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Starke Frau, was nun?

Starke Frau, was nun?

Titel: Starke Frau, was nun? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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jetzt hätte sie den Lärm auch ohne Chris´ freundliche Unterstützung gehört.
    »Frauen an die Macht! Nieder mit den Sexisten!«
    »Scheiße«, murrt Lisa düster.
    Chris steht neben ihr und versucht wohl derzeit noch, mit den überraschenden Entwicklungen Schritt zu halten. Die Lippen sind zusammengepresst und die Augen verengt. Schließlich klatscht er begeistert in die Hände und grinst. »Gut, irgendwelche Vorschläge?«
    »Icke?« Lisa deutet mit dem Daumen auf ihre Brust. »Nee! Du musst dir schon selbst was einfallen lassen!«
    Stöhnend begibt er sich zum Konferenztisch, wo er ermattet in einen Stuhl sinkt. »Es sind deine Leute, also wirst du doch wohl am besten wissen, wie man sie aufhalten kann!«
    Nach einem letzten furchtsamen Blick hinaus setzt auch sie sich. »Hmmm, richtig.«
    »Und?«
    »Ganz einfach.« Sie lehnt sich zu ihm vor und schaut ihm tief in die Pupille. »Gar nicht! Wenn sie so ausgetickt sind, kannst du überhaupt nichts tun, außer klein beigeben.«
    Das bringt ihr eine wirklich fassungslose Miene seitens des Obermachos ein. »That’s what you think?, knurrt er, nachdem er sich halbwegs erholt hat. »Dann hör mir jetzt mal gut zu, Baby! Das geht zu weit!« Anklagend deutet er aus dem Fenster. »Ich besitze ja jede Menge Humor und spiele beim größten Shit mit, aber ...« Mit bebenden Nasenflügeln fixiert er sie. »Steckst du dahinter? So als kleine Breitseite, weil dir langsam für deine Dämlichkeiten die Ideen ausgehen?«
    Idiot!
    Lisa lehnt sich entspannt zurück. »Klar! Ick hab die extra mit jeda Menge Steinen ausjestattet, und wenn de in zehn Minuten nich einjelenkt hast und mir endlich meine Sendung zurückjibst, dann stürmen se den Schuppen! Dett wird die Neuufflage vom ›Sturm auf die Bastille‹, also zieh dir warm an!« Als er so gar nicht reagiert, stöhnt sie. »Wahrscheinlich wollen sie sich rächen oder versuchen, mich aus deinen subversiven Fängen zu retten, was weiß ich? Die haben mich aus dem Verein ausgeschlossen!«
    Das verwirrt ihn jetzt schon. »Really? Warum? Falschen Wollfaden benutzt und das Muster versaut?«
    Inzwischen überlegt sie ernsthaft, ob sie nicht auf den Sturm hoffen soll. Irgendwer muss dem Klappspaten doch endlich mal das Maul stopfen. »Nein«, erwidert Lisa mühsam. »Bei der Auswahl der Wolle hielt ich mich immer an die Regeln. Eher wurde bemängelt, dass ich nicht mehr regelmäßig mit ihnen stricke, weil ich zu dieser Zeit immer im verdammten Sender sitze und mich zu Tode langweile!«
    Nachdenklich zieht er die Stirn kraus, nickt nach einer Weile entschlossen und zieht sein Handy aus der Tasche. »Ich bin sonst nicht dafür, aber diesmal geht’s nicht anders. Ich rufe die Cops.«
    »NEIN!« Ihre Augen werden groß. »Darauf warten sie nur! Wenn du das tust, dann haben sie endlich ihren Märtyrerstatus, und ich schwöre dir, die gehen nicht freiwillig. Die werden es auf eine Straßenschlacht ankommen lassen. So, wie ich die kenne, rufen sie die Presse. Die Female stirbt für derartige Aufmacher. Morgen früh steht in jedem verdammten Provinzblatt, dass der Sender frauenfeindlich ist und mich als Geisel hält. Willst du das?«
    »Dann mach einen Gegenvorschlag!«
    Toll, ›mach ´nen Gegenvorschlag‹! Lisa hat keinen Schimmer, was sie tun soll. Vielleicht wären ein paar Eimer kaltes Wasser nicht übel, so zum Abkühlen. Außerdem dürfte dann die Hälfte verschwinden, weil die Haare nicht mehr liegen. Es gibt immer jede Menge Mitläufer in ihren Reihen, die nicht wirklich hinter der Sache stehen. Also, bis in den Tod und so.
    Das Gegenteil wäre der Fall, geht ihr in der nächsten Sekunde auf – dann stürmen die tatsächlich den Laden. Sie kann es nicht fassen und fühlt sich mehr und mehr verdammt in die Enge getrieben. Draußen die geifernde Meute, die in den Krieg zieht, weil sie die Partei nicht wie gefordert umfassend bewirbt – nur darum geht es hier, das ist ihr ganz klar. Drinnen dieser verdammte Ami, der sie ansieht, als wäre sie schuld!
    HA! War ja klar.
    Um in Ruhe zu überlegen und dabei nicht in dieses vorwurfsvolle und gleichzeitig fordernde Gesicht sehen zu müssen, schaut Lisa aus dem Fenster. Und als sie bereits so weit ist, zu kapitulieren und die Wassereimeridee an den Macho zu bringen, kommt ihr der rettende Gedanke. »Stört dich das da draußen sehr?«, erkundigt sie sich sanft.
    »Nope, ich finde es great. Ist zwar nur eine Frage der Zeit, bis sie zur Attacke aufrufen, aber ich freue mich bereits darauf,

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