Stark gegen Stress
und Sporteinsteigern auf die Sprünge ( www.beobachter.ch/buchshop ).
Zum Überlegen: Mein Körpergefühl
▪ Wann haben Sie sich das letzte Mal nach einer körperlichen Anstrengung von Kopf bis Fuss rundum wohlig müde, entspannt und zufrieden gefühlt?
▪ Wie kriegen Sie dieses Gefühl hin? Kennen Sie mehrere Varianten (z.B. Vereins- oder Mannschaftssport, eine Familienwanderung, Tanzen, ein ausgedehnter Sonntagmorgenspaziergang mit einer guten Freundin, einem guten Freund, Joggen allein, Walken mit anderen, Velofahren mit den Kindern, Rudern, Schwimmen)?
▪ Welches ist Ihre bevorzugte Variante?
▪ Wie könnten Sie sich selbst ein Schnippchen schlagen, um regelmässig zu Sport und Bewegung zu kommen? Beispiele: einem Verein beitreten, in einem Kurs eine neue Sportart erlernen, sich regelmässig und verbindlich mit einem guten Kollegen, einer guten Kollegin verabreden usw.
Bedenken Sie: Das Letzte, was Sie brauchen, ist zusätzlicher Stress in der Freizeit. Ausgleich ist gefragt und Erholung, damit Sie Ihre Batterien wieder aufladen können! Deshalb sind Bewegung und Sport zwar wichtig, aber wirklich nur richtig, wenn Sie «Ihr Ding» machen, mit Freude daran gehen und sich danach einfach gut fühlen. Richten Sie sich nicht danach, was andere tun oder welche Sportarten gerade im Trend sind oder als besonders gesund gelten. Sondern danach, was Ihnen Spass macht. Sorgen Sie für eine gute Ausrüstung. Setzen Sie sich keine unerreichbaren Ziele. Grübeln Sie nicht über Versäumnisse nach. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie schaffen, und nicht auf das, was Sie nicht erreichen können.
SILVIA G. hat durch ihre Doppelbelastung mit Beruf und Familie einen stressreichen Alltag. Trotz optimaler Planung und Organisation kommt es immer wieder vor, dass die Tage überfordernd sind. Um bei all dem Stress gesund zu bleiben, hat Silvia G. zwei stressausgleichende Aktivitäten fest in ihrem Leben eingeplant: Am Montagabend geht sie regelmässig eine Stunde schwimmen. Das Wasser und die rhythmischen, harmonischen Schwimmbewegungen entspannen sie sehr. Am Donnerstagabend trifft sie sich jeweils mit drei guten Freundinnen zu einem Literaturabend. Dabei diskutieren sie jeweils über ein Buch, das sie alle gelesen haben. Silvia G. erlebt dies als pure Entspannung, sie liebt die intellektuelle Diskussion und geniesst das Zusammensein mit ihren Freundinnen. Dabei wird auch viel gelacht. Nach beiden Aktivitäten fühlt Silvia G. sich jeweils gut gelaunt und ausgeglichen, der Alltagsstress ist in diesen Momenten wie weggeblasen.
HINWEIS Es ist eine Binsenwahrheit und anwendbar auf alles, was vorbeugend gegen Stress wirkt: Was Sie sich in ruhigen Zeiten angewöhnen, wird zur wohltuenden Routine, sodass es Ihnen in Zeiten der Belastung leichter fällt, darauf zurückzugreifen. Das gilt für Sport und Bewegung wie für Meditation und Entspannung.
Genussmomente gegen die Widrigkeiten des Alltags
Genuss und Verpflichtung – das ist ein Widerspruch in sich. Deshalb lässt sich Genuss grundsätzlich nicht verordnen. Das ist einerseits schade, denn manche Menschen haben grosse Mühe, sich etwas zu gönnen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben (siehe auch Kapitel «Geniessen können», Seiten 136). Ihnen wäre gedient, wenn man sie hin und wieder zum Ausspannen «verknurren» könnte. Doch das funktioniert leider nicht, denn häufig sind wir selbst am strengsten mit uns. Und vordergründig gibt es ja auch eine Menge «guter» Gründe, immer dranzubleiben: Man muss arbeiten, weil die anderen schliesslich auch nicht einfach freimachen; man muss arbeiten, weil noch nicht alles erledigt ist; man muss arbeiten, weil es sich so gehört usw. Solche Gedanken lassen Stress zu einem Perpetuum mobile werden.
Mini-Auszeiten geniessen
So wie es die täglichen Widrigkeiten gibt, die Ihnen das Leben schwermachen, so gibt es auch jeden Tag Momente des Genusses. Manche kommen unerwartet, sind wie ein kleines Geschenk, manche sind regelmässig wiederkehrend. Jeder Genussmoment ist eine Mini-Auszeit von den aktuellen Belastungen und somit ein ideales Gegengewicht zum Stress. Ein solcher Augenblicke kann ein netter Austausch mit einem Kollegen sein; ein unerwarteter erfreulicher Anruf; ein Lob der Chefin; ein strahlendes Lächeln Ihres Babys; eine Zusage, auf die Sie schon lange gewartet haben; eine kleine spontane Unterhaltung mit einer unbekannten Person; ein feiner Geruch, der angenehme Erinnerungen wachruft; ein Musikstück, in das Sie
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