander Lundberg hat, was den Zustand unserer Lenkwaffenversorgung angeht, völlig recht – wie müssen sparsamer mit ihnen umgehen und unsere existierenden Vorräte schonen. Und deshalb habe ich die Absicht, Admiral Stoners leichte Träger dafür abzukommandieren.«
»Das wird Carl nicht sehr gefallen«, prophezeite Sonja Desai.
»Er wird an die Decke gehen«, fügte Sandoval hinzu, was ihm von Desai einen vernichtenden Blick eintrug.
»Ich weiß. Ich weiß auch, dass unsere Träger immer zu weit verteilt sind, aber das lässt sich nicht ändern. Unsere Achillesferse ist der Nachschub, und wer auch immer für die Strategie der Rebellen verantwortlich ist, hat das sehr gut erkannt.« Trevayne hatte eine ziemlich klare Vorstellung, wer diese Person war, behielt sie aber für sich. »Wir sollten uns auch der Tatsache bewusst sein, dass die Rebellen uns, wann auch immer sie sich uns ernsthaft zur Schlacht stellen, in puncto Kampfjets zahlenmäßig deutlich überlegen sein werden. Unsere große Stärke ist unsere Schlachtflotte.« Die Beste in der ganzen Galaxis, dachte er, sprach den Gedanken aber nicht aus. Er wollte nicht überheblich wirken, weil das sich als ansteckend hätte erweisen können. »Wichtiger als Kampfjets zu horten, die ja der Gegenseite im Nahkampf ohnehin nicht sozusagen auf Augenhöhe entgegentreten können, ist es, sicherzustellen, dass uns für die Entscheidungsschlacht reichlich Lenkwaffen zur Verfügung stehen – insbesondere HBMs.«
Allgemeines zustimmendes Nicken am Tisch. Dann meldete sich Yoshinaka zu Wort.
»Admiral, eine weitere Sorge betrifft unsere relativ schweren Verluste an Aufklärungskreuzern. Davon haben wir ohnehin schon zu wenig.«
»Stimmt.« Trevayne nickte. »Natürlich liegt es im Wesen von deren Aufgabe, dass man bei ihnen mit hohen Verlusten rechnen muss.« Tief in ihm regte sich kurz ein alter Schmerz, den er mit aller Strenge unterdrückte. »Ich denke, wir sollten sie für den Augenblick schonen und uns auf Drohnen und Aufklärungsjets verlassen. Vielleicht schaffen wir es sogar, dass die beiden Probleme sich gemeinsam lösen, indem wir für eine Weile die Aufklärer dazu abkommandieren, beim Schutz des Flottentrosses mitzuhelfen.« Er hob die Hand. »Ja, ich weiß, dafür sind sie nicht gebaut, aber sie sind schließlich mit AFHAWK s ausgestattet. Außerdem glaube ich nicht, dass die Rebellen mit Begleitschiffen rechnen, die über ECM der dritten Generation verfügen! Das könnte recht interessant werden, wenn ihre ›unsichtbaren Träger‹ beim nächsten Mal wieder einmal einen Langstreckenangriff fliegen und plötzlich zwei leichte Kreuzer die Tarnung fallen lassen und
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