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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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ganz Beaufort vertretenen MacTaggart-Clans. Das Alter hatte das flammend rote Haar von Dame Penelope MacTaggart nicht stumpf werden lassen, aber wie sie so im ewigen Wind von Beaufort dastand, wirkte sie schwach und zerbrechlich. Doch das tat der Würde und Kraft ihrer Autorität keinen Abbruch. Als Ladislaus jetzt vor ihr stand, fühlte er sich plötzlich plump und riesig, als er in die ruhigen smaragdgrünen Augen blickte, in denen Stolz und Fassung über einem Meer der Sorge leuchteten.
    »Dame Penelope«, sagte er leise, und der Wind riss ihm die Worte von den Lippen.
    »Lad«, sagte sie ruhig.
    »I…« Er hielt inne, schluckte, spürte aufs Neue jenes vertraute Brennen in den Augen. »Ich bin traurig, Dame Penelope«, sagte er demütig. »Ich war gewarnt, doch zu spät. Sie war gegangen, ehe ich es wusste, aber es ist meine Schuld. Ich schulde ein Leben.«
    Er beugte den Kopf und spürte, wie ein Raunen durch die Menge ging, als er die Worte sprach, mit denen er sich in aller Form zu einer Blutschuld bekannte. Vor einem Gericht von Beaufort war ein solches Eingeständnis gleichbedeutend damit, dass man die Todesstrafe annahm. Dies war kein Gericht, aber Ladislaus hatte dennoch sein Leben in die Hand von Dame Penelope gelegt, und sie konnte damit tun, was sie wünschte. Er fühlte den Schock der Menge, doch selbst jenes Eingeständnis war zu wenig, um die Tiefe seiner Schuld auszudrücken.
    »Ladislaus Skjorning, ich höre dich.« Dame Penelopes Stimme hallte mit der formellen Antwort durch den Wind, und Ladislaus hob den Blick zu ihrem Gesicht, dessen anmutige Linien denen Fionnas so sehr glichen. »Aber mir dies zu sagen, Ladislaus Skjorning – sind nicht ihre beiden Mörder von Fionnas Hand gestorben? Und bist nicht du es gewesen, der veranlasst hatte, dass sie bewaffnet war? Bist nicht du es gewesen, der sie gewarnt hat? Bist nicht du es gewesen, der sie zehn lange Jahre beschützt hat, ehe sie sie ermordet haben?« Ladislaus’ Gesicht war wie erstarrt, als ihre Fragen sein unverzeihliches Versagen unterstrichen, doch er nickte.
    »Dann, Ladislaus Skjorning, dann sag mir nicht, dass du ein Leben schuldest!« Dame Penelopes Stimme schnitt wie ein Messer durch die Spannung. »Stolz müssen wir sein – stolz auf meine Tochter, die nicht allein in den Tod ging, und stolz auf dich, den Mann, der dafür gesorgt hat! Zwischen dir und den MacTaggarts wird es keine Blutschuld geben, Ladislaus Skjorning, denn du sollst einer der Unsrigen sein, mein Sohn!«
    Ladislaus blickte auf, und über seine bärtigen Wangen rannen die Tränen, als Dame Penelopes starke Arme sich um seine Hüfte legten und sie den stolzen Kopf auf seine mächtige Brust legte. Ihre letzten Worte brannten wie neue Hoffnung in seinem Herzen. Es waren die förmlichen Worte der Adoption, und auf Beaufort, dieser kalten, schroffen Welt, bedeuteten die Bande, die sie anbot, beinahe mehr als Blutsbande. Seine Hände huschten hilflos über ihre schmalen Schultern, spürten die Kraft Beauforts. Er beugte den Kopf, und sein blonder Bart mischte sich in das wild zerzauste Rot der MacTaggarts.
    »Eine Tochter hast du verloren, Mutter Penny«, sagte er mit weicher Stimme halb erstickt, »eine Schuld, die kein Mann bezahlen kann. Aber eine Mutter sollst du mir sein und ich ein Sohn …« Die Stimme versagte ihm, ehe er den formellen Satz beenden konnte, und Dame Penelope zog sein Gesicht an ihre Schultern. Jetzt rannen auch ihr vor all ihren Nachbarn Tränen über die Wangen.
    »Ach, Lad, mein Lad«, murmelte sie an seinem Ohr und streichelte seine bewegten Schultern, »du bist mir immer ein Sohn gewesen – hast du das nicht gewusst?« Dann führte sie ihn an die Seite seines Vaters.
    Auf der offenen Feuerstelle brannte Seefichte. Der getrocknete baumähnliche Seetang brannte mit klarer, blauer Flamme, und Ladislaus war dankbar für die Wärme, die von dem Feuer ausging, denn nach den Maßstäben von Beaufort war sein Blut dünn, und er war immer noch von der emotionalen Katharsis erschüttert, die er durchgemacht hatte. Der Flammenschein flackerte über die Metall- und Steinarbeiten, mit denen die Menschen von Beaufort ihre Wohnungen schmückten, und die tanzende Flamme wogte wie das Licht der Sonne auf den Wellen. Sein Vater saß auf der anderen Seite der Feuerstelle. Meer und Wind hatten sein Gesicht zerklüftet, ihm Charakter verliehen, und jetzt hüllte das Feuer es in goldenen Schein. Ladislaus’ Bruder Stanislaus saß hinter ihm, noch größer und

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