Starke Frau, was nun?
wonderful!« Kurz darauf finden seine Lippen ihre und küssen Lisa halb besinnungslos. Wie beim ersten Mal verlagert er nur ein wenig seinen Körper und berührt genau diesen einen Punkt, den kein Mann vor ihm jemals fand. Sein Takt wird drängender; das Ziel ist klar und sie total hilflos – gefangen in einem Taumel der Leidenschaft, der ihr bisher auch noch nie passiert ist.
Wie stellt er das bloß an?
Chris ist in ihr, und gleichzeitig umgibt er sie wie ein dunkler, duftender, heißer Schleier, der sie weit, weit über alles treibt, was ihr jemals begegnet ist.
Wenig später ertönt ihr ungezügelter Schrei: »OHHHHHHHH!« Sie schließt ihn keuchend in die Arme, und als er laut aufstöhnt, ist sie ihm so nah, dass sie sprichwörtlich eins sind.
Verdammt ...
* * *
Die Dusche in diesem Machoappartement ist groß und geräumig.
Sie hätte ja allein geduscht (schon, um dieses Luxuserlebnis optimal genießen zu können), aber der Klischeemacho besteht darauf, mit ihr unter das heiße Wasser zu gehen.
Lisa schweigt – noch im Taumel des wirklich guten Sex´ gefangen, den sie gerade erlebt hat. Denn sie findet, ihm genau in dieser Sekunde zum wiederholten Male auseinanderzunehmen, dass er ein Idiot ist, wäre möglicherweise unpassend, nimmt sich jedoch vor, es am Abend nachzuholen. Bei der Sendung.
Als sie ihn scheel von der Seite betrachtet, hält er das Gesicht mit geschlossenen Lidern in den Wasserstrahl. Die feinen Perlen rinnen über seine Wangen, passieren den Adamsapfel und diese widerlich – weil angepasste – muskulöse Brust, auf der sich eben noch ihre Hände befanden.
»Was jetzt?«
»Was meinst du konkret?« Er macht sich nicht die Mühe, sie anzuschauen.
»Wie geht’s jetzt weiter?« Vielleicht sollten sie wirklich abhauen und am besten gar nicht mehr im Sender auftauchen; Afrika klingt doch gut! So alles in allem. Das Ganze war ein beschissener Fehler und sie hätte sich niemals darauf einlassen dürfen. Seine Argumentationskette ist so löchrig wie ein Schweizer Käse!
Oh Scheiße! Ehrlich, was hat sie sich gedacht? Jetzt, während die letzten Nachbeben des unvorstellbaren Höhepunktes sie endlich verlassen haben und das Gehirn wieder mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird, kann Lisa ihre Reaktion nicht mehr verstehen.
Sie hätte sich wehren müssen, gegen ihn ankämpfen - wenigstens das! Verdammt! Wie konnte sie sich so umfassend vergessen, wie ...
»Stop it!« Das kommt gebieterisch und Lisa reißt die Augen auf, von denen sie überhaupt nicht bemerkt hatte, dass sie geschlossen waren. Nackt steht er vor ihr, der Anblick ist nicht annähernd so lächerlich wie in Roberts Fall, die Augen leuchten, und das Haar wird mit jeder Sekunde nasser, denn das Wasser strömt unaufhörlich auf sie nieder. Was für eine Verschwendung!
»Womit?«
»Damit, es zu zerdenken. Wir hatten Sex; er war gut. Fertig!« Er hebt die Schultern, steigt aus der Kabine und sie nimmt das Handtuch entgegen, das er ihr reicht, ohne es wirklich zu sehen. Lisa fühlt sich immer mieser und weiß nicht einmal, weshalb .
Nachdem er sich rasch abgetrocknet hat, blickt Chris mit unbewegter Miene auf. »Ich habe Hunger, du auch?«
»Ich esse kein Fleisch!«
Kopfschüttelnd mustert er sie. »Dir ist echt nicht mehr zu helfen. Ehrlich!« Sein Blick streift ihren Körper, dann bindet er sich das Handtuch um seinen muskulösen Bauch und verschwindet aus dem Raum. Und Lisa steht immer noch da und fragt sich, ob sie sich im falschen Film befindet.
Das erscheint alles so verdammt unwirklich, dass sie nicht sicher ist, ob es überhaupt passiert. Vielleicht träumt sie ja nur - ein mieser Albtraum, ganz sicher ...
Nach einer Weile klopft es an der Tür. »Lebst du noch?«
»NEIN!«
»Right. Ich wollte nur fragen, was du essen möchtest. Ravioli mit vier Sorten Käse, Champignonauflauf oder Spaghetti mit Kresse.« Das hört sich an, als würde er anhaltend ein Würgen unterdrücken. »Alles ohne Fleisch.«
»Champignonauflauf«, sagt sie nach kurzem Bedenken.
»Huh?«
»CHAMPIGNONAUFLAUF!«
»Okay!«
Seine Schritte entfernen sich; Lisa setzt sich auf die Toilette, schließt die Augen und versucht, die Dinge genau zu überdenken. Eine Pro- und Kontraliste.
Der Sex war wirklich gut; noch jetzt spürt sie ihn. Ihre Knochen und Muskeln summen und bestehen aus einer besonders weichen Sorte hausgemachter Johannisbeermarmelade (die mag sie am liebsten). Das ist ihr bisher tatsächlich nicht häufig passiert – okay, noch
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