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Stark (Dark Half)

Stark (Dark Half)

Titel: Stark (Dark Half) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Treppenstufen wurden zermalmt. Schicht um Schicht aus lebenden - aber bald gleichfalls toten - Sperlingen lagerte sich auf ihnen ab. Etwas höher - vielleicht einen Meter über den Stufen - flogen Sperlinge in einer Art selbstmörderischem Luftkorridor, kollidierten und stürzten ab; manche kamen wieder hoch und flogen erneut, andere wanden sich mit gebrochenen Beinen oder Flügeln in der Masse ihrer verendeten Artgenossen. Sperlinge, erinnerte sich Alan, konnten nicht in der Luft verharren.
    Irgendwo über ihnen, jenseits dieser grotesken lebendigen Mauer, schrie ein Mann.

    Liz packte Alan, zog ihn enger an sich. »Was können wir tun?« schrie sie. »Alan, was können wir tun?«
    Er antwortete nicht. Es gab nichts, was sie tun konnten.

7
    Stark kam mit dem Rasiermesser in der rechten Hand auf Thad zu. Thad wich, die Augen auf die Klinge gerichtet, zur Tür zurück, die sich langsam öffnete. Er griff sich einen weiteren Bleistift vom Schreibtisch.
    »Das nützt dir gar nichts«, sagte Stark. »Jetzt nicht mehr.« Dann fiel sein Blick auf die Tür. Sie hatte sich inzwischen weit genug geöffnet, und die Sperlinge kamen hereingeflogen, ein Strom von ihnen - und sie flogen auf George Stark zu.
    Im nächsten Augenblick malte sich Entsetzen auf seinem Gesicht — und Begreifen.
    »Nein!« schrie er und begann, mit Alexis Machines Rasiermesser auf sie einzuhauen. »Nein, ich will nicht! Ich will nicht zurück! Ihr könnt mich nicht zwingen!«
    Er hieb einen Sperling in der Mitte durch; er fiel in zwei flatternden Hälften zu Boden.
    Und Thad begriff plötzlich (ich will nicht zurück), was hier vor sich ging.
    Die Psychopompen waren natürlich als George Starks Eskorte gekommen. Als George Starks Eskorte nach Endsville, zurück ins Land der Toten.
    Thad ließ den Bleistift fallen und wich zurück zu seinen Kindern. Jetzt war die Luft angefüllt mit Sperlingen. Die Tür stand nun ganz offen, und aus dem Strom war eine Sturmflut geworden.
    Sperlinge ließen sich auf Starks breiten Schultern nieder. Sie ließen sich auf seinen Armen nieder, auf seinem Kopf. Sperlinge prallten gegen seine Brust, anfangs Dutzende, dann Hunderte. Er wand sich von einer Seite zur anderen in dieser Wolke aus fallenden Federn und aufblitzenden, hackenden Schnäbeln, versuchte zurückzugeben, was er bekam.
    Sie bedeckten das Rasiermesser; sein bösartiges silbriges Glitzern war verschwunden, vergraben unter den Federn, die daran klebten.
    Thad betrachtete seine Kinder. Sie weinten nicht mehr, sondern blickten in diese drangvolle, wirbelnde Luft, und auf ihrer beider Gesichter lag ein Ausdruck der Verwunderung und des Entzückens. Sie hielten die winzigen Finger ausgestreckt. Sperlinge saßen darauf - und hackten nicht auf sie ein.
    Aber sie hackten auf Stark ein.
    Blut schoß an hundert Stellen gleichzeitig aus seinem Gesicht. Eines seiner blauen Augen verlöschte. Ein Sperling landete auf dem Kragen seines Hemdes und trieb seinen Schnabel in das Loch, das Thad mit dem Bleistift in Starks Kehle gestochen hatte - der Vogel tat es dreimal, rat-tat-tat, wie ein Maschinengewehr, bevor Starks blindlings tastende Hand ihn zu fassen bekam und zermalmte.
    Thad hockte sich neben den Zwillingen nieder, und nun landeten die Vögel auch auf ihm. Sie hackten nicht auf ihn ein; sie saßen einfach da.
    Und beobachteten.
    Stark war verschwunden. Er hatte sich in eine lebendige, um sich schlagende Vogelplastik verwandelt. Blut sickerte durch das Gedränge aus Flügeln und Federn. Von irgendwo unten im Hause kam ein quietschendes, splitterndes Geräusch — Holz hatte nachgegeben.
    Sie sind in die Küche eingebrochen, dachte Thad. Er mußte an Gasleitung denken, die zum Küchenherd führte, aber der Gedanke -weit weg, unwichtig.
    Und nun begann er das nasse Schmatzen und Schnalzen des lebend gen Fleisches zu hören, das George Stark von den Knochen gerissen wurde.
    »Sie sind deinetwegen gekommen, George«, hörte er sich flüstern. »Sie sind deinetwegen gekommen. Jetzt steh Gott dir bei.«

8
    Alan spürte wieder Luft über sich und schaute durch eines der rautenförmigen Löcher in der Decke. Vogelkot tropfte ihm auf die Wange, und er wischte ihn weg. Das Treppenhaus war nach wie vor voller Vögel, aber ihre Zahl hatte abgenommen. Die meisten von denen, die noch am Leben waren, waren offensichtlich dort angelangt, wo sie hinwollten.
    »Kommen Sie«, sagte er zu Liz, und sie setzten sich auf dem gräßlichen Teppich aus toten Vögeln wieder in Bewegung. Sie

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