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Stark (Dark Half)

Stark (Dark Half)

Titel: Stark (Dark Half) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Geschichte mit William Burroughs, Thad. Ich erinnere mich genau daran. Ich war natürlich drinnen — aber ich habe zugehört. «
    Liz und Alan warfen Thad einen fragenden Blick zu.
    »Weißt du, wovon er redet?« fragte Liz.
    »Natürlich weiß ich es«, sagte Thad. »Was Max weiß, weiß Moritz auch.«
    Stark warf den Kopf zurück und lachte. Die Zwillinge hörten auf zu wimmern und lachten mit ihm. »Das ist gut, alter Freund. Das ist wirklich gut!«
    »1981 habe ich - oder vielleicht sollte ich sagen, haben wir - zusammen mit Burroughs an einer Podiumsdiskussion teilgenommen. An der New School in New York. Als die Zuhörer Fragen stellen konnten, wurde Burroughs gefragt, ob er an ein Leben nach dem Tode glaubte. Burroughs sagte, er täte es - er sei überzeugt, daß wir alle ein solches Leben lebten.«
    »Und der Mann ist klug«, sagte Stark lächelnd. »Keinen Schuß Pulver wert, aber klug. Begreift ihr jetzt? Begreift ihr jetzt, daß das überhaupt keine Rolle spielt?«
    Das stimmt nicht, dachte Alan, während er Thad eingehend musterte. Es spielt eine sehr große Rolle. Das besagt Thads Ausdruck -und auch die Sperlinge besagen es, von deren Existenz du nichts weißt.
    Alan vermutete, daß Thads Wissen noch gefährlicher war, als dieser selbst wußte. Aber es war vielleicht alles, was sie hatten. Er kam zu dem Schluß, daß es richtig gewesen war, das Ende von Pritchards Geschichte für sich zu behalten — aber er kam sich noch immer vor wie ein Mann, der am Rande eines Abgrunds steht und versucht, mit zu vielen brennenden Fackeln zu jonglieren.
    »Das war genug Gerede, Thad«, sagte Stark.
    Thad nickte. »Ja. Genug.« Er sah Alan und Liz an. »Ich möchte nicht, daß einer von euch etwas - nun - außer der Reihe tut. Ich werde tun, was er verlangt.«
    »Thad! Nein! Du kannst doch nicht. ..«
    »Still.« Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. »Ich kann es, und l ich werde es tun. Keine Tricks, keine Knalleffekte. Worte auf Papier haben ihn geschaffen, und Worte auf Papier sind das einzige, mit dem wir l ihn wieder loswerden.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf Stark. »Glaubst du etwa, er wüßte genau, ob es funktionieren wird? Er weiß es nicht. Er hofft es nur.«
    »So ist es«, sagte Stark. »Die Hoffnung keimt unaufhörlich in des Menschen Brust.« Er lachte. Es war ein verrücktes, aberwitziges Geräusch, und Alan begriff, daß auch Stark am Rande eines Abgrunds mit brennenden Fackeln jonglierte.
    Aus dem Augenwinkel heraus nahm er eine plötzliche Bewegung wahr. Er drehte unauffällig den Kopf und sah auf dem Geländer der Veranda vor der Glaswand einen Sperling landen. Ein zweiter und dritter gesellten sich zu ihm. Alan warf einen Blick auf Thad und sah, daß sich auch dessen Augen unauffällig bewegten. Hatte er es gleichfalls gesehen? Alan nahm es an. Er hatte also recht gehabt. Thad wußte Bescheid — aber er wollte nicht, daß Stark es wußte.
    »Wir beide werden einfach ein bißchen schreiben und uns morgen früh Lebewohl sagen«, sagte Thad. Sein Blick wanderte zu Starks zerstörtem Gesicht. »Das ist es doch, was wir tun werden, nicht wahr, George?«
    »So ist es.«
    »Also, heraus mit der Sprache«, sagte Thad zu Liz. »Führst du etwas im Schilde? Hast du etwas im Sinn?
    Irgendwelche Pläne?«
    Sie stand da, schaute ihrem Mann verzweifelt in die Augen, ohne zu bemerken, daß Wendy und William sich bei den Händen hielten und einander glücklich ansahen wie Verwandte, die sich lange aus den Augen verloren hatten, bei einer überraschenden Widerbegegnung.
    Das ist doch nicht dein Ernst, Thad? fragten ihre Augen. Es ist ein Trick, nicht wahr? Ein Trick, um ihn zu beschwichtigen, seinen Argwohn einzuschläfern?
    Nein, erwiderte Thads grauer Blick. Ich weiß, was ich will.
    Und war da nicht noch etwas anderes? Etwas so tief Verborgenes, daß sie vielleicht die einzige war, die es sehen konnte?
    Ich werde mich um ihn kümmern, Baby. Ich weiß, wie. Ich kann es.

    Oh, Thad, ich hoffe, du hast recht.
    »Unter der Couch liegt ein Messer«, sagte sie langsam und sah ihm dabei ins Gesicht. »Ich habe es aus der Küche geholt, während Alan und - und er - in der vorderen Diele waren und telefonierten.«
    »Großer Gott, Liz!« Alan schrie die Worte fast heraus, und die Zwillinge fuhren zusammen. In Wirklichkeit war er keineswegs so empört, wie er sich gab. Er hatte begriffen, daß diese Sache nur enden konnte, ohne daß sie alle dem totalen Horror ausgesetzt wurden, wenn Thad das Ende

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