Starke Kinder
nur vorübergehend hingenommen werden. Ansonsten sollte auf eine Balance hingearbeitet werden.
10.2Â Â Wie sehen die AuÃenkontakte Ihres Kindes aus?
Schauen Sie sich nun die Kontakte an, welche Ihr Kind zu Personen auÃerhalb des Familienkreises aufrechterhält ( Kapitel 9.1 und/oder 9.2 ). Haben Sie alle Kontakte eingezeichnet, die für Ihr Kind wichtig sind? Vervollständigen Sie Ihre Darstellung oder nehmen Sie die Darstellung Ihres Kindes zur Hand. Hat Ihr Kind Kontakte zu Menschen auÃerhalb der Familie? Sind dies Erwachsene oder Gleichaltrige?
Die Art und Anzahl der AuÃenbeziehungen ist abhängig vom Entwicklungsstand des Kindes. Hat ein Kindergartenkind zu einem älteren Jugendlichen oder Erwachsenen, der nicht zur Kleinfamilie gehört, eine engere Beziehung als zu einem Familienmitglied, so ist dies üblicherweise ein Grund nachzuforschen. Hat dagegen ein Jugendlicher am Ende seiner Pubertät eine engere Beziehung zu einer gleichaltrigen Person auÃerhalb der Familie, so kann dies als eine gesunde Entwicklung bezeichnet werden. In frühen Stadien ihrer Entwicklung sind Kinder üblicherweise auf ihre eigene Familie fokussiert. Erst im Laufe des Kindergartenalters nehmen sie engere Kontakte zu anderen Kindern ihres Alters auf und äuÃern Wünsche bei diesen z. B. zu übernachten. Im Laufe der Zeit öffnen sie sich mehr und mehr Kontakten zu Gleichaltrigen. Deren Einfluss nimmt zu und kann in der Pubertät deutlich wichtiger werden als der Einfluss der Eltern. Die zweite Nachricht, die vielen Eltern äuÃerst unangenehm ist, ist folgende: Die Jugendlichen suchen sich die Freunde selbst aus, auf die sie hören.
Hilfreich ist die Förderung von AuÃenkontakten: Dies können Sie erreichen, indem Sie Ihr Kind ermutigen, sich z. B. einem Sportverein oder einer Jugendgruppe anzuschlieÃen und dort regelmäÃig an Veranstaltungen teilzunehmen. Nicht gemeint ist eine Verplanung der gesamten kindlichen Freizeit. Kinder müssen auch spielen dürfen. Auch Spielplatzkontakte, entstehend aus spontanem Spiel, können hilfreiche AuÃenkontakte sein.
Hat Ihr Kind bereits feste âbesteâ Freunde, die sich nicht mehr täglich ändern, so kann es in Ihrem Interesse sein diese Freunde und ihre Eltern kennenzulernen. Können und wollen Ihre Kinder ihre Freunde zu sich nach Hause einladen? Unterstützen Sie sie darin? Welche Regeln haben solche Treffen in Ihrem Haus? Und welche Regeln gibt es im Haus des Freundes? Bei jüngeren Kindern werden Sie während des Abholens und Bringens Ihrer Kinder automatisch auf die Eltern der Freunde treffen. Es könnte hilfreich sein, auch zu den Eltern der jugendlichen Freunde Kontakt zu halten. Schon bald werden Ihre Kinder sonst argumentieren: âAber _____ darf das!â
10.3Â Â Welche Rollen und Aufgaben gibt es in unserer Familie?
Ziel der Ãbung ist es eine klare und unmissverständliche Aufgabenverteilung innerhalb einer Familie zu erreichen.
Sinnvollerweise werden möglichst alle Mitglieder der Familie einbezogen. Manchmal ist es jedoch nicht möglich alle Mitglieder der Familie an einen Tisch zu holen. Vielleicht möchte ein Ehepartner sich nicht beteiligen, vielleicht ist eines der Kinder nicht in der Lage lange genug mitzuarbeiten. Dies ist vollkommen in Ordnung. Falls nicht alle Mitglieder der Familie zur Verfügung stehen, können Sie versuchen deren Part zu übernehmen. Schon ein Kindergartenkind kann bei dieser Ãbung beteiligt werden. Seine Aufgabe kann z. B. sein, seinen oder alle Teller für den Abendbrottisch zu decken. Sinnvoll ist auf jeden Fall die Teilnahme eines Schulkindes.
Jedes Familienmitglied wird gebeten, seine Aufgaben innerhalb der Familie aufzuschreiben, aufschreiben zu lassen oder zu malen. Nachdem jeder ausreichend Zeit zur Verfügung hatte, um die eigenen Aufgaben zu notieren, treffen sich alle am Tisch und stellen den anderen Familienmitgliedern ihre Aufgabenliste vor. Jeder erhält Zeit seine Liste ohne Unterbrechung und Kritik vorzustellen.
Tragen Sie die Ergebnisse in einer gemeinsamen Tabelle zusammen (z. B. Ãbungsblatt 10.1 , vgl. Seite 84 ).
Nun werden die Ergebnisse überprüft:
Sind dies tatsächlich die Aufgaben des Familienmitglieds oder wurden sie im Laufe der Zeit âautomatischâ übernommen? Bestehen Missverständnisse?
Sind die Aufgaben für die Position des Familienmitgliedes angemessen
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