Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)
diese Geschwindigkeit beibehielt, würde er in Sicherheit sein.
Er hatte sich ein ganzes Stück hinaufgearbeitet, als ein weiterer Phaserschusses neben ihm aufleuchtete. Das zusätzliche Licht machte seinen Aufstieg leichter, jedoch vermutete er, dass es darum nicht ging. Aber das war nun auch egal. Er hatte inzwischen mehr als die Hälfte geschafft.
Da hörte er die Rufe.
Kirk war überrascht, dass ihn die Stimmen von dort unten überhaupt erreichten. Der Wind musste sie hinauftragen. Er wusste nicht genau, wer da stritt, aber er war froh, dass der Phaserbeschuss aufgehört hatte. Vielleicht schaffte er es bis zur Spitze, bevor er wieder begann.
Er hatte nur ein paar weitere Meter geschafft, als ein fehlgeleiteter Phaserstrahl über Kirks Hand einschlug. Es war kein direkter Treffer, aber nah genug. Er hatte sich zwar mit den Beinen an das Kabel geklammert, aber der Reflex, die Hand wegzuziehen, war zu stark.
Er fiel.
Das Schicksal ließ ihn auf der Wasserseite der Brücke stürzen. Es machte keinen Unterschied. Bei dieser Höhe war er bereits tot.
Kirk bereitete sich auf den Aufprall vor, während er fiel.
Die Wagen auf der Brücke fuhren einfach weiter. Niemand ahnte, dass er gleich sterben würde. Seltsam, dass der langsame Verkehr das Letzte war, woran er denken sollte.
Dann sah er plötzlich, wie Lynne auf ihn zu rannte. Mit unglaublicher Geschwindigkeit.
Einen Herzschlag später sprang sie von der Brücke, packte ihn mitten in der Luft und drehte sich mit ihm so, dass ihre Füße unten waren.
»Was ist hier l…«
Bevor er mehr sagen konnte, betäubte Lynne ihn mit einem Phaser.
Dann wurde die Welt schwarz.
Kapitel 23
Kalte, harte Fakten
Der Schock des kalten Wassers riss Kirk ins Bewusstsein zurück. Doch das war nichts verglichen mit der Überraschung, noch am Leben zu sein. Während er immer tiefer sank, widerstand er dem Drang, einzuatmen und eine Lunge voll Buchtwasser zu schlucken. Er versuchte sich zu beruhigen und seine Situation einzuschätzen. Einen Sturz wie diesen konnte man unmöglich überleben – zwei Personen noch viel weniger als eine – aber er spürte, wie sich Lynne in der Dunkelheit vor ihm wegbewegte.
Er folgte ihr und trat mit den Beinen, in die langsam die Stärke zurückkehrte. Schnell bemerkte er, dass er unten nicht von oben unterscheiden konnte. Der Drang einzuatmen wurde immer stärker. Er zwang sich, kurz innezuhalten, um dem natürlichen Auftrieb seines Körpers die Möglichkeit zu geben, ihm die richtige Richtung zu zeigen. Sobald er herausgefunden hatte, wo oben war, begann er wieder zu schwimmen. Aber würde er es bis zur Oberfläche schaffen, bevor ihm die Luft ausging?
Kirk kämpfte sich mit Armen und Beinen aufwärts. Er hatte einen Sturz von der Spitze der Golden Gate Bridge überlebt. Er würde sich jetzt nicht von einer schwachen Lunge aufhalten lassen.
Die letzten paar Meter waren die schwersten, aber dann spürte er, wie sein Körper die Wasseroberfläche durchbrach. Seine Lunge brannte, als er die frische Luft tief einsog, und er musste es ein paarmal wiederholen, bevor er wieder normal atmen konnte.
»Monica!«, rief er.
»Hier drüben!«, antwortete Lynne. Sie war nur ein paar Meter von ihm entfernt. Sie schwammen aufeinander zu und umarmten sich voller Freude, noch am Leben zu sein.
»Wie hast du …?«, begann Kirk.
Lynne unterbrach ihn. »Später. Spar dir deine Energie. Wir müssen noch zum Ufer schwimmen.«
Kirk spürte die nasse, schwere Kleidung über seinen angespannten Muskeln. Seine Zähne klapperten. Sein Körper schmerzte. Plötzlich hatte er noch mehr Fragen, aber keine davon war so wichtig, wie ans Ufer zu gelangen.
Er streifte seine Stiefel ab und schwamm in Richtung der Uferlinie von Baker Beach. Es war weiter, als er je in seinem Leben geschwommen war, aber er hatte keine andere Wahl. Da er gerade betäubt worden war, wusste er nicht genau, ob ihn das kalte Wasser so fertigmachte oder ob es sich um die Nachwirkungen des Phaserstrahls handelte.
Lynne bewegte sich auf die Bucht zu, als wäre sie im Wasser geboren worden. Zwischendurch hielt sie immer wieder inne, um auf ihn zu warten. Nach einer Weile sagte ihr Kirk, sie solle ruhig schon vorschwimmen, da er nicht daran schuld sein wollte, wenn sie sich unterkühlte. Zuerst wollte sie es nicht einsehen, aber schließlich überzeugte er sie davon, dass es keinen Grund gab, warum sie beide wegen seiner Dummheit sterben sollten.
Ein Teil von ihm erwartete, dass Thanas und
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