Stark gegen Stress
Aktivitäten (Schach, Lesen, Knobeln usw.)
▪ Meditation, Spiritualität
▪ Sex
▪ Wellness
▪ Faulenzen
▪ Kulinarik (Kochen, Essen usw.)
Zum Überlegen: Meine stressausgleichenden Aktivitäten
▪ Welche der oben aufgezählten Dinge mögen Sie?
▪ Welche haben in Ihrem Leben einen fest eingeplanten Platz?
▪ Welche Aktivitäten könnten Sie ausbauen, gerade auch in Stresszeiten?
TIPP Wie bei allen schönen Dingen des Lebens gilt: Pflegen Sie sie regelmässig – mit Vorteil gleisen Sie die guten Gewohnheiten auf, wenn Sie nicht unter äusserstem Stress stehen. Machen Sie sie zu einem festen und vorhersagbaren Bestandteil Ihres Lebens. Denn was sich eingeschliffen hat, lässt sich in Zeiten der Belastung leichter pflegen als Dinge, die Sie ganz neu anpacken müssen.
Das A und O bei stressmindernden Tätigkeiten: Sie dürfen nicht selber zu Quellen von Stress werden, sondern sollen schlicht und einfach Freude, Lust und Spass machen. Hektik und Zeitdruck sind kontraproduktiv, auch Leistungsdruck macht die stressreduzierende Wirkung zunichte.
Bewegung, Bewegung
Bewegungsmangel ist ungesund – die Evolution hat uns Menschen einfach nicht dafür gemacht, im Bürostuhl zu sitzen. Kommt Stress hinzu, stellt der Organismus eine Extraportion Energie bereit (siehe Kapitel «Folgen für die Gesundheit», Seite 68). Doch seit Mammuts und Säbelzahntiger ausgestorben sind und wir ein zivilisiertes Leben führen, haben Jagd und Kampf gegen Gefahren ihren Sinn verloren. In unserer Dienstleistungsgesellschaft sind wir weitgehend Mitglieder einer sitzenden Gesellschaft, und mit einem Gen, das zu regelmässiger Bewegung animieren würde, hat die Natur uns leider nicht ausgestattet. Im Gegenteil: Unsere Vorfahren in den Höhlen waren sinnvollerweise darauf programmiert, mit ihrer Energie sparsam umzugehen – und diese Veranlagung wirkt nach, auch wenn das heute eher ein Nachteil ist.
Wohin also mit all der Power? Es gilt, nach Möglichkeiten zu suchen, die im Übermass vorhandene Energie – ganz wörtlich – wieder aus dem Leib zu kriegen. Am effizientesten gelingt das mit Sport und Bewegung im Alltag. Damit geben Sie Ihrem Körper im Grunde nur das, was er sowieso braucht. Regelmässige körperliche Aktivität wirkt in vielfältiger Weise stressvorbeugend und -abbauend:
▪ Sie verbessert ganz allgemein das Körpergefühl.
▪ Sie senkt den Blutdruck sowie den Blutfett- und Blutzuckerspiegel.
▪ Sie sorgt für eine verbesserte Durchblutung des Gehirns und dadurch für eine erhöhte geistige Fitness.
▪ Sie kräftigt Bänder und Sehnen und dient dem Aufbau von Muskelmasse. Das beugt Rückenschmerzen und Haltungsschäden vor.
▪ Sie kräftigt Herz und Lunge.
▪ Sie stärkt das Immunsystem.
▪ Sie stärkt das vegetative Nervensystem (Blutdruck, Verdauung, Stoffwechselprozesse).
▪ Sie verbessert die Schlafqualität.
▪ Sie verbessert das Wohlbefinden, indem stimmungsaufhellende Stoffe (Endorphine) ausgeschüttet werden. Das wirkt entspannend. Ausserdem werden Verspannungen und Druck abgebaut.
▪ Sie wirkt Ängsten und Depressionen entgegen.
▪ Sie beugt Übergewicht vor.
▪ Sie sorgt für ein rundum besseres Selbstwertgefühl.
HINWEIS Gut zu wissen im Zusammenhang mit Stress: Körperliche Tätigkeiten wie Bewegung und Sport sind ein ausgezeichnetes Mittel, um die eigene Selbstwirksamkeit zu erleben und zu stärken. Wie wichtig die Überzeugung ist, selber etwas bewirken und Situationen aktiv beeinflussen zu können, lesen Sie auf Seite 95.
Ich weiss ja, dass ich sollte
Sie wissen nun um die vielfältigen Vorteile körperlicher Aktivität – oder wussten schon vorher darum. Aber reicht dieses Wissen auch aus, um Sie ausreichend zu motivieren, wenn Sie sich bisher (zu) wenig bewegt haben? Vermutlich nicht. Zumal es darum geht, dem Stress entgegenzuwirken; es wäre also völlig kontraproduktiv, wenn Sie sich nun für die Freizeit auch noch unter Druck setzen und einem Leistungsziel hinterherhecheln würden. Im Gegenteil: Das Losungswort heisst Spass und Erholung. Wenn das fehlt und Sie nicht über eine eiserne Selbstdisziplin verfügen, werden Sie nicht lang dranbleiben – und das ist ganz normal.
TIPP Zwischen Wissen und entsprechendem Handeln besteht eine Kluft. Über diese Kluft führt eine Brücke, sie heisst Motivation und Freude. Der Beobachter-Ratgeber «Fitness beginnt im Kopf» wartet mit unzähligen Tricks und Tipps aus der Motivationspsychologie auf und hilft Bewegungsmuffeln
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